24. Mai 2014
Schon den ganzen Tag konnte ich keinen klaren Gedanken verfassen. Die Sache mit Harry schwirrte immer noch durch meinen Kopf. Er hatte sich am Vorabend entschuldigen wollen, aber ich hatte ihn abgeblockt. Er sollte dies tun, wenn er nicht besoffen war. Ich hatte doch das Recht dazu, oder? Danach hatten wir beide in einem Bett geschlafen und heute morgen lag Harry halb auf mir. Das Schlimmste war aber, dass Niall uns so gesehen hatte. Er war wütend. Ich verstand seine Wut irgendwie. Immerhin war Harry sein bester Freund und ich seine Schwester.. Was würde ich sagen, wenn meine beste Freundin mit Niall schlafen würde? Oh stimmt ja.. Ich hatte keine... Ich würde es trotzdem nicht gut finden.. Wie konnte ich Niall dazu bringen, meine Erklärung anzuhören?
"Kaitlin Schatz, jetzt kannst du auch nichts daran ändern.. Lass uns jetzt mal die Jungs vergessen und den Nachmittag genießen.", besänftigte mich Eleanor. Ich nickte und hakte mich bei ihr unter. Sophia lächelte mir aufmunternd zu und wir gingen weiter zum nächsten Shop. Um mich vom Streit mit Niall abzulenken, hatten die Beiden sich entschieden mich mit shoppen abzulenken. Die Anderen waren schon im Stadion. Lou musste die Outfits der Jungs bereitstellen und Maura war mit den anderen Mütter einen Kaffee trinken. Lottie und Gemma hatten sich uns angeschlossen.
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"Oh mein Gott. Wie findet ihr das?", schrie Eleanor aufgeregt. Sie trat aus der Umkleide hervor. Sie trug ein wunderschönes luftiges Kleid mit kleinen Blümchen drauf. Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse, sodass wir sie besser betrachten konnten. "Wow. Das sieht super aus!", schmeichelte ihr Sophia und Eleanor grinste. "Ich nehme das.", sagte sie entschlossen und Gemma lachte.
Ich hatte einige Kleider anprobiert, jedoch fand ich kein Kleid schön. Die Mädels hatten versucht mich umzustimmen, jedoch blieb ich hartnäckig. Alle Kleider hatten kurze Ärmel, was ich nicht so gut fand. Anfangs als sie die Narben zum ersten Mal gesehen hatten, hatten sie sich etwas erschrocken, aber niemand sagte etwas dazu. Ich fühlte mich noch nicht wohl genug, um meine Narben so öffentlich zu zeigen.
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Mit etwas Verspätung erreichten wir das Stadion. Die Vorband stand bereits auf der Bühne. Eilig liefen wir zu dem Raum, wo sich die Jungs befanden. Kurz bevor wir den Raum betraten, zog Sophia mich zurück. "Kaitlin. Es wird sich alles klären.", flüsterte sie mir aufmunternd zu und ich nickte dankbar. Sophia war wirklich nett. Oft wurde sie von den Fans als fies und unfreundlich dargestellt, wo ich jetzt dachte, dass das einfach nur neidische Mädchen waren. Es gab überhaupt keinen Grund, sie irgendwelche Namen zu nennen. Sie war ein wundervoller Mensch.
Nervös betrat ich den Raum und Niall kam sofort auf mich zugestürmt und schloss mich in seine Arme. "Schwesterherz, es tut mir so Leid. Ich muss einfach lernen, dir mehr zu vertrauen.", flüsterte er. Ich nickte mit Tränen in den Augen. Ich war glücklich, dass er nicht wütend auf mich war. Den ganzen Tag hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, wie ich ihn davon überzeugen konnte, dass nichts zwischen mir und Harry passiert war. Dann musste Harry ihn wohl überzeugt haben. Niall löste sich von mir und ich sah wie Sophia mich angrinste. Sie wusste, wie viele Sorgen ich mir über die Sache gemacht hatte. Ich lächelte zurück und sah mich um. Zayn winkte mir kurz zu, dann widmete er sich wieder seinem Handy. Wahrscheinlich schrieb er gerade mit seiner Verlobten. Harry kam in mein Blickfeld und ich ging auf ihn zu.
"Danke.", sagte ich und er schüttelte den Kopf. "Er wollte mir nicht zuhören. Bedank dich bei den anderen Jungs.", erwiderte er und jetzt war ich es, die mit dem Kopf schüttelte. "Nein. Danke dafür dass du es versucht hattest. Du hättest ihn ja auch einfach in dem Glauben lassen können.", antwortete ich und jetzt grinste er schelmisch. Er beugte sich etwas runter und verharrte neben meinem rechten Ohr. Sein guter Geruch stieg mir in die Nase und ich fragte mich, welches Parfüm er benutzte. "Also willst du, dass er denkt wir beide hätten miteinander geschlafen. Wenn du es tun willst, brauchst es mir nur zu sagen, dann erfülle ich dir deinen Wunsch.", flüsterte er in mein Ohr. Seine raue Stimme verursachte eine Gänsehaut bei mir. "Nein danke. Ich hab schon eine Person, mit der ich meine Bedürfnisse stillen kann.", murmelte ich zurück und Harry zog die Augenbrauen zusammen. "Achso ist das. Wenn Alex dir nicht mehr ausreicht, ich steh dir jederzeit zur Verfügung.", grinste er und wandte sich ab. Wie kam er jetzt auf Alex? Ich hatte das nur einfach so gesagt, um ihn von der Idee, wo wir beide miteinander schlafen, zu bringen. Ich hatte damit nur eine imaginäre Person gemeint, nicht Alex.
Mein Bauch fing an zu kribbeln, als ich daran dachte, wie Alex und ich miteinander schlafen. Wir er sich wohl anfühlen würde? Ich seufzte bei dem Gedanken auf und verließ den Raum.
Im Flur konnte ich das Geschrei der Fans hören. Ich hörte wie sich die Vorband von ihnen verabschiedete und einige Minuten später erschienen sie vor mir. Mein Herz fing aufgeregt an zu klopfen. Die Jungs von 5 Seconds of Summer standen gerade vor mir und grinsten mich an. Ich hatte sie schon immer toll gefunden. "Hey, ich bin Ashton.", sagte Ashton locker und grinste mich an. "Du bist sicherlich Nialls Schwester, Kaitlin?" Da ich meine Stimme nicht wiederfand, nickte ich dumm. 'Super machst du das Kaitlin. Blamier dich ruhig weiter. Jetzt finden die dich sicherlich blöd.', redete mir meine innere Stimme ein. "Wir haben dir wohl die Sprache verschlagen, was?", sagte Luke grinsend und ich lief knallrot an. Michael lachte und warf seinen Freunden einen Blick zu. "Gruppenkuscheln!", schrie Luke daraufhin und sie drückten sich alle an mich. Jemand von ihnen drückte mir einen Schmatzer auf die Wange, woraufhin ich noch roter wurde. 'Schau. Sie machen sich jetzt über dich lustig.', sagte wieder meine innere Stimme. Ich versuchte diese auszublenden, denn sie zog mich nur runter. "Niall hat uns schon soviel von dir erzählt. Endlich lernen wir dich auch mal kennen.", sagte jemand in mein Ohr. Ich nickte und nur mit Mühe konnte ich die Tränen zurückhalten. Meine Gefühle überwältigten mich plötzlich.
Was ist wenn meine innere Stimme Recht hat, und sie sich nachher über mich lustig machen? Werden sie darüber lachen, weil ich nichts sagen konnte? Am Liebsten wollte ich im Erdboden versinken. Ich schloss meine Augen und versuchte die Flüssigkeit in meinen Augen wieder zurück zu drängen. Die Jungs lösten sich von mir und ich öffnete meine Augen wieder. Ich setzte ein Fakelächeln auf und sie klopften mir alle leicht auf die Schulter, dann verschwanden sie im Raum, wo sich alle anderen befanden.
Ich lehnte mich an die Wand und rutschte mit den Rücken hinunter. Plötzlich überkam mich das Gefühl der Einsamkeit. Ich wünschte, Alex wäre jetzt hier bei mir. Denn wenn er da war, fühlte ich mich nie einsam. Klar, ich könnte jetzt einfach zu den Anderen reingehen, jedoch hatte ich keine Lust auf sie. Wenn Alex bei mir war und ich keine Lust hatte, etwas zu sagen, saß er einfach nur schweigend neben mir. Alleine seine Präsenz, ließ mich sicher und nicht einsam fühlen.
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"Bis in zwei Wochen Schwesterchen.", verabschiedete Niall sich von mir. Ich umarmte ihn und verabschiedete mich auch noch von den anderen. Als ich Harry umarmte, zog er mich fest an sich. "Denk an mein Angebot.", erinnerte er mich an seine Worte und ich schlug ihm leicht gegen seine Brust. Er lachte daraufhin und ich nahm Abschied von den Mädels. Sie wünschten mir alle eine gute Reise. Obwohl sie noch ein weiteres Konzert in Dublin hatten, fuhren Maura und ich Nachhause. Wir würden sie erst wieder in zwei Wochen sehen. Dann spielten sie in London.
"Du verstehst dich aber gut mit ihnen, oder?", fragte mich Maura, als wir im Auto saßen. Ich nickte. "Ja, sie sind alle sehr nett." "Das ist schön.", antwortete sie lächelnd. Ich legte meinen Kopf gegen das Autofenster und schlief auch schnell ein.
{An der Seite könnt ihr Sophia und Liam sehen :) Alle Hates werden gelöscht.}
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Broken
FanfictionWas ist wenn man niemanden mehr hat? Wenn alle tot sind? Die Mutter, den Vater, Bruder? Einfach alle? Wenn du niemanden mehr hast? Keine Familie. Keine Freunde. Einfach niemanden. Kaitlin hat alles verloren. Ihre Mutter, ihren Vater, ihren Brude...