13. Türchen 🎁🎄🎄🎄

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~Leo und Gabriel~

Es klingelte und Leo sprang sofort auf. Er rannte quer durch die Wohnung und öffnete die Tür. Blass wie eh und je stand Gabriel vor ihm und grinste breit. "Und? Bist du bereit?" Voller Aufregung nickte Leo und nahm schon seine Jacke von der Garderobe. "Jap obwohl ich sogar ein wenig Angst hab", gestand er leise. Er bemerkte, dass sein Regenbogenschal noch immer bei Gabriel war und musste in sich rein grinsen. "Wieso das denn", lachte Gabriel. "Na da kennen mich viele", nuschelte er und wurde rot. "Wir gehen doch nur zu einem Grippenspiel da wird schon nichts passieren." Leo zog eine Schnute. "Das denkst du." Schnell war er in seine Schuhe geschlüpft und stand voll und ganz angezogen vor Gabriel.

Es war schon dunkel und die beiden genossen den kleinen Spaziergang zur Kirche. "Kannst du überhaupt in eine Kirche rein gehen?" Gabriel schmunzelte über Leos Frage, doch sie war berechtigt. "Klar. In dieser Hinsicht ist es nur ein halber Mythos, dass wir darauf reagieren. Es ist nicht so, dass ich gleich zu Staub zerfallen aber wohl fühle ich mich nicht und wenn ein Priester auch noch mit Weihwasser rumspritzt, bin ich definitiv weg, das Zeug brennt wie
Hölle." Leo sah ihm überrascht an. "Wirklich?" "Jap. Es ist eben geweihtes Wasser, Leo. Wir sind nicht gerade von Gott geschaffen." "Also gibt es sowas wie Gott wirklich?" Gabriel zuckte mit seinen Schultern. "Echt keine Ahnung. Ich kenne aber ein paar Söhne von Satan." Geschockt blieb Leo stehen. "Ernsthaft?!" Gabriel nickte leicht. "Sind ein paar coole Gestalten, erledigen ihren Job und das wars." Gabriel grinste als er Leo so erschüttert sah. "Komm. Sonst sind wir zu spät." "Aber Moment...du sagst einfach, dass du ein paar Söhne von Satan kennst aber willst mir nicht mehr sagen? Wie hast du sie denn kennengelernt?" "Die sind ein paar Jahrgänge über mir gewesen, in der Schule und ich hab ein paar mal mit denen gequatscht und abgehangen. Mehr wars wirklich nicht. Als Vampir bin ich so uninteressant für die, wie Insekten für euch Menschen zumindest was die Seele anbelangt, ich hab nämlich keine." Gabriel prustete los als er Leo so sah. "Oh shit, das ist so lustig. Guck doch nicht so. Soll ich dir mal ein Buch geben, damit du mehr über Vampire lernst?" "Hast du welche?" Gabriel nickte grinsend. "Ich geb dir welche, wenn ich dich das nächste Mal besuche. So jetzt aber los." Gabriel nahm Leos Hand und zog ihn hinter sich her, sie benötigten schon viel zu lang.

Bevor sie und Gebäude gingen, küsste Gabriel Leo sanft und lächelte in an. "Wie ist das eigentlich bei euch mit gleichgeschlechtlichen Paaren?" "Es gibt recht viele. Bei uns ist es normal und es haben sich schon einige Adlige geheiratet. Wer ein Baby will muss aber trotzdem Adoptieren oder eine Leihmutter finden. Ist aber nicht gängig, weißt du? Vampire Pflanzen pflanzen sich nicht gern fort." "Wieso?" Leos war verwirrt. "Na ja...wir leben sehr lange...da wäre eine Überbevölkerung vorprogrammiert und die Adligen hassen es zu teilen." "Bist du auch adlig?" Gabriel nickte leicht. "Meine Eltern sind aber der Meinung, dass sie langsam mal den Familienstammbaum erweitern müssen, beide sind mittlerweile 3000 Jahre alt." Leos Kinn klappte runter. "3000?!" "Ja aber sprich meine Mum nicht darauf an. Sie hasst es, dass sie schon 3000 Jahre alt ist. Sie meint sie würde noch lange nicht so alt aussehen." "Das tut sie tatsächlich nicht", murmelte Leo. Gabriel lächelte. Er konnte einfach nicht wiederstehen und küsste Leos Nasenspitze. Der Kleinere kicherte hell und gab Gabriel einen sanften Kuss auf die Lippen.

Während des Krippenspiels hielten sie Händchen, ab und zu küsste Gabriel Leos Handrücken und gab giftige Blicke an die Leute, die sie abwertend betrachteten. Leo war es jedoch ein wenig mehr unangenehm, weshalb er nie Gabriels Handrücken küsste oder dessen Wange, obwohl sie recht weit hinten saßen. Das Erlebnis vom Weihnachtsmarkt ging ihm ebenfalls nicht aus dem Kopf.

Nach dem Krippenspiel und dem Chorgesang, verteilte sich die Menge nach draußen und wurde von dem Geruch frischer Kekse und Punsch eingenommen. Auch Leo bewegte sich immer noch Händchen haltend zu den kleinen Ständen und lächelte als er die süß verzierten Kekse sah. "Willst du auch etwas?" Gabriel nickte und stellte sich neben Leo. Dieser nahm gerade einen Pappbecher entgegen und reichte diesen Gabriel, ehe er seinen empfing und sich ein paar Kekse nahm. Zuletzt steckte er zehn Euro in die Spendendose, er war zwar nicht gläubig aber er fand die Events schön und wollte sie unterstützen. Die Beiden verkrümelten sich in eine Ecke mit einem hübsch geschmückten Weihnachtsbaum und genossen den Punsch. "Alles okay bei dir", fragte Gabriel sanft und legte eine Hand an Leos Wange. Leo kuschelte sich an diese und nickte leicht. Er war gerade ziemlich müde und wurde am liebsten in Gabriels Armen einschlafen. "Willst du heute bei mir übernachten", fragte Leo dann lächelnd und umgriff die Hand, die an seiner Wange lag. "Klar gern."

Als Leo Schritte im Schnee hörte, drehte er sich um und sah, dass der Priester auf sie zu kam. Schnell ließ er Gabriels Hand los und drehte sich zu dem Mann, der dirket vor ihnen hielt. "Hallo Leo", grüßte er den Kleineren und nickte Gabriel grüßend zu. "Hallo", erwiederte Leo ein wenig zitternd. Gabriel hätte am liebsten seine Hand genommen, doch er verstand, dass für diese Handlung nicht die richtige Zeit war. "Es freut mich, dass du und wieder besuchen gekommen bist. Hat dir und deiner Begleitung das Krippenspiel gefallen?" Gabriel spürte Leos Verunsicherung. "Oh ja...es war sehr toll. Der Punsch und die Kekse haben auch sehr gut geschmeckt." "Das freut mich. Darf ich dich kurz allein sprechen?" Leo versteifte sich sofort und sah zu Gabriel. Dieser verstand seinen Blick und stellte sich etwas vor ihn. "Denke denke, das was Sie Leo sagen wollen, können Sie auch in meiner Gegenwart tun." Gabriel entschied, dass es Zeit war Leos Hand zu nehmen und ihm so halt zu geben.

Der Priester schien nicht erfreut zu sein, doch er nickte ergeben. "Ich finde es schön, dass sich zwei Menschen gefunden haben aber ich bitte euch dies nicht hier öffentlich zu zeigen." Gabriel schnaubte und nahm Leos Hand fester. "Wieso? Ist es Ihnen unangenehm? Sie müssen ja nicht hinsehen." Leo sah, wie der Priester seinen Kiefer aufeinander presste. "Um des Seelenfrieden willen. Ich habe nichts dagegen-" "Aber andere", schaltete sich Leo ein. Er war verletzt, dass er so viel Ablehnung in so kurzer Zeit erfuhr. "Ist Weihnachten nicht die Zeit der Liebe und Nächstenliebe? Wieso akzeptieren Sie es nicht? Ist es so schlimm? Lass uns gehen Gabriel", murmelte Leo. Er wollte nicht mehr hier sein.

"Tut mir Leid", hörte Leo Gabriel flüstern. Sie lagen nebeneinander, Leo in Gabriels Brust gekuschelt. "Wieso entschuldigst du dich?" "Ich wollte eine schöne Zeit mit der verbringen aber...am Ende war es doch scheiße." Leo sah hoch und starrte in glühend rote Augen. Er zuckte leicht mit seinen Schultern. "Der Abend war trotzdem schön, Gabriel. Ich bin doch sowieso nicht gläubig und der Priester kann mir am Po vorbei gehen. Ich mag dich....und ich will mit dir Händchen halten oder dich küssen so wie ich will...und das kann ich, egal wo." Gabriel lächelte stolz über Leos Aussage und küsste wieder seine Nasenspitze. "Schlaf gut", flüsterte er und Gabriel erwiederte es eher dieser in den Schlaf sunk.
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Viel Spaß beim Lesen. Habt einen schönen restlichen Dienstag und einen tollen Mittwoch.

Bis morgen, eure Feli <3 ☃️

13. Dezember 2022

L and G Adventskalender 2022Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt