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Der Morgen ist stressig. Da mein Flug relativ früh geht, muss ich sehr früh aufstehen. Ich mache mich fertig und schlüpfe in einen Hoodie und eine Leggins.

Fertig, schnappe ich mir den Koffer, in welchen ich die Tasche mit Hygieneartikel noch reingepackt habe, und meine Handtasche und gehe in die Küche zu meinem Vater.

Dieser sitzt schon am Essenstisch, trinkt seinen Kaffee und liest Zeitung.

"Charlotte. Komm, ess noch was kleines, dann müssen wir auch schon los." begrüßt er mich. Ich stimme ihm zu und streiche mir schnell ein Brot mit Marmelade.

Dieses verschlinge ich, dann machen Dad und ich uns fertig und steigen ins Auto. Der Weg zum Flughafen dauert nicht lange.

Dad verabschiedet sich von mir und ich betrete das Flughafengebäude. Mein Flug geht in einer Stunde und so mache ich mich schon auf den Weg zum Terminal und Gate.

Dort warte ich bis ich in das Flugzeug einsteigen kann und dort lasse ich mich dann auf meinem Fensterplatz nieder.

Um meinen Followern auf den sozialen Medien einen kleinen Einblick zu geben, was in meinem Leben gerade so los ist, beschließe ich eine Story zu machen.

Da ich als Leistungssportlerin sehr viel unterwegs bin und im Bereich Sport auch bekannt bin, habe ich eine große Zahl an Followern.

Auch international, da ich letztes Jahr meine erste Europameisterschaft in Sofia hatte.

Judo ist schon immer Teil meines Lebens. Ohne diesen Sport wäre ich nichts.

Charlotte.Alvarez posted in their Story:

Gemütlich kuschele ich mich in den Sitz und stöpsele mir Kopfhörer in die Ohren

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Gemütlich kuschele ich mich in den Sitz und stöpsele mir Kopfhörer in die Ohren. Anders überlebe ich den Flug nicht.

Nicht viele Flugstunden und wir landen in Barcelona. Aufgeregt verlasse ich das Flugzeug, um schnell meinen Koffer zu holen und dann mit der Metro zu meiner Mum zu fahren.

Sie kann mich leider nicht abholen, da sie Arbeiten ist, aber für mich ist das kein Problem.

Eine halbe Stunde später stehe ich am Gleis und warte bis die Metro kommt. Sie lässt auch nicht lange auf sich warten und fährt ein.

Ich steige zu der Menschenmenge rein und quetsche mich zwischen die Spanier.

Neben mir stehen zwei Mädchen, die sich kichernd über einen Fußballer unterhalten, der scheinbar in ihrem Alter sein muss.

"Morgen soll er in der Stadt sein, meint Lucia. Wir sollten da sein, dass er uns zur Kenntnis nimmt. Vielleicht gefallen wir ihm ja."

Ich verdrehe meine Augen. Wie kann man sich nur so anbieten und so auf Fame und so aus sein?

Froh, dass ich dem Gespräch der beiden nicht mehr folgen muss, steige ich bei der nächsten Station aus und gehe die letzten Meter zu Fuß.

Die Wohnung meiner Mum liegt mitten in der Stadt in einem älteren Wohnhaus aus Stein. Es sieht wirklich schön aus.

Bei ihrem letzten Besuch hatte sie mir den Schlüssel zur Wohnung gegeben, weswegen ich die Haustür nun aufschließe und mich staunend umsehe.

Meine Mum hat sich wirklich Mühe gegeben. Ihre Wochenlange Arbeit hat sich definitiv gelohnt.

Ich sehe mich erstmal komplett um und beziehe dann das Gästezimmer. Auch schlüpfe ich aus meinen Klamotten und wechsle diese in Baggy-Jeans und Top.

In Leggins will ich dann doch nicht in die Stadt gehen.

Mum hatte mir gestern Abend ein paar Tipps gegeben, wo ich essen gehen kann.

Die Restaurants will ich mir jetzt mal ansehen und in einem dann auch essen, denn ich habe unglaublichen Hunger.

Mit einer Tasche, in der sich Handy, Geldbeutel, Schlüssel und noch wenige andere Sachen befinden, verlasse ich das Haus wieder und begebe mich in die Stadt.

Das Zentrum ist nur ein paar Fußminuten entfernt. Es tummeln sich einige Menschen hier.

Mit einem Lächeln schlendere ich die Straße entlang und sauge die Eindrücke in mich auf. Wie lange ich schon nicht mehr hier in Barcelona war.

Nachdem ich einige Zeit durch die Stadt laufe, suche ich mir endlich was zum Essen.

Nicht weit vom Meer finde ich ein süßes spanisches Restaurant, in welchem ich zu Mittagesse.

Ich esse gemütlich mit Ausblick auf das blaue Wasser.

Fertig mit essen bezahle ich und verlasse das Restaurant, um weiter durch die Stadt zu laufen.

Es hat sich vieles verändert. Vor Jahren, da musste ich um die 6 gewesen sein, war ich das letzte Mal hier.

Ich wurde hier geboren und hatte auch sechs Jahre lang hier gelebt.

Da mein Vater aber einen guten Trainerposten in einem Deutschen Fußballverein bekommen hatte mussten wir nach Berlin umziehen.

In Barcelona hatte er nie die Chance Trainer zu werden.

Ich kann mich noch erinnern, wie traurig ich gewesen war, denn ich musste meinen besten Freund verlassen.

Wir sind durch dick und dünn gegangen, wussten alles vom anderen und konnten nicht ohne einander.

Der Kontakt brach mit meinem Umzug ab und das hatte mir zugesetzt. Heute blicke ich zwar traurig auf die Zeit zurück, aber weiß, dass es so kommen musste, denn mein bester Freund hatte damals schon hauptsächlich nur Fußball im Kopf und oft keine Zeit für mich.

Ich gehe ein bisschen an den Strand, ehe ich langsam nachhause laufe.

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Mum ist schon da, als ich die Wohnung betrete. "Hey, meine Kleine." liebevoll umarmt sie mich.

"Wie war dein Flug? Hast du gut gegessen?" wir unterhalten uns lange. Auch über ihren Job beim FC Barcelona.

Ich habe absolut keine Ahnung, warum jeder aus meiner Familie beim Fußball arbeitet, aber ich hoffe, dass mich dieser Fluch nicht auch trifft.

Mein Traumberuf ist es nämlich zur Polizei zu gehen und später mal Trainerin im Judo zu werden. Nebenberuflich natürlich.

"Sag mal Mum, denkst du ich kann hier eine Halle vom FCB benutzen?" "Ich denke, das lässt sich einrichten. Komm morgen doch einfach mal mit, dann kann ich dir auch alles zeigen."

Ich nicke lächelnd und wünsche ihr dann eine gute Nacht, um ins Bett zu gehen, denn der Tag hat mich unfassbar müde gemacht.

Destiny ||Pablo Gavi FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt