„Und was macht ihr heute?"
„Was meinst du? Sie kommt zu mir... Würdest du mich sonst den ganzen Tag putzen sehen?!"
„Da ist was dran!"
„Nur so nebenbei. Du könntest ruhig ein wenig mithelfen..."
„Ich werde dir kochen helfen, dass ist Tortur genug!", seufzte Amal und blickte danach wieder auf das Blatt vor sich, wo er die Einkaufsliste schrieb. „Nach zwei Tagen hungern, wird es an der Zeit dir kochen beizubringen. Und nein Leah, Pizza zu bestellen, ist keine Kochkunst!"
„Wie auch immer. Was kochen wir heute?"
„Etwas einfaches, dass eben auch von dir stammen könnte. Ich hab' mir ein idiotensicheres Rezept von Nick schicken lassen. Ach ja, ich schlafe heute bei ihm, damit ihr heute eure Ruhe habt, wenn du verstehst was ich meine"
Er bewegte nach dieser Aussage seine Augenbrauen auf und ab und grinste schelmisch. Ich verdrehte bloß die Augen und warf den Putzlappen, den ich eben noch in der Hand hielt, nach ihm.
„Das ist der Dank? Ein Putzfetzen im Gesicht?!"
„Sei froh, dass ich nicht etwas anderes in der Hand hatte"
___
Das mir Kochen absolut nicht lag, dass wusste wahrscheinlich jeder, der mich kannte. Deswegen passierte es, dass wir die vegetarische Spaghetti Soße drei Mal zubereiten mussten, bis sie endlich auch danach schmeckte. Ich hatte es sogar geschafft die Nudeln zu verkochen und Amals Stirn war bereits rot, weil er sich vor lauter Ungläubigkeit, immer wieder die Hand darauf schlug. Er fühlte sich beinahe wie aus einem Gefängnis befreit, als er dann schließlich die Wohnung verließ und mir viel Glück wünschte.
Ich hatte kaum Zeit den Tisch richtig zu decken, als Mila schon an der Tür läutete. Bevor ich sie öffnete, warf ich noch einen letzten Blick in den Spiegel und streifte mir meine blonden Haare aus dem Gesicht. Mein Make-up war vom Kochen etwas verwischt, aber ich fand es nicht weiter störend.
Ich öffnete die Tür und vor mir stand Mila, mit einem Blumenstrauß in der Hand.
„Ich wusste nicht, welche Blumen du magst, also habe ich von jedem eines gekauft", begrüßte sie mich und hielt sie mir entgegen.
„Machst du das immer? Den gesamten Laden aufkaufen?", fragte ich neckisch und nahm sie dankend an.
„Ist eine neue Angewohnheit von mir. Gefallen sie dir?"
„Ja", antwortete ich auf ihre Aussage und bat sie herein. Sie hatte ihre Haare heute zu einem lockeren Dutt zusammengebunden und dasselbe Shirt an, das sie getragen hatte, als ich zum ersten Mal meine Augen auf sie geworfen hatte.
„Das freut mich"
Als Mila den gedeckten Tisch sah, drehte sie sich zu mir um. „Du hast gekocht?"
Ich versuchte so ernst wie möglich zu bleiben, damit sie nicht merkte, dass das Essen nicht wirklich von mir stammte. „Ja"
Mila zog ihre Augenbrauen in die Höhe und ein Grinsen bildete sich auf ihrem Gesicht. „Wirklich?"
Sie sah mich so erwartungsvoll an, dass ich sie nicht anlügen konnte.
„Okay zugegeben, Amal hat mir etwas geholfen!"
„Etwas", sie setzte dieses Wort mit ihren Fingern unter Anführungsstrichen und ich streckte meine Zunge aus. Danach holte ich schnell ein hohes Glas aus dem Regal und füllte es mit Wasser, damit ich die Blumen hineingeben konnte.
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Vielleicht sehen wir uns wieder? (girlxgirl)
ChickLitVorherige Titel: Falling in love at a coffee shop. Leah - ein relativ schüchternes Mädchen, die in einem Café kellnert, um sich ihre Studiengebühren für die Privatuniversität Geld zur Seite zu legen. Eines Tages fällt ihr jedoch ein Mädchen ins Auge...