FROST HEART #LGBT Gay Romance [Miles Geschichte]

CHAPTER 10: "The Great Gatsby or the Great Disaster"

Am Abend vor dem berühmt- berüchtigten Sommerball befanden wir uns zu dritt auf unserem Internatszimmer und ich ließ mir von unserem Ron Weasley Double die billige Tönung aus der Drogerie auftragen, während ich auf dem schmalen Holzstuhl vor Robbie saß und dabei zum Schutz meiner Klamotten ein altes Handtuch um die Schultern trug.

Unsere Anzüge lagen schon frisch gebügelt und gewaschen auf unseren Betten und jetzt musste nur noch diese fürchterliche, knallrote Haarfarbe beseitigt werden, dann konnte die Partynacht auch schon starten.

„Na, das fühlt sich doch jetzt beinahe wie bei einem deiner Luxusfriseure in New York City an, oder?", wollte Heath grinsend von mir wissen und ich entgegnete ihm daraufhin in einem sarkastischen Tonfall: „Klar, Heathcliff... Wenn man sich ein Gläschen Champagner, eine entspannende Nackenmassage sowie ein dreihundert Dollar teures Blowout hinzudenkt, dann könnte dies schon passend sein..."

„Also vielleicht könntest du ja mit dem lieben Elijah ein gewisses Blowout der anderen Art heute Abend haben, oder Miles?"

„Alter, Heath!", knurrte ich und bewarf meinen nervigen Zimmerkameraden mit der Verpackung der halbleeren Haartönung.

„Also... Leute... sollen wir unseren Plan für den heutigen Abend nochmal durchgehen?", fragte Heath mich und Robbie, ohne auf meine Bemerkung einzugehen und wir beide schüttelten daraufhin mit dem Kopf. Denn diesen hatten wir bereits den gesamten Nachmittag gefühlt noch einmal hundertfach zusammen mit Heath durchgesprochen.

„Dann nur noch mal zur Erläuterung... zuerst jubeln wir Hunter und seinen Kumpels das Erfrischungsgetränk mit den Brechwurz Sirup unter...", zählte der Hockey Kapitän die Bestandteile unseres sorgfältig zurechtgelegten Planes auf und ich seufzte kurz auf, während ich kurz meinen Nacken von der zur anderen Seite drehte, sodass es laut knackte.

„Upps...sorry, Miles...", stotterte Robbie daraufhin, als ein kleiner Klecks schwarzer Haarfarbe auf meinen Ralph Lauren Bademantel tropfte und ich schnauzte ihn an: „Hey, pass doch gefälligst auf, Kumpel!"
„Sei doch froh, dass jemand von uns sich dieser leidigen Angelegenheit angenommen hat, Miles... sonst müsstest du heute Abend mal ausnahmsweise den Feuermelder für unseren lieben Robbie spielen..."
„Jaja, du mich auch, Heath... aber da wäre ich mir nicht so sicher..."

So nervös, wie Robbie jetzt schon wieder wirkte, würde ich unserem Ron Weasley wahrscheinlich noch höchstpersönlich beim Einlochen helfen müssen. Wenn er sich dazu überwinden konnte, Grace zumindest endlich mal zu küssen.

„Und bezüglich dir und Elijah, da ist doch alles geklärt, oder Miles? Das wichtigste ist, dass euch unbedingt jemand vom Lehrpersonal dabei erwischen muss...", schärfte mir Heath noch einmal energisch ein und er meinte: „Der schwierigste Teil wird wohl überhaupt sein, dass du Elijah dazu bekommst, mit dir auf unser Zimmer zu gehen... denn ich schätze ihn nicht gerade als den Typ für flüchtige One- Night- Stands ein..."

„Ich glaube auch nicht, dass dieser verklemmte, englische Spießer dazu so schnell bereit sein wird... Aber vielleicht täuschen wir uns auch... stille Wasser sind manchmal tief und dreckig...Außerdem hatte ich bisher noch nie arge Probleme, jemanden in mein Bett zu kriegen...egal, ob Mann oder Frau..."
„Dein Wort in Gottes Ohren, Miles...", lachte Heath nun auf und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. Dann zog er eine der gekauften Whiskeyflaschen hervor und füllte jeweils einen kleinen Schluck in drei Pappbecher.

„Also dann, Männer... auf einen hoffentlich gelungenen sowie erfolgreichen Sommerball auf Kendall Lane Park!"

***

Als wir nach dem Abendessen in der großen Festhalle von Kendal Lane Park ankamen, musste ich gestehen, dass sich der altehrwürdige Saal dieses Gemäuers hervorragend für solche Arten von Feierlichkeiten eignete.