Kapitel 13

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POV Marco

"Sollen wir es erst mal geheim halten, also vor der Öffentlichkeit und den anderen?" fragt Thomas. "Kommt drauf an, ob Mats es schon weiter erzählt hat." "Keine Ahnung." "Wenn nicht dann ja." "Hey, was ist wenn ich so tue, dass ich dich hasse, ihnen sage, dass ich dir mal meine Meinung gegeigt habe und sie dich dann hoffentlich in Ruhe lassen, wir müssten dann nur so tun als ob wir uns hassen und uns aus dem Weg gehen. Wäre das ok?" "Ich weiß nicht Thomas. Ich kann sowas nicht, wenn ich jemanden liebe, kann ich nicht so tun, als würde ich ihn hassen." "Aber dann lassen sie dich vielleicht in Ruhe." "Na gut. Kann ich aber, bevor du gehst, noch ein Kuss bekommen?" frag ich und spüre kurze Zeit später Thomas' Lippen auf meinen. "Wir schreiben. Liebe dich." sagt er, aber bleibt stehen. "Marco?" "Ja." "Kann ich es vielleicht noch ein bisschen realistischer machen?" "Was meinst du?" statt einer Antwort, habe ich Thomas' Faust zwei mal im Gesicht und Thomas geht raus. Mit einem geschockten und schmerzverzerrendem Gesicht schaue ich Thomas hinterher. "Marco?" höre ich Emre schreien. Er kommt reingerannt und sieht in mein Gesicht. "Marco, was ist... oh Gott du blutest Marco." sagt Emre, sofort gehe ich mit meiner Hand zum Gesicht und tatsächlich ich blute, meine Nase blutet. "Ich hole Markus." sagt er und verlässt die Kabine, welche er ein paar Minuten später mit Markus betritt. "Zeig mal her Marco." also drehe ich mein Kopf zu Markus. "Hol mal eben bitte aus meinem Büro ein Tuch und mach es ein bisschen feucht Emre. Die Tücher müssten im Schrank genau neben der Tür sein, oberstes Regal." "Ok mach ich." sagt Emre und läuft los. "Was ist passiert Marco?" "Thomas, er ist sauer auf mich und hat mir zweimal ins Gesicht geschlagen." "Warum ist er sauer?" "Nicht wichtig." "Marco." "Ich sagte doch, nicht wichtig." sag ich sauer und hoffe, dass er jetzt endlich locker lässt. Nh ganze Weile schweigen wir uns an, die Stille wird aber durch Emre unterbrochen, welcher mit einem feuchten Tuch in die Kabine kommt. "Hier." "Danke Emre." "Kein Problem." Markus nimmt das Tuch und macht mit Bedacht meine Nase sauber. "Ok, Achtung Marco." Warum er Achtung sagt, brauch ich gar nicht mehr fragen, denn schon weiß ich was er meint. Er tastet meine Nase ab, bis ich aufzische. "Das tat weh?" Ich nicke. "Ok. Hat er dir mit der Flachen Hand ins Gesicht geschlagen oder mit der Faust?" "Weiß ich gar nicht mehr, es ging so schnell, ich hätte auch nicht damit gerechnet. Ich war so geschockt in dem Moment." "Ok, alles gut. Emre hilfst du mir ihn ins Krankenzimmer zu bringen?" "Klar." Emre kommt und hilft mir mit Markus hoch, die mich festhalten und mit mir in das Krankenzimmer gehen. "Leg dich hin." ich lege mich hin und lasse meine Nase untersuchen.

POV Thomas

Klar es ist scheiße, dass Marco und ich jetzt so tun, als würden wir uns hassen, aber dann werden sie Marco vielleicht in Ruhe lassen und das ist das einzige was ich will, ich will einen glücklichen Marco und keinen, der weint. Und schlagen wollte ich ihn eigentlich auch nicht, aber er hat es ja auch ein kleines bisschen verdient und dann sieht es auch realistischer aus. Bei den anderen angekommen, streiten sich Manu und Jule. "Mats. Hast du schon irgendjemanden erzählt, dass Marco und ich uns geküsst haben?" frage ich flüsternd. "Nö." "Ok dann spiel mit." "Hä, was meinst du?" "Wirst du gleich sehen." "Ok." "Wir können gehen." ruf ich in die Runde. "Wo ist Marco, er soll rauskommen. Ich bin noch nicht fertig mit ihm." sagt Manu. "Aber ich jetzt kommt." "Was hast du gemacht Thomas?" fragt Julian. "Ihm meine Meinung gegeigt. Er wird sich nicht mehr trauen, mir über dem Weg zu laufen." "Was hast du gemacht?!" schreit nun Emre. "Kommt jungs wir gehen." Es tut mir so weh, Marco jetzt so zu verlassen, aber ich will nicht, dass die anderen ihn weiter schikanieren. Im Hotel angekommen gehe ich sofort in mein Zimmer und hole mein Handy raus, um Marco zu schreiben.

'Hey Marco ist alles gut? Ich hoffe, es war nicht so doll, ich wollte das nicht, tut mir leid.'

Ich legee mein Handy zur Seite und gehe auf den Balkon, den ich habe. Ich habe ein Hotelzimmer im obersten Stockwerk. Unser Hotel ist etwas außerhalb von Dortmund und ich habe somit einen Blick über Dortmund. Ich kann das Dortmunder U sehen, den Phönixsee sehe ich auch ein bisschen, das Stadion kann ich sehen, den Fernsehturm, die Westfalenhallen und noch ein paar andere Sachen die ich nicht einordnen kann. Ich setze mich auf den Stuhl, der da steht, lege meine Beine hoch, gucke über Dortmund und lasse meine Gedanken spielen. Meine Gedanken kreisen nur um Marco, ich bin so dämlich, warum habe ich ihn geschlagen, wieso bin ich nur so dumm. Er wird mich jetzt besonders doll hassen, was habe ich nur getan. Ich werde von einer Hand auf meiner Schulter aus meinen Gedanken gerissen. Es ist Leon. "Thomas?" "Ja." "Was hast du mit Marco gemacht? Du hast ihm doch nicht wehgetan oder?" "Ich habe ihm zweimal eine verpasst. Hat er aber auch verdient." "Das hat keiner verdient, auch nicht Marco. Klar er hat dich verletzt, aber warum schlägst du ihn direkt?" Er hat ja recht, ich weiß ja auch nicht, was in dem Moment in meinem Kopf los war. Ich wollte es einfach realistischer machen, sodass man sieht wie sauer ich auf ihn bin. "Ok Leon, kannst du etwas für dich behalten?" er nickt. "Also, es ist so. Marco und ich, wir hassen uns nicht." "Hä?" unterbricht mich Leon. "Ich habe das bloß gemacht, aus Hoffnung, dass die anderen ihn dann in Ruhe lassen und ihn nicht mehr schikanieren." "Du hättest aber auch einfach zu Manu und Joshua gehen können und sagen können, dass sie ihn in Ruhe lassen sollen. Dann hättest du ihn nicht schlagen müssen." "Ich glaube nicht, dass das geklappt hätte, du kennst Jo und Manu." "Ja, aber wenn du den beiden gesagt hättest, dass du ihn liebst und er dich auch, dann würden sie ihn glaube ich in Ruhe lassen." "Warte, was hast du gerade gesagt?" "Was meinst du?" "Ich liebe Marco nicht und er mich auch nicht." "Doch, ich habe euch in der Kabine gesehen. Ich musste auf Toilette und musste an der Kabine vorbei, in dem Moment als ich reingeguckt habe, habt ihr euch geküsst. Also das sah mir schon so danach aus, als würdet ihr euch lieben." "Ok, ja wir lieben uns, aber bitte sag das niemandem, wir tun so als ob wir uns hassen, damit Marco von den anderen in Ruhe gelassen wird. Also bitte ich dich, es für dich zu behalten." "Ich schwöre dir, ich sage niemandem, dass Marco und du ein Paar seid." "Ich habe nicht gesagt, dass Marco und ich ein Paar sind." "Hä, aber ihr habt euch doch geküsst, das heißt für mich, dass man ein Paar ist." "Leon, alles gut. Wir sind ja auch ein Paar, also glaube ich." "Wieso glaubst du?" "Naja, ich weiß halt nicht, wie er auf mich zu sprechen ist, nach dem Schlag ins Gesicht." "Ach ja, das wird aber schon, wenn er dich wirklich vom ganzen Herzen liebt, dann wird er dir das verzeihen." "Ich hoffe. Ich habe ihn schon gefragt, ob alles gut ist und mich bei ihm entschuldigt. Mal schauen, ob er meine Entschuldigung annimmt." "Das wird er." Ein Klopfen unterbricht unsere Konversation. Hinter uns steht Leroy. "Wie lange stehst du da schon?" frage ich. "Lang genug um zu wissen, dass Marco dich liebt und du ihn." "Leroy, bitte behalte das für dich. Bitte." "Alles gut Thomas, ich bin gut im Geheimnisse bewahren. Ich habe dir Thomas zum Beispiel auch nicht gesagt, dass Leon derjenige war, der dein Auto zerkratzt hat." "Was?" sag ich verdutzt und gucke Leon an. "Leroy!" sagt Leon sauer. Leroy guckt entschuldigend zu Leon. "Sorry." sagt Leon an mich gewandt. "Alles gut. Aber du hättest es mir früher sagen können." "Ja entschuldige." "Ach komm her." sag ich und nehme Leon ganz kurz in den Arm. Leroy guckt immer noch entschuldigend zu Leon, aber Leon ist schon wieder gelassener und lächelt Leroy an. "Leroy, alles gut. Es war vielleicht auch das beste, dass du es gesagt hast." "Puh, ich hatte schon Angst." Leon schmunzelt und zieht Leroy in eine Umarmung. "Aber bitte, behalte das andere für dich Leroy." sag ich und Leroy nickt. "Das wird klappen." sagt er. Wir drei unterhalten uns noch etwas bis Manu rein kommt und uns sagt, dass wir uns in 15 Minuten unten in der Lobby treffen, um zum Stadion zu fahren. "Ist es schon so spät?" frag ich. "Ja, warte. Jetzt habe ich mein Handy im Zimmer vergessen. Warte ich gucke eben auf deinem Handy." sagt er und schaltet mein Handy an. "Wir haben 16:58 Uhr und wir wollen um 17:30 Uhr los." sagt Manu. "Ja wir kommen sofort." "Ok. Besprecht ihr hier was wichtiges?" "Mmh?" "Besprecht ihr was wichtiges?" "Achso nö." antworte ich. Manu geht wieder raus aus dem Zimmer und wir anderen reden weiter. "Wir sollten mal so langsam runtergehen oder nicht?" frag ich und beide nicken, also gehen wir zu dritt runter. "Supi dann sind wir ja alle vollzählig, also können wir los." sagt unser Coach. Leider hat Marco mir noch nicht zurückgeschrieben, vielleicht ist er ja doch sauer auf mich. Hoffentlich werden sich die anderen Jungs zurückhalten und gehen nicht wieder auf Marco los. Als wir am Stadion ankommen, kommen auch die Dortmunder an. Die ganze Zeit halte ich Ausschau nach Marco, aber ich sehe ihn nirgends. Auch in der Mixed Zone, wo wir uns zum Warmmachen verteilen, sehe ich ihn nicht. Als wir uns Warmmachen und die Dortmunder rauskommen, sehe ich ihn, mit einer Maske. Och man, scheiße.

POV Marco

Während Markus meine Nase noch untersucht fahren die anderen schon los zum Stadion. "Ok Marco, ich gebe dir jetzt eine Maske für die Nase, damit beim Spiel nichts passiert, wenn du einen Ball ins Gesicht bekommst." sagt Markus und zeigt mir wie ich sie aufsetzen muss. "Alles klar, dann fahren wir jetzt zum Stadion. Oder ist noch irgendwas?" ich schüttel mit dem Kopf und stehe auf um zu Markus Auto zu gehen. Im Auto steigt meine Angst Joshua und Manu, aber auch Thomas über den Weg zu laufen. Ich weiß gar nicht, was das jetzt zwischen Thomas und mir ist, nach dem Schlag haben sich meine verliebten Gefühle verabschiedet, weil ich damit auch nicht gerechnet hätte, dass der mit dem ich mich kurz vorher noch geküsst habe, mir auf einmal ins Gesicht schlägt. Auch wenn Thomas sich per WhatsApp entschuldigt hat, ändert es nichts daran, dass er mich geschlagen hat und ich weiß auch nicht ob ich ihm das verzeihen kann. Als wir an Stadion ankommen, stehen sehr viele Fans vor den Toren und kommen nur sehr langsam weiter. In der Kabine werde ich direkt von Jude umarmt. "What was the hug for now?" "I'm always there for you Capi." "Aaaw, thank you." sag ich. "Wir auch Marco, wenn mal wieder irgendwas ist, dann sag Bescheid, wir werden es dann Regeln, egal wie." sagt Emre, was mich zum lächeln bringt. "Mach ich. And Jude?" "Yes?" "Can you let me go to my place?" "Oh yes." sagt er und macht mir Platz. Ich setzte die Maske auf, zum Glück muss ich niemandem sagen, was los ist, anscheinend hat das schon Emre gemacht. Die Bayernspieler sind schon dabei sich warm zumachen, als wir auf den Platz rennen und ich merke, dass Thomas mich anstarrt, aber das blende ich jetzt aus und konzentriere mich jetzt auf das Spiel und das Warmmachen.
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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Es tut mir so leid, dass so lange nichts kam, ich hatte nur sehr viel zu tun und habe keine Zeit gefunden weiter zuschreiben. Ich versuche jetzt mehr zu machen. Vielleicht findet in den restlichen 2 Wochen Ferien noch mal eine Lesenacht statt, muss noch schauen.

Missverständnisse mit Happy End?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt