CHAPTER 7: "Sturmhöhe"

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„Miles?... bist du schon wach?", riss mich die nervige Stimme meines Lieblingsbewohners (nicht!) aus meinem erholsamen Schlaf und mit einem halbwachen Grummeln rollte ich mich auf die andere Seite des schmalen Einzelbettes.

„Mhm... nein... und jetzt lass mich endlich weiterschlafen, Heath...", murmelte ich schlaftrunken, während ich meinen Kopf halb in dem Bezug des Kissens vergrub und mit meinem anderen Auge kurz einen schläfrigen Blick auf das Display meines Handys warf.

„Alter... du Nervensäge... es ist gerade mal kurz nach halb sechs... „

Vor dem kleinen Fenster unseres Schlafsaals schien gerade die Sonne aufzugehen, welche den Himmel leicht rötlich und orange färbte und zumindest schien es heute an diesem Sonntag ausnahmsweise nicht zu regnen. Trotzdem konnte dies meine Laune in diesem Moment kaum heben.

Denn wie an jedem Sonntag standen hier auf dieser englischen Strafinsel der obligatorische Morgenlauf und im Anschluss daran die verpflichtende christliche Messe an, die ich beinahe als das schlimmere Übel dieser beiden Pflichtveranstaltungen empfand.

„In knapp einer Stunde wird Mister John ohnehin wieder auf der Matte stehen, um uns aus dem Bett zu werfen und zu dieser kleinen, unnötigen Sporteinheit zu zwingen...", knurrte ich entnervt und drehte mich nochmals demonstrativ auf die andere Seite und zog die Decke über meine Schulter, um meinem penetranten Zimmerkameraden nicht antworten zu müssen.

Aber leider schien der dunkelhaarige Kapitän des Hockey Teams hier auf Kendall Lane Park für diese viel zu frühe Uhrzeit auch schon viel zu motiviert und aufgeregt zu sein, um sich auch ebenfalls wieder umzudrehen und einfach nochmal einzuschlafen.

„Heath... es ist noch nicht mal sechs Uhr morgens...", seufzte ich sogleich jammernd auf und fuhr mir mit einer Hand durch meine verwuschelten, tiefschwarzen Strähnen.

„Ja ich weiß... ich bin auch schon groß genug, dass ich die Uhr lesen kann, mein lieber Miles...", zwinkerte mir Heath zu und er streckte mir daraufhin wie ein kleiner Junge die Zunge heraus.

Er drehte sich auf die Seite und stützte seinen Kopf auf seinem Ellenbogen ab, während mich seine Augen neugierig und sensationslustig musterten: „Also jetzt haben wir ja noch Zeit... Was ist dann gestern noch passiert, nachdem du in Elijahs Begleitung so schnell von der heimlichen Party verschwunden seid?"

„Also... ja... da sind wir auf die Toilette verschwunden und haben erstmal wie wild gevögelt, Heath...", entgegnete ich diesem im nächsten Moment spöttisch und dabei wurden die Augen meines Mitbewohners groß: „Wirklich, Miles? So offen hätte ich Misses Matthews Sohn ja nicht gerade eingeschätzt..."
Heath schüttelte leicht ungläubig seinen Kopf und ich konnte mir nun ein mehr als belustigtes Prusten nicht mehr verkneifen: „Nein natürlich nicht... Also ein wenig Klasse besitze ich ja schon..."

„Also hast du etwa noch nie auf einer Toilette eine spontane Nummer geschoben?", Heath zog leicht spöttisch eine Augenbraue in die Höhe, „Das kann ich mir bei dir und deinen zahlreichen Frauengeschichten ja schlecht vorstellen, dass da nie was auf solch einer Örtlichkeit gelaufen ist..."

„Mhm... das könnte eventuell im Bereich des Möglichen liegen, Heath...", antwortete ich dann meinem Zimmerkameraden kryptisch, während meine Erinnerung zu mehreren Abenden im DIAMONDS abdriftete, an denen ich mich zusammen mit meinem ehemaligen besten Freund auf den Clubtoiletten der Edeldisco vergnügt hatte. Nate war im Gegensatz zu Veronica in dieser Hinsicht sehr offen gewesen und diesen Umstand hatte ich natürlich zu meinem Vorteil genutzt.

„Aber jetzt lenk nicht ab, Miles...", meinte Heath dann und er sah mich auffordernd an, „jetzt sag schon endlich, was gestern noch zwischen dir und Elijah gelaufen ist..."

FROST HEART #LGBT Gay Romance [Miles Geschichte]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt