Missverständnisse mit Happy End?

Kapitel 1

POV Marco

Die Vorbereitung für die Saison 2021/22 hat heute bei uns begonnen. Eigentlich wäre ich jetzt mit der Deutschen Nationalmannschaft unterwegs, aber ich habe mich bewusst dafür entschieden, nicht mitzufahren, weil ich meinen Körper schonen möchte, damit ich in der nächsten Saison, voll durchstarten kann. Ich hatte, wie ja alle wissen, eine lange Verletzung und war lange draußen. Bei der Vorbereitung für die Saison 2020/21 war ich nicht wirklich dabei, weil ich noch mit meiner Verletzung zu tun hatte. Leider habe ich das viel zu häufig, dass ich von Verletzungen zurückgeworfen werde. Ich habe, wenn ich richtig überlege, noch nie eine ganze Saisonvorbereitung mitgemacht, weil ich entweder verletzt war oder weil ich noch bei Länderspielen mitgewirkt habe. Aus diesem Grund, habe ich dem Bundestrainer dann offen und ehrlich gesagt, dass ich nicht mitfahren, weil ich meinen Körper schonen will und in der nächsten Saison, voll angreifen will. Zum Glück hat der Bundestrainer das auch verstanden. Ich bin zwar auch ein bisschen traurig und diese Entscheidung ist mir auch schwer gefallen, das ist klar, aber mir ist meine Gesundheit dann doch wichtiger als so ein Turnier. Auf jeden Fall haben wir gerade unser erstes Training und auch unser erstes Training mit dem neuen Trainer Marco Rose. Er ist ein ganz netter und lustig. "So Jungs das wars für heute, ihr könnt nach Hause." ruft unser Trainer, also gesagt getan, wir gehen in die Kabine und duschen. "Ähm Marco?" kommt Jule auf mich zu. "Ja." "Kann ich dir was anvertrauen?" "Klar Julchen was gibts?" "Ähm, also. Ich weiß nicht wie ich das sagen soll. Ähm, ich, also ich, ich stehe auf Männer." sagt er und guckt traurig auf den Boden. Da ich erst nichts sage, muss er gedacht haben, dass ich ihn so nicht akzeptiere, denn er wollte gerade wegrennen. "Jule stopp, warte. Renn nicht weg." ruf ich und er bleibt stehen. "Es ist alles gut, ich war nur ein bisschen geschockt. Ich finde es toll, dass du dich getraut hast, es mir zu sagen und ich verurteile dich deswegen auch nicht, du bist trotzdem noch der selbe Mensch." "Also du machst dich nicht lustig darüber?" "Nein um Himmels Willen. Sowas würde ich nie machen." "Puh, dann bin ich ja erleichtert. Denn als du gerade nichts gesagt hast, dachte ich, es war ein Fehler es dir zu sagen und wollte nur noch weg." "Nein Julian, ich finde es bewundernswert, dass du dich das getraut hast. Das können nicht viele." sag ich. Und es stimmt, ich bin zwar mit Scarlett verheiratet und habe ein Kind mit ihr, nur weiß niemand, dass ich auch auf Männer stehe. Nicht mal Scarlett und ich habe mich noch nicht getraut es ihr zu sagen. Nur das Problem ist, dass ich meine Gefühle für sie verloren habe und das seit einem halben Jahr, warum weiß ich auch nicht so ganz, aber irgendwann muss ich es ihr mal sagen nur weiß ich nicht wie. "Marco alles gut?" werde ich von Julian aus meinen Gedanken gerissen. "Was? Achso, ja alles bestens." "Ok." ich wollte gerade gehen, doch Julian hält mich am Arm fest. "Ähm Marco, da ist noch was." fängt er an "ich bin mit Kai zusammen. Du weißt wen ich meine oder?" fragt er, ich nicke. "Das freut mich für euch." so ganz wusste ich nicht was ich noch sagen soll, deswegen habe ich mich von Julian verabschiedet und ihm gesagt, dass ich niemandem was sagen werde und ich stolz auf ihn bin, dass er es mir gesagt hat. Auf dem Weg nach Hause, waren meine Gedanken die ganze Zeit bei dem Gespräch mit Jule, wenn er es schafft sich vor mir zu outen, dann schaffe ich das doch auch. Oder nicht? Als ich zu Hause ankomme und die Tür aufschließen, höre ich ein Gepolter aus dem Schlafzimmer von Scarlett und mir. Was ist denn jetzt passiert? Ich mache die Tür auf und erwische Scarlett mit einem meiner besten Kumpel im Bett. Als ich mich räuspere schrecken beide ganz schnell hoch und gucken geschockt. "Marco, ähm, das... das ist nicht das wonach es aussieht, wirklich nicht." fängt Scarlett an. "Das sehe ich aber anders. Während ich Training habe vögelst du hier in unserem Ehebett mit einem meiner besten Freunde rum?" fang ich an zu schreien und beide schweigen. Zum Glück ist unsere Tochter gerade bei meinen Eltern, deswegen bekommt sie das gerade nicht mit. "Das bedeutet ja. Wow, das hätte ich nie gedacht. Wie lange geht das schon so zwischen euch beiden?" frag ich. "Seit 3 bis 4 Monaten." antwortet Scarlett. "Wow. Ich fasse es nicht. Seit 3 bis 4. Wow, einfach nur wow. Ich fasse es nicht. Nils wir kennen uns seit dem Kindergarten, wir haben alles miteinander geteilt, uns immer geschworen den anderen nie zu hintergehen und jetzt das. Wow. Das hätte ich nie gedacht. Ich dachte wir wären beste Freunde, aber wer dich als Freund hat, braucht echt keine Feinde mehr. Ich will dich nie wieder sehen. Zieh dich an und verpiss dich." schreie ich Nils an und gucke dann sauer zu Scarlett. Nils ist verschwunden und jetzt stehe ich im Schlafzimmer und bin einfach nur noch sauer. Aber nicht auf Scarlett, sondern auf Nils, mit dem ich durch dick und dünn gegangen bin, dem ich alles anvertrauen konnte und dann hintergeht der mich so hart. "Marco es tut mir leid, es tut mir wirklich leid. Ich.... ich weiß auch nicht wie das passieren konnte. Es ist auf einmal passiert. Tut mir leid." sagt Scarlett, aber komischerweise bin ich gar nicht sauer oder traurig sondern froh und glücklich. "Scarlett, bitte halt mal den Mund. Ich muss dir was sagen und irgendwie kam mir das gerade auch recht. Ich bin nicht sauer." "Hä, aber du hast uns doch gerade voll angeschrien." "Ja aber auch nur Nils. Ich muss dir was sagen." "Und was?" fragt Scarlett, während sie aufsteht, um ihre Klamotten einzusammeln, damit sie sich anziehen kann. "Ich stehe auf Männer, aber auch auf Frauen. Das Problem ist jetzt nur, dass ich meine Gefühle für dich verloren habe und du deine für mich anscheinend ja auch." Scarlett guckt mich verdutzt an und setzt sich auf die Bettkante. "Heißt das, dass du dich von mir trennen willst?" fragt sie. "Ja. Ich meine, meine Gefühle für dich sind weg und du hast Gefühle für einen anderen Mann, dann wäre es besser wenn wir uns trennen, bevor wir ins Unglück rennen." "Vielleicht hast du recht und es wäre wirklich besser." "Also trennen wir uns, aber bleiben trotzdem noch Freunde?" frag ich und Scarlett nickt. Und für morgen nehme ich mir dann vor, mich vor meinen Kollegen zu outen.
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Ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel. Mir ist das gerade während meines Praktikums in den Kopf gekommen und musste es direkt anfangen. Ich würde mich über Rückmeldungen freuen.