17.

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-James-

Überraschenderweise hatten sie den gestrigen Abend überstanden, ohne übereinander herzufallen.
James hatte Regulus zwar später nah an sich gezogen und so waren sie auch eingeschlafen, aber sonst war nichts mehr Spannnendes passiert.

Umso spannender lief der näschte Morgen ab, über den sie sich wahrscheinlich früher hatten Gedanken machen müssen.
Es war also eher kontraproduktiv als sie erst relativ spät wach wurden und das auch nur, weil Sonnestrahlen über ihre Nasen streiften. Sie hatten am Abend nichtmal daran gedacht die Bettvorhänge ordentlich zu schließen. Was bitte wäre also passiert, wären die anderen vorher aufgewacht und hätten sich einfach umgesehen?

Zu ihrem Vorteil waren noch alle Bettvorhänge zugezogen und gleichmäßiges Atmen füllte das Zimmer.
„Guten Morgen..", lächelte James verschlafen, während Regulus sich zu ihm drehte.

-Regulus-

Seine schwarzen Haare waren in einem sehr durcheinander hängenden Flauschuniversum gefangen, seine Augen nur halb auf und durch das warme Sonnenlicht glitzerten sie golden. Er war sehr warm, was ich ausmachen konnte, weil er mich immer noch umschlag und das schätzungsweise nicht bald unterlassen würde.

„Ich muss langsam zurück, sonst verdächtigt noch irgendwer etwas..", flüsterte ich später, ließ ihm noch etwas Zeit mit mir zu ruhen, bevor ich jetzt bald gehen würde.
„Heute ist Sonntag.", antwortete James absolut vom Thema abweichend und schloss seine Augen wieder. „Du musst heute nirgendwo mehr hin."

Ich versuchte ihn abzuschütteln, versuchte, seine Arme von meiner Taille zu lösen, doch vergeblich.
„Potter, bitte.. Was würden deine Freunde von dir denken, wenn sie mich bemerken? Das willst du doch nicht.."

„Du bist nichts, für das ich mich schämen müsste, Regulus Black.."

•••

Und so blieben sie noch lockere 20 Minuten liegen, in denen der Gryffindor seinen Slytherin fest im Arm hielt, ihn entweder bewunderte oder die Augen geschlossen hielt und ruhig atmete. Schnell begannen beide das zu genießen und noch abhängiger von ihrer gegenseitigen Nähe zu werden.

•••

„Na los, ich merke doch, das du lieber nicht hier gesehen werden möchtest. Das ist okay für mich, du kennst meine Freunde ja zum Teil gar nicht richtig, also mach dich ab, sie werden gleich aufwachen.", grinste James bald schon seinen Gegenüber an. Der schläfrige Blick und die anhänglichen Berührungen waren verschwunden, als hätte er sich einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf gekippt.

Regulus beugte sich etwas nach vorn um ihm einen kurzen aber sehr sanften Kuss auf die Lippen zu drücken, dankbar ihn zu haben und das James so verständnisvoll war. „Bald..", flüsterte er und stand dann leise auf.

-James-

Ich gähnte, rollte mich auf den Rücken, legte meine Arme hinter den Kopf und beobachtete wie Regulus aufstand. Er zog seine Hose und den schwarzen Wollpullover von gestern wieder an, lächelte nochmal und lief dann von meinem Bett einmal quer durch den Raum, als er plötzlich zurück zuckte, da mein überaus lautes und aggressives Pflege-magischer-Geschöpfe Buch unter meinem Bett herausschnappte und ihm in einem raschen Tempo hinterher schnellte.
Erschrocken tapste er zurück in meine Richtung, rettete sich auf meinem Bett. Ich lachte laut, zu laut. „Siehst du, das Schicksal will nicht, das du gehst.."

-Sirius-

Da Moony ein bisschen nach Schweiß und Erde roch, wie ein testosteron-gesteuerter junger Mann, konnte ich schon seit 20 Minuten nicht mehr sehr tief schlafen. Meine Augen waren geschlossen, aber ich vermochte ab und an jemanden reden zu hören.

Komisch, wieso waren Prongs und Pete jetzt schon wach und trotzdem leise genug, sodass ich nichts verstand..?

Plötzlich ertönten lautere Geräusche, jemand rannte über den quiekenden, alten Holzboden und ein anderer Jemand lachte daraufhin auf. Meine Hunde-Ohren spitzen sich, ich unterdrückte aber den Reflex mich zu verwandeln, um noch dazu zu schnüffeln. Stattdessen streckte ich mich und schlüpfte aus der muffigen Höhle meines Freundes, in das muffllige Zimmer meiner Freunde.

Durch die helle Sonne musste ich die Augen erst zusammenkneifen, um zu erkennen das James wach war und dabei war, sein Buch wieder einzufangen.

„Sirius, du schon wach?", lächelte er mich nervös aussehend an. Ich musterte ihn, strich mir meine verwuschelten, langen Locken aus dem Gesicht und bückte mich dann um das Buch zu heben, welches gerade auf mich zu kam.
„Du hast doch heute gar kein Training, wieso bist du denn wach? Es ist Sonntag..", warf ich ihm verwirrt vor, während ich den Rücken des seltsamen Geschöpfes entlang strich. Dann entdeckte ich, das die Vorhänge seines Bettes bis zum Ende zugezogen waren, weshalb langsam nach dem Stoff griff. „Und mit wem hast du geredet, hm..? Worms schläft ja noch.."

James schnappte nach meinem Handgelenk, bevor ich den Vorhang erwischt hatte, worauf er einen unverständlichen Blick kassierte, kratzte sich am Kopf und überlegte anscheinend, was er sagen sollte. „Ich habe mit niemanden geredet, du halluzinierst sicherlich wieder in deinen Träumen, Pad. Und ich konnte nicht mehr schlafen, weil ich solchen Hunger hatte, deswegen wollte ich dich gerade wecken und dich bitten, mit mir zum Frühstück zu kommen."

Es war noch früh am Morgen, also brauchte ich meine Zeit bis ich verstand, was er eigentlich wollte. Selbst die Vorhang-Sache konnte ich nicht mehr hinterfragen, es ging nicht so viel Seltsames auf einmal in meinen Kopf. Erneut streckte ich mich und schaute an ihm auf und ab. „Okay, dann zieh dich wenigstens erstmal an, bevor du Stress machst hier raus zu gehen, so nehme ich dich nicht mit."

-James-

Ich nickte, atmete erleichtert aus und begann mir eine bequeme Hose und ein Hemd anzuziehen, da es schon warm genug war, und ich für drinnen keinen Umgang brauchen würde. Anschließend begann ich meine Krawatte um meinen Hals zu ziehen und sie zu binden.

Sirius trat nah an mich, gab auf einmal sehr hektische und unausgeglichene Energie von sich. Ich konnte einen Blick auf sein Gesicht erwischen, welches ein großes Fragezeichen bildete. Seine Augen waren aufgerissen und starrten mich geschockt an.

Verwundert schaute ich an mir runter und glich ab, was er anscheinend so super befremdlich fand.
Da war nichts ungewöhnliches, nur meine schwarze Hose, das weiße Hemd, die grüne Krawatte in meiner Hand.

Warte- grüne Krawatte?!
Verflucht, wieso eine grüne Krawatte??

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Heyo, mein Wattpad hat die letzten Tage ein bisschen rumgesponnen, aber jetzt scheint es wieder zu funktionieren!

Dunkle Spuren - ||Jegulus||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt