Missverständnisse mit Happy End?

Kapitel 22

POV Marco

"Kann das bitte unter uns bleiben, ich will nicht, dass Thomas das weiß." frag ich Mats am nächsten Tag. Ich habe bei ihm geschlafen, ich konnte nicht bei mir schlafen. "Wieso das denn nicht?" "Er macht sich viel zu viele Sorgen, ich will ihm keine Angst machen." "Aber du musst es ihm irgendwann sagen." "Ich weiß, aber noch nicht jetzt." "Achso, es war übrigens in den Nachrichten, was vor dem Krankenhaus passiert ist." "Was?"

Mein Handy vibriert und ich sehe tausende Nachrichten in der Nationalmannschaftsgruppe. Hansi klärt noch mal alles für Sonntag, wo wir hin müssen und dass die Spieler die am Sonntag noch spielen, am Montag kommen. Alle schreiben 'alles klar', außer ich, ich schreibe nichts.

"Marco wir müssen zum Training. Du kannst doch oder, schließlich hat er dich getreten." "Ja Mats. Und weißt du was das gute ist, wenn sie diesen Blauen Fleck sehen, denken sie der ist von der Frau. Keiner kommt auf die Idee, dass der Freund von dieser Frau mich in meinem Haus überfallen hat und gefesselt hat." "Ach Marco. Du machst auch Sachen." sagt Mats.

"Wann triffst du Clara wieder?" frag ich als wir im Auto sitzen und zum Training fahren. "Weiß ich noch nicht, wir haben gestern nicht mehr geschrieben, aber weißt du wo sie am Freitag sitzt?" "Ne." "Direkt bei der Auswechselbank von uns, ganz unten, also direkt daneben. Also wenn auch Luke da ist, dann kannst du zu ihm." "Cool." jetzt ist mein Lachen zurück.

Als Mats und ich die Kabine betreten, werden wir nur angestarrt. "Hey ich find es toll, was ihr da gestern gemacht habt, ihr habt versucht den Jungen zu helfen. Und hey ihr habt alles gegeben." "Es hat aber nicht geklappt, Mo." sag ich wütend und schmeiße meine Sachen hin und ziehe mich um. "Marco, ihr habt alles versucht, das ist doch auch wichtig." sagt der Coach, aber ich reagiere nicht, sondern ziehe mich traurig um.

"Wow, der blaue Fleck, ist der von der Frau?" fragt Mouki. "Ja. Nervt nicht." antworte ich patzig, so wollte ich gar nicht antworten. Mouki zuckt und geht ängstlich von mir weg. "Mouki, so war das nicht gemeint." ruf ich ihm hinterher als er aus der Kabine rennt. Alle gehen raus außer Mats, er kommt auf mich zu und umarmt mich, als er merkt, dass ich angefangen habe zu weinen. "Ich hätte schneller sein müssen, dann wäre Luke jetzt bei mir und in Sicherheit. Ich hätte mehr tun müssen. Ich hätte..." "Stopp Marco, du hast alles getan um Luke zu retten. Das ist das wichtigste. Und glaub mir Luke weiß das zu schätzen, da bin ich mir ganz sicher. Außerdem siehst du ihn ja am Freitag wieder." "Ich hoffe Mats." "Ach komm, er wird da sein, da bin ich mir sicher. Warum sollte er denn nicht da sein?" "Kann doch sein, dass seine Mutter ihm die Karten weggenommen hat." "Ach Marco, da hat der Vater von Luke auch noch was zu sagen. Und das andere Ticket ist ja auch für ihn. Er wird da sein glaub mir." "Wir werden sehen."

"Du musst dich anziehen, das Training beginnt in 10 Minuten, wenn wir dann nicht da sind müssen wir Extrarunden laufen und darauf habe ich nach dem gestrigen Tag keine Lust." "Ok Marco, ich beeile mich."

2 Minuten bevor das Training beginnen soll, sind wir auf dem Feld. "So wir sind komplett, lauft euch warm." Wir fangen an uns warm zu laufen, sie laufen alle nebeneinander, außer ich, ich wollte alleine laufen, entscheide mich aber dann doch zu Mouki zu laufen, ich will mich bei ihm entschuldigen.

"Mouki?" "Oh Gott, hast du mich erschreckt." "Schuldige." "Ähm, Mouki? Es tut mit sehr leid, dass ich dich gerade so angegangen bin. Weißt du gestern hatte ich einen scheiß Tag. Erst das vor dem Krankenhaus und dann das bei mir zu Hause, dieser scheiß Freund von dieser Mutter..." ich stoppe als ich merke, dass ich hier gerade fast erzählt habe, was gestern passiert ist.

Ich bleibe stehen und laufe nicht weiter, ich schaue auf meine Hände die anfangen zu zittern, ich bemerke, dass ich keine Luft bekomme. "Marco lauf bitte weiter." bittet mich unser Coach, aber ich kann nicht weiter laufen. Ich merke die Tränen in meinen Augen, die ich nicht mehr zurückhalten kann und gehe zu Boden.