Kapitel 27

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POV Thomas

Am nächsten Tag werde ich von den anderen geweckt, die sich im Hotelflur aufgeregt unterhalten und lachen. Ich versuche wieder zu schlafen, aber gerade als ich es fast geschafft habe, höre ich ein Poltern von draußen.

"Boah, was habt ihr genommen, ich würde gerne noch etwas schlafen." sag ich nachdem ich aufgestanden bin und die Tür aufgerissen habe. "Entschuldigung." sagt Manu. "Aber wir müssen gleich los. Wir wollten eh gerade zu dir. Wenn Marco aufwacht, kannst du ihm dann schöne Grüße von uns ausrichten und, dass wir auch noch kommen, wenn wir wieder da sind." beendet Manu. "Ja mach ich." "Danke dir." sagt Joshua. "Jungs kommt ihr?" "Wir kommen Hansi." ruft Leon. "Ich komme noch eben mit runter." sag ich und laufe den anderen hinterher.

"Tschüss und viel Glück und viel Spaß." sag ich zu Manu. "Danke und klär das bitte mit Marco er braucht dich und liebt dich." "Mach ich Manu. Ich halte euch auf dem laufenden." "Supi. Tschüss." sagt Manu noch bevor er in den Bus steigt, der gerade losfährt.

Ja jetzt bin ich alleine. Was mache ich, damit mir nicht langweilig wird. Nach kurzem Überlegen hole ich mein Handy raus und rufe Mats an, der glücklicherweise sofort rangeht.

"Tach Thomas. Was gibt's?" "Ach mir ist langweilig, die anderen sind weg und ich bin alleine im Hotel." "Fahr doch ins Krankenhaus." "Mach ich ja noch, ich esse gerade und warte auf Jogi." "Wieso auf Jogi?" "Ich habe ihn gestern angerufen und ihm gesagt, was los ist, also wegen Marco. Er kommt gleich her. Wir treffen uns im Hotel und fahren dann gemeinsam zum Krankenhaus." "Achso. Und während du isst, brauchst du also jemanden mit dem du reden kannst." "Genau." "Ok. Ähm wie sieht das jetzt eigentlich aus, willst du Marco wieder zurück?" "Ja. Wieso fragst du?" "Naja, ich weiß nicht, ob Marco das will. Ich meine, du hast ihm nicht mal die Chance gegeben zu sagen was los ist und hast dich sofort von ihm getrennt. Er hat so viele Beziehungen hinter sich, die fast genau so wie mit euch beiden verlaufen sind und ich glaube nicht, dass er schlafen wollte, ich glaube er wollte sterben. Er gibt sich die Schuld für all die missglückten Beziehungen und da hat er, als er die Schlaftabletten bekommen hat, keinen anderen Ausweg gesehen. Also ich glaube das, weil er so fertig ist, er hat langsam das Gefühl, dass er von allen nur verarscht wird und nicht geliebt. Bei dir hatte er zum ersten mal das Gefühl, dass es anders ist, nämlich dass er endlich mal jemanden hat, der ihn liebt. Als du dann mit ihm Schluss gemacht hast, hat er wahrscheinlich wieder gedacht, er wird nicht geliebt." "Meinst du wirklich er hat sich umbringen wollen?" "Es ist nur eine Vermutung Thomas, aber ich könnte es mir vorstellen." "Och scheiße und ich bin auch noch Schuld daran." "Thomas, hör auf. Du bist nicht Schuld, die anderen Arschlöcher, die ihm das Selbstwertgefühl kaputt gemacht haben, sind Schuld." "Aber..." "Nichts aber Thomas. DU BIST NICHT SCHULD!" sagt Mats. "Du, Jogi kommt ich muss auflegen." "Jo alles gut. Und bestell Jogi viele Grüße von mir. Und Marco auch wenn er wach ist, sag ihm, dass wir ihn alle lieb haben, also die BVB Spieler. Er soll wissen, dass wir immer für ihn da sind." "Mach ich bis dann." "Bis dann." sagt Mats und legt auf.

"Hey Thomas." "Hey Jogi." erwider ich und gehe auf ihn zu, wo ich direkt in eine Umarmung gezogen werde. "Ich zieh mich eben um und gehe Zähne putzen, danach komme ich." "Alles gut. Kein Stress Thomas." sagt er und setzt sich hin. "Dann bis gleich." "Jo. Ich warte hier unten." "Ok."

Oben im Zimmer gehe ich meine Zähne putzen und ziehe mich um. Vielleicht wacht Marco ja gleich auf, wenn Jogi und ich da sind. Ich hoffe Marco verzeiht mir und will wieder mit mir zusammen sein. Ich liebe ihn einfach und will ihn wieder zurück.

"So wir können." sag ich, als ich unten bei Jogi im Speisesaal ankomme. "Ok. Und jetzt erzählst du mir, warum ihr nicht mehr zusammen seid." sagt er und geht zu seinem Auto.

"Naja also, ich habe mich ja verletzt und als klar war, dass ich nach Hause muss, haben Marco und ich so viel Zeit wie möglich miteinander verbracht und hatten vielleicht auch sehr viel Sex. Gestern dann, als wir zum Frühstück runter sind, hat Marco sich aber nicht zu mir gesetzt sondern zu Mo, Marc, Karim und Kai. Er hat mich die ganze Zeit ignoriert. Als ich dann gehen wollte, wollte ich noch mit Marco reden, er war aber bei Mo im Zimmer. Ich habe dann mit Kai geredet und ihn gefragt was mit Marco ist, er meinte ich soll ihn selber fragen. Marco kam runter ist aber einfach an mir vorbei ohne mich auch nur einmal anzugucken. Ich habe ihn dann gerufen und gesagt er soll zu mir kommen. Ich habe ihn gefragt was los ist, warum er mich ignoriert, aber er hat abgeblockt und gesagt, dass nichts ist. Ich habe ihm gesagt, dass ich es hasse wenn man mich belügt und ihm klar gemacht, dass ich das so nicht kann. Ich habe ihn auch angeschrien, wobei er immer wieder zusammen gezuckt ist und sich auch Tränen in seinen Augen gesammelt haben. Er meinte aber die ganze Zeit dass nichts ist, naja dann habe ich Schluss gemacht und Marco ist mir weinend hinterher, auch als ich schon im Auto saß und weg fuhr." erkläre ich ihm, während wir auf dem Weg zum Krankenhaus sind. Ich hole gerade Luft und rede dann weiter. "Als wir gerade auf die Autobahn nach München drauf sind, habe ich einen Anruf von Hansi bekommen, dass Marco im Bad liegt und einen Nervenzusammenbruch hat, ich sollte kommen meinte Hansi, aber ich wollte nicht und habe aufgelegt. Zu Hause habe ich dann einen Anruf von Kai bekommen, dass es Marco richtig beschissen geht. Er hat mir erzählt, dass Marco mich ignoriert hat, weil er  wusste, dass ich lange nicht bei ihm sein werde und dadurch, dass wir sehr viel Sex miteinander hatten, konnte er mich nicht so gut gehen lassen, er wollte sozusagen trainieren wie es ist, wenn ich nicht da bin. Er wollte es mir sagen, als ich ihn angeschrien habe, aber ich habe ihn nicht reden lassen und dann habe ich mich von Marco getrennt. Nach dem Telefonat mit Kai, haben mir noch viel mehr Leute geschrieben, dass es Marco scheiße geht und kurz vor einem erneuten Zusammenbruch steht und, dass er die ganze Zeit meinen Namen schreit. Ich wollte ihn nicht alleine lassen, ich liebe ihn und kann das nicht. Als ich auf den Parkplatz vom Hotel gefahren bin, stand da schon der Krankenwagen, da wusste ich schon, dass die wegen Marco da sind und bin reingerannt, wo die anderen mir alles erzählt haben. Joa, den Rest kennst du." "Ähm, ich, wow. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Das ist ja schrecklich." "Ich habe mega Angst, dass er nicht mehr aufwacht." sag ich und schaue traurig auf meine Hände. "Das wird er schon. Er ist ein Kämpfer." muntert Jogi mich auf, als er gerade auf den Parkplatz des Krankenhauses fährt.

Missverständnisse mit Happy End?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt