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-auktorialer Erzähler-

Lange Zeit noch herrschte eine bedrückende Stille zwischen den beiden Reinblütern, bis Regulus seine Kraft zusammen nahm und versuchte, es James zu erklären.

„Meine Mutter hat die ganze Bande der Blacks unter ihrer Kontrolle, fast so sehr, wie du-weißt-schon-wer seine Anhänger. Um ihre Stimmen und Handlungen für sich zu gewinnen wurde damals ein unbrechbarer Schwur des Lords abgelegt, indem er versprach ein Kind von ihr in seinen Weg zu lenken, ihr damit unter die Arme zu greifen." Er musste stoppen, weil seine Tränen ihn überraschten und er erst wieder etwas runter kommen musste, bevor er weiter sprechen konnte.. „Sirius war schon zu der Zeit ein kaputter Fall, er hat nie das getan was man ihm gesagt hat. Aber ich konnte das einfach nicht, ich war nicht stark genug, mich gegen meine eigene Mutter zu stellen. Ich habe versucht sie zu lieben, um jemanden zu haben, der mich zurück liebt.. Das hat sie nie." Um sich noch eine Pause zu geben deutete er auf seinen linken Unterarm, welchen James jetzt genauer betrachten konnte. Das Tattoo sah so echt aus, so real wie eine echte Kreatur des Schattens, als würden diese unheimlichen Augen alles beobachten. „Und das hier ist der Beweis dafür, das sie mich nie geliebt hat. Für mich ist es jetzt zu spät, Potter."

Nach dem letzten Satz konnte James sich nicht mehr zurück halten und zog ihn endgültig in seine Arme, drückte ihn an sich und streichelte beruhigend über den Rücken seines Slytherins. „Es ist nie zu spät. Wir bekommen das irgendwie hin, zusammen. Wir.. wir brechen den Schwur. Wir besiegen du-weißt-schon-wen und wenn er stirbt, dann bricht auch dein vorgesehenes Schicksal."

„Keiner kann ihn besiegen, glaub mir, wir sind Niemande für ihn.."

Trotzdem, mit dem sanften, gleichmäßigen Streicheln der großen Hand an seiner Seite wurde der Kleinere ruhiger und glaubte an das, was er James sagte.
Potter war sehr gut darin, zu überzeugen, selbst in dieser Lage. Für ihn war das Glas immer halb voll.

„Versprich mir das wir ab jetzt keine Geheimnisse mehr voreinander haben.", brabbelte James unverständlich in die dunklen Locken hinein. „Versprich mir, das wir beieinander bleiben, egal was passiert."

„Ich verspreche es.."

•••

Nach etlichen Minuten des stummen Dastehens, gegenseitigen Festhaltens, ab und zu Küssens der Stirn oder Schulter lösten sie sich voneinander und lächelten sich verliebt an. „Es wird langsam kalt, nicht? Ich denke du solltest auch schlafen gehen..", sagte Regulus leise, ließ währenddessen aber nicht los. Er war selbst nicht von dem was er sagte, überzeugt, er wollte lieber bei James sein. Für den Rest der Nacht.

„Ich lasse dich nicht allein, du kommst mit mir. Meine Freunde schlafen doch jetzt wahrscheinlich eh schon, du kannst bei mir die Nacht verbringen."
Der Kleinere stimmte sofort zu, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was passieren würde wenn die Freunde nicht schlafen würden, wenn seine eignen Freunde noch wach waren und merken würden, das er nicht zurück kam, oder was am nächsten Morgen passieren würde..
Wichtig war nur ihre Zweisamkeit, die Folgen waren im Moment nur nebensächliche Details, die Frage: „Was wäre, wenn..?", also lohnte es sich nicht darüber nachzudenken.

-James-

Wir hatten Glück. Im Gemeinschaftsraum waren schon alle Lichter aus, es war still und aus unserem Schlafsaal kamen nur sanfte Schnarcher heraus.
„Und die werfen mir immer vor, ich wäre nachts so laut. Von wegen..", flüsterte ich kaum hörbar. Regulus musste lachen, was ich zwar liebte, es aber genau jetzt zu laut war, deswegen legte ich schnell meine Hand auf seinen Mund und stoppte ihn. Sirius räkelte sich in seinem Bett, blieb aber nach einer Drehung wieder liegen.

Mein Blick fiel auf den Kleineren, der mit großen, unschuldigen Augen zu mir aufsah. Jetzt wo es am ungünstigsten war, steigerte sich meine Lust nach ihm sehr, mein Verlangen das letzte Mal zu beenden stieg rapide, aber ich musste mich natürlich zusammenreißen.
„Das war für letztens, bei Filch." Ich ließ ihn langsam los und begann an meiner Hose rumzufummeln, weil ich immer nur im Shirt schlief. Nach ein paar musternden Blicken von der Seite folgte Regulus mir damit und schaute erneut zu dem Bett seines Bruders, in dem der, für das Bett viel zu lauchig lange, Remus Lupin lag, einen Arm um seinen Freund geschlungen hatte und nur selten ein kleines Geräusch oder Zucken von sich gab.

„Lass mich raten, Sirius hat es dir nicht erzählt, oder?", fragte ich und legte meine kalten Hände von hinten um die Schultern des Jungen, der jetzt erschrak. Verlegen schaute er zu mir nach hinten und wäre es nicht stockdunkel im Raum, hätte ich wahrscheinlich rosane Wangen zu Gesicht bekommen.
Gut das es nicht so war, meine Libido würde das nicht überstehen.

„Nein", schüttelte er mit dem Kopf und zupfte meine Hände von sich. „Er hat nie etwas erwähnt.. Aber ich hätte es mir eigentlich denken können. Ist es so richtig.. oder ac/dc?"
James wusste das dieser Ausdruck ein britischer Slang für Bisexualität war, der oft Leuten unterstellt wurde, doch es überraschte ihn das jemand aus so einem feinen Haus den Begriff kannte.

Daraufhin zuckte ich mit den Schultern. „Ich sag's so, als wir bei mir waren haben sie sich mal gegenseitig mit Schokoladenerdbeeren gefüttert, schwuler gehts wohl kaum. Früher glaubte ich nicht, das Sirius so.. war, aber wenn ich mal so drüber nachdenke, passt er ziemlich gut ins Klischee..", tratschte ich nachdenklich.

Regulus antwortete mir nicht auf diese Erkenntnis, sondern setzte sich im Schneidersitz auf mein rot bezogenes Bett. Wieder spürte ich das unaufhaltsame Bedürfnis ihn genau in dieses Bett hineinzudrücken.

Dann kam mir der durchaus ablenkende Gedanke, ob Regulus auch in das Klischee passen würde..?

Ich beäugte ihn, fand aber nichts Auffälliges an ihm, außer seine Haare, Gesichtszüge oder seine Körperform, aber das konnte er sich ja nicht aussuchen. Es waren die Handlungen, die eine Person in eine Schublade steckten, und Regulus schien es bis jetzt nicht ausgelebt zu haben, weil er entweder niemanden hatte, oder einfach nicht hinein zu passen schien.

Dunkle Spuren - ||Jegulus||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt