12.

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-James-

Ich lag friedlich schlafend auf dem Rücken in meinem Bett, einen ruhigen und wunderschönen Traum auslebend, als ich ein kleines, kaltes Kribbeln auf meiner Nase spürte. Meine Miene verzog sich. Mein Körper drehte sich zur Seite, doch ich konnte nicht weiter schlafen. Ein kleines, kaltes Gefühl tropfte auf meiner Wange entlang, dann ein Nächstes, ein Nächstes und vor Schreck schlug ich die Augen auf. Es war ungewöhnlich hell in unserem Schlafsaal, noch heller als wenn am Tag alle Fenster aufgerissen waren, und es war noch sehr früh.

Vorsichtig schaute ich auf meine Decke, die sich mit weißem Pulver füllte, dann strich ich über mein Gesicht. Es war leicht nässlich.
„Schnee..?", murmelte ich verschlafen und kratzte mir verwundert am Kopf.

Im nächsten Moment ertönten aufgebrachte und besorgte Schreie aus den anliegend Zimmern, wodurch auch die Bettlaken meiner Freunde zuckten und mich kurz darauf alle anstarrten.
Ich zog meine Decke zur Seite und setzte meine nackten Füße auf den Boden neben mir ab. Er war eiskalt und die erste Schicht voll Weiß hatte sich auf dem alten Holz abgesetzt.

Panisch stand ich auf, kniff die Augen zusammen und blickte ungläubig hinauf.
Das Dach des Turmes war verschwunden, da gab es nichts mehr das unser Zimmer von der Außenwelt trennte und es schneite nun in unserem Raum hinein.
Sobald ich auf mein Bett kletterte, mich stellte und versuchte zu verstehen was passierte, begann sich der fallende Schnee von Wind begleitet zu einem Sturm zu entwickeln.

-Regulus-

„Ich weiß echt nicht ob ihr das machen solltet..", flüsterte ich meinen Zimmerkammeraden zwei Stunden vorher zu, die schon wach waren und, wie sollte es anders sein, auf Streit mit unseren Feinden aus waren. Den gesamten gestrigen Abend lang hatten sie sämtliche Zauberspruch-Bücher durchkämmt, um einen geeigneten Streich zu finden. Leider gottes waren sie fündig geworden, und leider ging es um einen extrem schwierigen Zauber.

Slytherins hatten eine Menge Perfektionismus in sich, deswegen konnten alle Mitglieder den Zauberspruch in wenigen Versuchen ohne Probleme ausführen. Ich hielt mich raus, schließlich hatte ich schon allen das Passwort verraten, ich wollte nicht noch mehr Ärger auf meinen Schultern tragen. Andererseits amüsierte mich der Gedanke daran, wie sie sich über das wundern würden, was passierte.

Die Idee war simpel, wir wollten die Decke des Gryffindor-Turms verschwinden lassen und dazu noch einen wettermanipulierenden Zauber auswirken, sodass sie auch etwas davon hatten. Es würde so ähnlich funktionieren wie die Decke in der großen Halle, nur das der Schnee nicht vorm Boden aufgehalten wurde.

•••

Beim Essen saß der gesamte Gryffindortisch fröstelnd mit dicken Jacken da, sie hielten ihre Hände an warme Teetassen und schnieften aus roten Nasen heraus. Der Anblick war köstlich. Es gab mir einen Hauch Genugtuung zu sehen wie sie litten.

Unter dem Tisch hielt Barty mir seine Faust hin, ich stieß sanft mit meiner dagegen und nickte ihm zu. „Gut gemacht, Reggie, ohne dich hätte das niemals geklappt. Du weißt gar nicht welche Möglichkeiten wir jetzt dadurch haben." Evan wuschelte mir durch die Haare, ich ließ mich mitreißen und grinste zufrieden.
„Ich hoffe sie ändern das Passwort nicht so bald.."

-James-

Meine Hände waren noch immer rot, ich konnte nichts außer das Kribbeln in meinen Fingern spüren und ich hatte mich ordentlich erkältet.
„Wer auch immer das war, ich werde ihn bei lebendigen Leib erwürgen.", schimpfte Sirius zitternd. Er musste niesen, was eine Kettenreaktion am gesamten Tisch hervorrief.

Wir hatten es den Lehrern schon gemeldet, sie würden so schnell sie konnten Maßnahmen finden.

„Ob sich uns verdächtigen?", fragte Peter nachdenklich, mit einer gewissen Angst in der Stimmlage. „Ich meine es muss ja ein Gryffindor gewesen sein, niemand sonst hat Zugriff auf unseren Gemeinschaftsraum und schließlich sind wir nicht gerade auf der guten Liste." Er fröstelte und drückte sich in seinen Umhang.
„Das war kein Gryffindor..", murmelte Remus. Selbst ihn hatte es erwischt und seine Nase lief ununterbrochen.

„Sei nicht albern, Moony" Sirius trank von seinem viel zu heißen Tee. „Wer sonst hätte es sein können? Außer den Slytherins will uns doch niemand etwas Böses und die kennen unser Passwort nicht."

Mein Herz setzte aus als mir alles klar wurde, das Blut verließ mein Gesicht und ich wurde blass wie ein Toter.
„Regulus..", flüsterte ich erstickt.

Remus blickte mich geschockt an. „Was sagst du da? Was soll das heißen?"
Auch die Aufmerksamkeit der anderen legte sich auf mich, vorallem Sirius musterte mich auf einmal gefährlich wissend. „Ich meine, vielleicht hat Padfoot es ihm ausversehen mal gesagt und nun hat er ausgeplaudert.", redete ich so schnell und glaubwürdig ich konnte. Sirius schüttelte empört mit dem Kopf. „Niemals im Leben, ich bin doch kein Verräter!"

Ich machte es mit allem was jetzt kam nur noch viel schlimmer. „Du redest manchmal im Schlaf."
Remus verengte misstrauisch die Augen, schließlich schlief er nicht selten sehr nah bei seinem Freund. Er wusste das ich log, aber konnte nichts mehr sagen, Dumbledore pfeifte laut und das Getuschel in der Halle verstummte.

„Danke für eure Aufmerksamkeit. An diesem Tage sind die Umstände ein wenig anders, das haben die meisten von euch sicherlich schon gemerkt. Es tut uns sehr leid das wir es nicht verhindern konnten und den Verantwortlichen dafür ohne Beweise auch nicht finden können. Alle Gryffindors finden sich nachher bei Madam Pomfrey vor, sie wird euch heilen. In der Zeit gehen die restlichen Lehrer mit mir nach oben und richten die Dinge wieder gerade. Alle beschädigten Sachen können ersetzt werden."

Ich beobachte wie Regulus am Slytherintisch enttäuscht seufzte und wieder mal wurde mir klar, das er mich verraten hatte.

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Kein Kommentar, nur ein schönes Bild von einer geföhnten Kuh:

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Dunkle Spuren - ||Jegulus||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt