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-auktorialer Erzähler-

Im Schein der frühen Morgensonne saß Regulus an einem Baum neben dem großen See und beobachtete ein paar pechschwarze Raben bei ihrem morgendlichen Lied. Seinen grünen Schal hatte er kuschlig um seinen Hals geworfen und seine schwarzen Locken lagen sanft darauf, auch wenn es in den letzten Tagen nicht nur in seinem Herz wärmer geworden war, mochte er doch den Schutz den er durch das gestrickte Stück Stoff bekam.
In seiner Hand hielt er sein Schulheft und schrieb einen Aufsatz über die Acromantula, eine riesige fleischfressende Giftspinne, die als höchstgefährliche Gattung eingeordnet wurde. Regulus' Blick schweifte dabei ab und an herunter zum verbotenen Wald und er grübelte, ob diese Art von Spinne jenen Wald jemals verlassen würde und vielleicht ein paar ahnungslose Schüler stürmen und töten würde, wenn niemand hinsah.

„Brauchst du nicht deinen Schönheitsschlaf?", erklang eine bekannte Stimme und er wurde augenblicklich aus seinen Gedanken gerissen. James Potter stand mit roten Wangen an dem alten, dicken Baum gelehnt und grinste ihn trocken an.

-Regulus-

„Schlafen bringt da nichts mehr. Verschwinde, sonst sieht uns noch jemand hier." Ich rümpfte die Nase und machte eine ausweichende Handbewegung, um ihn wegzuscheuchen. Wer weiß, wie lange er schon dort stand und meine Gedanken las.
„Ich hab mich umgesehen und ob du es glaubst oder nicht, schnarchen alle noch in ihren Betten.", setzte er sich kurzerhand neben mich und versuchte auf meinen Aufsatz zu spähen, was ich aber nicht zuließ. „Wieso trägst du einen Schal, hm? Es ist nicht kalt."

James pikste meine Wange an und darauf legte ich schweren Herzens meinen Stift in den Schoß und musterte ihn genervt. „Bist du hergekommen um dumme Fragen zu stellen? Dann kannst du auch direkt wieder gehen, ich muss mich nämlich konzentrieren."
Damit drückte ich ihn weg und wand ich mich wieder meinen Aufsatz zu, den ich jetzt erneut überlesen musste, weil ich aus dem Konzept gekommen war.

„Tut mir leid, eure Hoheit, ich wusste ja nicht das meine engelsgleiche Stimme hier nicht erwünscht ist."

-James-

Ich fügte meine Beine in einen Schneidersitz und blickte über die Aussicht hinweg. Etwas weiter hinten war Hagrits Hütte auszumachen, daneben das Kürbisfeld, vor dem verbotenen Wald. Der Schnee war soweit geschmolzen, schließlich war es schon Mitte April, doch auf dem Dach der Riesen-Hütte würde noch bis zum Sommer ein kleiner Haufen liegen. Gar nicht weit weg von uns spielten ein paar Raben, eher gesagt stritten sie sich und tanzen krächzend wild herum, sodass jetzt womöglich einige im Schloss die Augen aufschlagen würden.

„Raben hören sich für mich immer wütend an..", begann ich.
Regulus, der konzentriert seine Zunge zwischen den Zähnen stecken hatte, um seiner perfekten Schrift gerecht zu werden, gab auf. In meiner Anwesenheit würde er sicher nichts mehr Produktives machen können, also schaute er nun auch zu den schwarzen Vögeln.
„Ob sie jeden Tag gallig aufwachen und ihr Gefühlstief abends mit ins Bett nehmen?", fragte ich ihn nachdenklich und legte meine Hand auf sein dünnes, von einer schwarzen Hosen umhülltes, Bein.

„Ach was.. Deine Annahme setzt sich nur daraus zusammen, wie ihre Stimmen klingen. Vielleicht singen sie sich auch Liebeslieder zu.. Soweit ich weiß ist das sogar möglich, jedoch hab ich nicht viel Ahnung von Vögeln, oder der Liebe.", beendete er ohne es zu bemerken fast schon philosophisch seinen Satz und legte sein Schreibzeug endgültig beiseite.
Ich schob einen Arm um ihn, sodass ich ihn näher an mich ziehen konnte und sah wie er seine Augen schloss, das sanfte Gold der Sonne seine weiße Haut herunter lief.

„Du bist furchtbar..", murmelte er verärgert aber sehr leise. „Da will man einmal Zeit für sich und du.. Ahhgr.."
Grinsend zupfte ich an seinem Pulli herum, um mir eine Antwort darauf zu sparen.

•••

„In zwei Tagen ist Vollmond..", sagte ich irgendwann nervös durch die Stille. Fragend verzog Reggie das Gesicht, worauf ich nachdenklich in die Ferne sah. „Es gibt da etwas, das du wissen musst.. Und ich würde dich, nachdem ich mit meinen Freunden drüber gesprochen habe, sehr gerne da hinein weihen."

Regulus Mundwinkel hoben sich belustigt. „Lass mich raten, du bist ein Werwolf und möchtest nächsten Vollmond mein Bein anknabbern?", lachte er aber ich blieb stumm, worauf er mich leicht boxte. „Das war nur ein Spaß, James. Gott, sei nicht so ernst!"

Ich schüttelte sanft lächelnd den Kopf und zwickte ihm mit meiner Hand ins Bein, um auf ihn einzugehen. „Alles in Ordnung, ich sag es dir bald. Aber vorher musst du mir was beantworten, hast du schonmal versucht, ein Animagus zu werden?"

•••

„Schonmal früher, aber es ist eine komplizierte Sache..", hatte er geantwortet und jetzt beim Mittagessen schaute ich in meinen Tee und dachte über diese Worte nach. Er hatte recht, kompliziert war es schon, aber Regulus war ein sehr talentierter Zauberer und ich würde ihm das zutrauen.
Es wäre nur ein winziges Problem.

„Alles in Ordnung?", fragte mich Marlene schräg über ein paar Plätze am Tisch hinweg. Ihre blonden Haare waren hübsch toupiert und ihre Augen mit einem schwarzen Kajalstrich verziert. Ich mochte die Art, wie sie immer auf die Mimik anderer achtete und dabei sofort ausmachen konnte, wenn es ihren Freunden schlecht ging.
„Ja, es ist.. Ich bin nur ein bisschen müde, weißt du?"

„Ha!", schmatzte Sirius gegenüber von mir, der sich gerade eine ganze Kürbispastete in den Mund stopfte. „Hättest du mal ausgeschlafen, dann wärst du jetzt nicht müde!"

Frustriert trank ich einen Schluck Tee. „Ich muss euch etwas fragen, Leute.. Moony..", schaute ich den schlaksigen Jungen neben Sirius an, der bereits fertig gegessen hatte. Er erwiderte meinen Blick und verengte dabei seine Augen, als wüsste er, was jetzt kommt.
„Ich würde gerne Regulus helfen ein Animagus zu werden. Dann könnte er bei Vollmond mit uns in die heulende Hütte kommen und auf dich aufpassen.." Mein Vorschlag sorgte für allgemeines Schweigen um uns herum.

„Ich habe nichts gegen ihn, Prongs..", begann Remus nach einer Denkpause. „Aber denkst du nicht, je mehr mitkommen, desto unsicherer wird es? Desto auffälliger für die Lehrer? Und vielleicht wird der Wolf dann aufgeregter und etwas geht schief."
James seufzte leise und nickte dann. „Ja, ich habe mir gedacht, du wirst das sagen. Aber du kannst so oder so niemanden weh tun, wenn wir da sind. Pad passt auf dich auf und wenn Regulus nur ein kleines Tier wird, dann fällt er dem Wolf gar nicht so stark auf."

Die beiden Freunde tauschten Blicke aus, bis Moony sich einen Ruck gab und zustimmte. „In Ordnung, aber erst, wenn wir wissen was für ein Tier er wird. Und das müssen wir bis übernächste Nacht erfahren, wenn mich nicht alles täuscht."

„Ja! Wir bekommen ihn sicher schnell hin, dann sage ich euch Bescheid.", grinste der mit den runden Brillengläsern freudig.
Und es war okay, denn jeder wusste, das James es ernst nehmen würde und sie ihm damit einen großen Wunsch erfüllten.

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Heyo <3
Habt ihr irgendwelche lustigen oder ungewöhnlichen Headcanons zu den Rumtreibern?

Dunkle Spuren - ||Jegulus||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt