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Zur Begrüßung umarme ich Pedri freundschaftlich.

"Wow, wie hübsch du bist?" Pedri zwinkert mir zu und streckt mir seinen Arm hin, damit ich mich bei ihm einhacken kann.

Gemeinsam verlassen wir die Wohnung, steigen in Pedris Auto ein und fahren zur Location.

Aus dem Gebäude dringt schon laute Musik zu uns nach draußen.

Pedri parkt sein Auto direkt davor und schließt die Fenster.

"Ich hoffe es nicht schlimm, dass noch weitere Leute da sind, die du nicht kennst und die wir zum Teil auch nicht kennen..."

"Alles gut. Je mehr desto besser." grinse ich und steige aus dem teuren Auto.

Pedri folgt mir und zusammen betreten wir das überfüllte Haus.

Betrunkene Jugendliche kommen uns entgegen, an den Wänden wird oft rumgemacht und es stinkt nach Zigarretenrauch, Schweiß und Alkohol.

Angeekelt verziehe ich meine Nase. Ein Grund, weshalb ich nicht so oft feiern gehe.

Pedri legt eine Hand auf meinen Rücken und dirigiert mich durch die Massen an Jugendlichen zu einer kleinen Sofalandschaft.

Dort sitzen Pablo und alle anderen vom letzten Mal.

Pablo sieht uns als erstes und winkt uns freudig zu.

Mit einem fetten Grinsen gehe ich zu ihm und setze mich auf seinen Schoß.

Er dreht mein Kopf zu sich und drückt mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen.

"Na, meine kleine?" "Na, Pepsi?" ich kichere und drehe mich dann wieder zu den anderen.

Pablo umschlingt meine Mitte mit seinen Armen und zieht mich an sich.

"Willst du was trinken, Charlotte?" Sofia lächelt mich fragend an.

Sofort nicke ich. "Gerne. Bring mir irgendeinen guten Cocktail." "Super"

Sofia steht auf und drängt sich durch die Menschen, um zur Küche zu gelangen.

"Lotty, kannst du mir meine Flasche geben?" Pablo deutet auf die Bierflasche, die auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa steht. Seit wann trinkt Pablo während der Season Alkohol?

Verwirrt nehme ich die Flasche und gebe sie meinem Freund. "Danke"

Er nimmt ein paar große Schlucke, sodass die Flasche nun leer ist.

"Seit wann trinkst du denn Alkohol?" "Schon immer, Kleine." er lallt schon ein wenig.

Okay, irgendwas stimmt hier nicht. Pablo ist zuverlässig und diszipliniert. Er würde nie Alkohol während der Season trinken. Es muss also etwas vorgefallen sein.

"Aber doch nicht während der Season, Pablo." "Warum nicht? Kann doch auch dir egal sein." seine Stimme ist plötzlich hart und so ganz anders wie sonst.

"Was ist denn los?" besorgt schaue ich ihn an. "Nichts, und wenn, dann würde es dich nichts angehen." er wird lauter.

Ich zucke heftig zusammen und weiche von seinem Schoß.

Auch die anderen blicken Pablo verständnislos an.

"Pablo, beruhig dich. Lass deine schlechte Laune nicht an deiner Freundin aus. Es ist ihr letzter Abend hier. Genieße es doch. Ihr werdet euch eine Weile nicht mehr sehen."

Pedri hat sich neben mich gestellt und mustert seinen besten Freund böse.

"Lasst mich doch alle in Ruhe. Ihr habt doch keine Ahnung."

Er steht auf und verschwindet zwischen den Leuten.

Was ist bitte vorgefallen, dass er sich innerhalb paar Minuten so ändert? Er hat sich doch gefreut, dass ich kam.

Ich bin den Tränen nahe.

Meine Nase fängt an zu kribbeln und in meinen Augen brennt es schon. Verdammt. Mir war bewusst, dass Pablo mich sehr verletzen kann.

"Hey, Charlie. Es wird alles gut." versucht Pedri mich zu trösten. Aber seine Worte prallen einfach an mir ab und wollen nicht zu mir durchsickern.

Sanft berührt er mich am Arm und drückt mich auf das Sofa, auf welchem Pablo gerade noch saß.

Mit schmerzenden Herzen und verweintem Gesicht blicke ich ins Leere, während die anderen mich besorgt ansehen.

"Weißt du, warum Pablo so drauf ist?" fragt Alvaro Pedri.

Dieser seufzt ergeben.

"Das Training heute lief nicht nach Pablo's Kopf... Es wurden die Spieler für die WM in Qatar bekannt gegeben. Pablo steht nur auf der Warteliste, was gut für einen 18-jährigen ist. Allerdings mag das sein Sportliches Ehrgeiz nicht. Er will in der Mannschaft stehen. Und das geht ihm gewaltig gegen den Strich, vor allem, da sein Rivale im Team ist. Ich denke, dass er deswegen gerade so am ausrasten ist. Leider lässt er es an dir aus, Charlie. Was überhaupt nicht in Ordnung ist. Ich hoffe er baut keinen Scheiß... "

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Nach Stunden sitze ich nicht mehr ganz so nüchtern und nach etlichen Tanzeinlagen auf dem Sofa und schnaufe durch.

Pablo habe ich seit seinem Abgang nicht mehr gesehen und auch die anderen haben nichts von ihm gehört. Vielleicht ist er nachhause gegangen.

Das wäre für alle wohl das beste.

Müde lege ich meinen Kopf ab und beobachte verschwommen die tanzende Menge.

Gott, mir ist so schlecht. Und aufs Klo muss ich auch.

Schwankend stehe ich also auf und bahne mir einen Weg durch die Betrunkenen.

Im Flur ist es zum Glück leerer und ich kann ohne Probleme die Treppen in die erste Etage steigen.

Oben gehen einige Türen ab und ich habe absolut keine Ahnung, welche ins Badezimmer führt.

Das wird jetzt also auf gut Glück.

Die erste Türe führt in ein Schlafzimmer. Wahrscheinlich das Elternzimmer von Alvaro.

Und auch das nächste ist kein WC.

Ich laufe zur nächsten Türe und öffne sie. Es brennt Licht und ich erkenne zwei Personen auf dem Bett.

"Oh Gott, Sorry." sage ich schnell, da ich sie scheinbar bei etwas gestört habe.

Das Mädchen schaut mich genervt an und erst jetzt erkenne ich, dass es Maria ist.

Ich lasse mein Blick abwertend über sie schweifen, dann huscht er zu dem Jungen, der mich erschrocken anschaut und ich erstarre.

Nein.. Das meint er jetzt nicht ernst.

Neben Maria liegt Pablo. Nackt.

Ich spüre, wie mein Herz in tausend Stücke zerbricht. Die Liebe, die ihm gehört, fühlt sich schwer und kalt an und jemand scheint mich zu erwürgen.

Tränen rinnen meine Wangen hinab und meine Hände fangen an zu zittern.

"Lotty... Ich... Ich kann das erklären. Es sieht nicht so aus wie du denkst... Ich... Wir haben nicht..."

"Lass es." flüstere ich tonlos. "Lass mich einfach in Ruhe, Pablo. Es ist vorbei. Und ich dachte, du würdest mich lieben. Aber scheinbar bist du immer noch das rücksichtslose Arschloch, dass nur auf sich selbst achtet."

Schluchzend drehe ich mich um und schlage die Türe hinter mir zu. Dann renne ich. Ich renne einfach los, raus aus dem Haus in die Dunkelheit und weg von dem, das mich zerstört.

Die Schmerzen als ständiger Begleiter, die mich betäuben...

Destiny ||Pablo Gavi FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt