„Euch beiden müssen ja schön langsam mal die Lippen abfallen...", kommentierte Heath den glückseligen Gesichtsausdruck unseres Mitbewohners, als dieser nach einer ausgiebigen Knutschorgie endlich wieder zurück auf unser Zimmer kam.
„Ihr seht euch doch schon in knapp zwei Tagen wieder, Robbie...", kommentierte der Hockey Kapitän von Kendall Lane Park Robbies glückseliges Grinsen und auch ich musterte unseren Ron Weasley Doppelgänger mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Habt ihr denn schon gefickt?", wollte ich von dem Rothaarigen wissen, dessen Gesichtsfarbe sich sogleich seiner natürlichen Haarfarbe anpasste und er sich verlegen räusperte.
"Also bedeutet das Nein?", bohrte ich nochmals sensationslustig nach.
„Komm schon, sei doch nicht so ein Arschloch...", stieß mir Heath daraufhin leicht tadelnd gegen die Schulter und er fügte noch hämisch grinsend hinzu: „Du bist doch insgeheim nur neidisch, Miles..."
„Pah, ich doch nicht... solange ich unserem Ron Weasley nicht ebenso wie das Küssen, das mit den Bienen und Blümchen auch noch selbst beibringen muss..."„Und freust du dich schon auf zuhause?", meinte Heath ausweichend zu Robbie, welcher nahezu euphorisch versuchte sämtliche seiner ungewaschenen Klamotten in seine kleine Reistasche zu stopfen.
Natürlich hatte er viel zu spät mit dieser nervigen Tätigkeit begonnen, da er sich (wie schon in den letzten Tagen) kaum von seiner Angebeteten trennen können und obwohl ich unserem Ron Weasley Double solch ein Verhalten kaum zugetraut hatte, war ich insgeheim ein wenig neidisch auf Robbies Liebesglück.
Ich rollte mit den Augen, denn lediglich mit Hermiones Vergrößerungszauber aus dem siebten Harry Potter, mit welchem sie den Inhalt ihrer kleinen Abendtasche um ein Vielfaches vergrößert hatte, würde das ohnehin nicht funktionieren. Auch Heath war dabei, seine restlichen Sachen für diesen kurzen Wochenendausflug zu packen und unsere beiden anderen Zimmergenossen waren gestern schon von ihren Eltern abgeholt worden.
Nur ich Opfer musste allein in diesen alten Gemäuern verweilen... Auf der einen Seite behagte mir die Vorstellung von einem langweiligen, einsamen Wochenende in Kendall Lane Park kaum, aber ich hatte ja keine andere Wahl.
Auf der anderen Seite war ich mir gar nicht sicher, ob ich überhaupt noch einmal nach New York City zurückwollte. Nachdem Eric gestorben war, fühlte sich diese riesige Stadt kaum mehr wie ein Zuhause an. Und mein unterkühltes Verhältnis zu meinen Eltern kam hierbei noch hinzu, dass ich momentan dem Big Apple kaum eine Träne hinterherweinte... Oh wow, dass ich dies einmal sagen würde...
„Hast du eigentlich schon mal was von deinen Eltern gehört, Miles?", fragte Robbie vorsichtig nach und musterte mich schiefgelegtem Kopf besorgt von der Seite, so wie es Heath und er auch schon die letzten anderthalb Wochen getan hatten.
Die letzten Tage war ich ohnehin von Misses Matthews höchstpersönlich vom Unterricht befreit worden, nachdem ich mir bei meinem spontanen Sitz Streik im tosenden Regen eine fette Erkältung zugezogen und deshalb das Bett hatte hüten müssen... Aber das war mir insgeheim schon Recht gewesen, denn somit hatte ich die ganzen mitleidsvollen Blicken meiner Mitschüler nicht ertragen müssen.
„Doch schon...", murmelte ich leicht gereizt, da mir andauernden und ständigen Nachfragen, wie es mir denn ging, langsam, aber sicher auf den Geist gingen. Ich wusste, dass es Robbie und Heath nur gut mit mir meinten... Aber wie sollte es denn mir schon gehen, nachdem mein großer Bruder endgültig nicht mehr aus dem Koma erwacht war und sie seine Maschinen abgestellt hatten?
„Sie haben mir zahlreiche, Möchtegern entschuldigend und besorgt klingende Texte per SMS geschickt... die hat ihnen bestimmt die Therapeutin meiner Mum diktiert...", ich rollte nochmals mit den Augen, „Und mein Dad hat mich gefühlt zehnmal angerufen und versucht mich zu erreichen... aber ich habe ihn immer direkt weggedrückt..."
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FROST HEART #LGBT Gay Romance [Miles Geschichte]
RomanceNachdem sich alle seine Bekannten und Freunde von Nates ehemaligen besten Freund Miles abgewendet haben, beschließt sein Vater, ihn auf ein weit entferntes, konservatives Internat im kalten England zu verfrachten. Natürlich ist der gutaussehende, sc...