Kapitel 9 - Kaitlin

46.4K 2K 84
                                        

Mein Lachen erfüllte den Raum.

Es war das erste Mal, dass ich mich hier etwas wohl fühlte.

Niall grinste mich glücklich an und ich fing an ihn zu mögen.

Er ließ mich kurz all den Schmerz und die Unsicherheit vergessen.

'Wo ist eigentlich Theo?', fragte ich ihn als sich mein Lachen beruhigt hatte.

Er stockte kurz. Offensichtlich hatte ich ihn damit überrascht, dass ich ihn etwas fragte.

'Er ist gestern mit Greg und Denise heimgefahren.', anwortete er.

Ich formte ein 'Oh' mit meinem Mund und biss in meinen schon angebissenen Pfannkuchen.

Niall setzte sich wieder neben mich und Maura stellte einen Teller mit einem Stapel Pfannkuchen ab.

'Ich muss mal kurz wegfahren. Macht keinen Unsinn.', sagte sie und zwinkerte uns zu.

Wir schüttelten nur den Kopf und sie verließ das Haus

'Wie kann man soviele Pfannkuchen essen?', dachte ich laut als ich den Stapel Pfannkuchen auf dem Tisch betrachtete.

'Mhmm. Dann musst du einfach mehr essen, als du kannst?', grinste Niall.

Ich schüttelte nur den Kopf und dachte an etwas was meine ex-beste Freundin mal sagte:

'Ahhh Niall und ich passen so gut zusammen! Katieee! Er liebt Essen! So wie ich! Ahhh! Oh my fuckin' goooood! Er isst von morgens bis abends.. Wir sind wie für einander gemacht!'

Ich schüttelte wütend meinen Kopf um ihre dumme piepsige fangirl Stimme aus dem Kopf zu bekommen.

'Was ist?', fragte Niall mich.

Wieder schüttelte ich den Kopf, denn ich war noch nicht bereit, ihm das zu erzählen und ich wusste auch nicht ob ich das je sein werde.

Stattdessen schossen mir Tränen in die Augen und liefen schon, bevor ich sie stoppen konnte, über meine Wangen.

'Hey.. Kaitlin..? Es ist doch nicht wegen dem was ich dir gesagt hab?', fragte er mich leicht schockiert und verunsichert.

Ich verneinte und ich konnte sehen, dass ihm einen Stein vom Herzen fiel.

Sofort schloss er mich in seine Arme und an seiner Schulter weinte ich mich aus.

Ich hatte gedacht, dass ich keine Tränen mehr übrig hatte, doch ihre Stimme wieder so klar in meinem Kopf zu hören und zu wissen, dass unsere Freundschaft vorbei war, war schrecklich.

Es zerriss mich von innen.

Nach einer Weile beruhigte mich Niall's Hand an meinem Rücken und die Tränen hörten auf. Nur noch mein Schluchzen war zu Hören.

Ich löste mich von ihm und wischte mir schnell die letzten Tränen aus den Augen.

'Tief ein- und ausatmen', hörte ich die Stimme meines Psychologes in meinem Kopf.

Ich tat das, was er mir immer gesagt hatte und mein Herzschlag beruhigte sich dann auch.

'Danke..', murmelte ich.

Meine Mauern hatte ich wieder hoch gezogen, alle Gefühle in die hinterste Ecke meines Herzens verbannt.

'Ist doch selbstverständlich Schwesterherz.', lächelte er mich vorsichtig an, 'Wenn du reden willst, ich hab immer ein offenes Ohr für dich.'

Eine wohlige Wärme durchfuhr bei dem Wort 'Schwesterherz' meinen Körper.

Ich nickte lächelnd und wir aßen schweigend weiter.

***

'Ich kann nicht mehr!', stöhnte Niall.

Er lag halb auf seinem Stuhl und hielt sich seinen aufgeschwollenen Bauch.

Ich musste grinsen. Es sah einfach zu komisch aus.

Ich selbst hatte auch viel gegessen. Mehr als sonst. Mein Bauch fühlte sich an, als würde er gleich platzen.

'Wenn du merkst, dass du platzt, geh in den Garten. Dann muss ich die Sauerrei nicht aufputzen', lachte er.

Ich schaute ihn gespielt beleidigt an, dann schlug ich ihm leicht auf den Arm, wobei er sich vom Stuhl fallen ließ.

Mit einem dumpfen Schlag kam er auf dem Bodem auf.

Ich prustete los, denn das sah zu komisch aus.

Es tat gut wieder so lachen zu können.

Ich hatte es in letzter Zeit viel zu selten getan.

Niall hob sich langsam vom Bodem auf und grinste mich zufrieden an.

Kichernd räumten wir die benutzten Teller und Bestecke in die Spülmaschine.

Wir hatten uns wieder beruhigt, dann zog mich Niall Richtung Wohnzimmer auf die große Couch.

'Also Kaitlin. Hör zu. Jetzt spielen wir ein Spiel. Du stellst mir Fragen -egalwas du möchtest- und ich werde diese ehrlich beantworten. Aber ich mache auch das gleiche bei dir und Fragen die wir nicht beantworten möchten, dann sagen wir eben nichts. In Ordnung?', erklärte er mir.

Ich nickte und er machte mir ein Zeichen anzufangen.

Was sollte ich ihn fragen?

Ich wusste ja schon fast alles über ihn - dank meiner ex besten Freundin, die ein übertriebenes Niallgirl war. Aber das war bestimmt sowieso alles falsch.

'Wie ist das so? Also "berühmt" zu sein?', fragte ich ihn.

'Ganz ehrlich? Scheiße. Es nervt nur noch.', antwortete er bitter.

Ich wollte ihn schon fragen, wieso, aber er kam mir zuvor.

'Jetzt bin ich an der Reihe. Bist du ein Fan? Sorry ich muss das wissen, falls du mal auf die anderen treffen würdest.'

'Nein.. Aber.. Naja egal.', erwiderte ich.

'Aber..?', fragte er sofort, aber ich schüttelte nur den Kopf und sagte:

'Nein, jetzt bin ich an der Reihe. Lieblingstier?'

Wir stellten uns jetzt nur noch allgemeine Fragen, wie Lieblings -farbe, -tier, -essen, -platz und so weiter.

Wir mieden fragen über meine Vergangenheit, Freunde und Eltern und ich fragte ihn auch nicht mehr über One Direction und so aus.

Ich hatte gemerkt, dass er nicht gerne darüber sprach.. Auch beim Telefonat mit Liam wirkte er ein wenig genervt..

BrokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt