Your Eyes tell

𝕰𝖎𝖓𝖘: 𝖍𝖔𝖜 𝖎𝖙 𝖘𝖙𝖆𝖗𝖙𝖊𝖉

Von überall drangen Geräusche zu mir: Stimmen und Schreie.

Da brachte selbst die Musik zur Ablenkung nichts...

Ich saß in einem überfüllten, stinkenden Bus, auf dem Weg in die Hölle.

Vielen Dank an meinen Vater, der mich schon wieder auf ein anderes Internat abgeschoben hat, soweit wie möglich weg von ihm.

Mit quitschenden Reifen hielt der Bus an und ich stieg aus.
Nach einem Blick in die Ferne, konnte ich deutlich erkennen, dass ich am Arsch der Welt angekommen war...

Die Haltestelle war verwahrlost und heruntergekommen, das Schild rostste.

Ich schulterte meinen Rucksack und lief los.

Irgandwann kam ich an einer Kreuzung mit einem Pfeiler an, der in vier Richtungen zeigte.

» Willigton Forest Academy « Las ich laut vor. Das musste es sein...

Da ich glaubte, dass heute kein Bus mehr fahren würde, folgte ich dem Pfeiler.

Der Kies knirschte  unter meinen Schuhen und mit der Dämmerung erreichte ich schließlich die Schule.

Meine Gedanken wandten sich, als ich ein Blick auf das Gedäude warf...

Jetzt war ich nicht mehr am Arsch der Welt, sondern im Mittelalter!

Die Academy glich einem Schloss und erinnerte an Hogwarts.

Hoffen wir mal, dass es hier auch Heizungen und Strom gibt...

Mit kleinen, schnellen Schritten ging ich die Treppe hoch, öffnete die schwere, verschnörkelte Holztüre und schritt in das Gedäude.

Das laute knallen der Türe, hinter mir, ließ mich zusammenzucken.

Eine schöne, elegant geschwungene Treppe führte in den zweiten Stock.
Unten hangen überall Gemälde und Portraits.

Auch Medallien und Schwerter konnte ich entdecken.

Langsam führte ich meinen Finger, vor Neugier an die Klinge.

Sie war kalt, warscheinlich aus Eisen...

» Entschuldigen Sie Madam« durchbrach eine Stimme die Stille.

Schnell zog ich meine Hand zurück und bemerkte einen blutigen Kratzer.

» Davon sollten Sie lieber die Finger lassen...« sagte eine männliche Gestalt, deutete auf die Schwerter und dann zu meinem blutigen Finger.

» Ja, dass sollte ich wohl.« stimmte ich zu und tupfte meinen Kratzer trocken.

» Sind sie Ye Sora?«

Ich nickte kurz.

Dann fuhr er fort  » Wir haben sie schon erwartet... Kommen sie Miss Ye, ich zeige ihnen ihr Gemach.«

Erstaunt und verwundert über die Wortwahl des Hausmeisters, folgte ich ihm.

Er führte mich die Treppen in den zweiten Stock hoch.

Auf dem Weg zu meinem Zimmer, sah ich mich um, an der Wand entdeckte ich ein schwarzer Schatten.

Als ich genauer hinschaute, war er wieder weg.

Warscheinlich bin ich paranoid...

Und wenn ich das noch nicht war, würde ich es hier ganz bestimmt werden...

»Miss Ye, wir wären da. Hier ist ihr Gemach. Falls sie irgendwas brauchen, fragen sie einfach nach Mr Moon, oder kommen sie in mein Büro.«

Mit einem freundlichen Lächeln bestätige ich mein  » Danke.«

Dann war er auch schon wieder weg...

» Also gut, dann wollen wir mal« flüsterte ich zur Tür und drückte die Klinke herunter.

Als ich den Raum betrat, ließ ich vor Staunen mein Rucksack mit einem dumpfen Aufprall auf den Boden gleiten.

Ein  » Wow! «kam über meine Lippen.

Das Zimmer war wunderschön!
Groß, geräumig, antik eingerichtet und besaß große Fenster.

Wie ein Zimmer in einem Königshaus...

Mein Atem beschleunigte sich, zuhause hatte ich nicht mal ein Drittel davon, doch es war selten, dass ich überhaupt zuhause war...

Ich machte nur 'Probleme' sowie mein Vater gesagt hatte.

Und das hieß ein neues Internat.

Ich wusste, dass er mich hasste und mir niemals verzeihen konnte...

Ich konnte die Abstoßung in seinen Augen sehen...

Jetzt schnappte ich nach Luft  » Nicht schon wieder!« brachte ich atemlos hervor.

Leichter Schwindel machte sich Platz und ich wusste, was folgte...

» Nein!« schrie ich.

Kurz danach ließ es wieder nach und ich nahm die Hände von meinen Augen.

Die Dunkelheit breitete sich immer mehr aus und das machte mir Angst.

Schnell knipste ich ein Licht an und schloss die Tür.

Mit ein paar Handgriffen zur Ablenkung räumte ich meine Sachen ein.

Dann erspähten meine Augen eine weitere Türe des Zimmers.
Sie war angelehnt und das Licht brannte drinnen.

Langsam schob ich sie mit dem Fuß auf und späte in den Raum.

Es war ein Badezimmer...

Die Wanne war gefüllt mit Rosenblüten und warmes Wasser, auch hier war es antik.

Ich mochte den Stil!

Sie hatten mich echt erwartet, dachte ich belustigt.

Diesem Anblick konnte ich nicht länger wiedersehen.

Ich nahm ein Handtuch aus dem Regal und legte es auf eine Ablage, nahe der Wanne.

Dann zog ich meine Klamotten aus und stieg ins Wasser.

Die Rosenblüten umschlossen meinen Körper und ich genoss das warme, prickelnde Gefühl...

                           🌹🌹🌹

So hier wäre das erste Kapitel, ich hoffe es ist nicht allzu übel ( ist meine erste Geschichte...)