𝟚𝟚. ℕ𝕖𝕚𝕕

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Ich kletterte die Leiter nach oben und klopfte gegen die Falltür. Schon öffnete Michi.

»Ah, du bist ganz schön früh dran.«

»Ja, ich habe mich extra beeilt.«

Ich kroch in Michis Dachbodenzimmer und setzte mich in die Kuschelecke.

»Hi Levi«, sagte Toni und winkte kurz. »Ich lass euch dann mal reden. Wenn was ist, bin ich drüben.«

Toni gab Michi einen Abschiedskuss.

»Ich hoffe, ich habe euch nicht gestört«, sagte ich schuldbewusst.

»Nein, nein. Höchstens beim täglichen Streitchen.« Michi grinste bis über beide Ohren.

»Wir müssen dringend reden«, begann ich.

»Was ist denn los?«

»Es geht um deine Oma.«

»Ja?«

»Ich darf es dir eigentlich nicht sagen. Ich musste es ihr versprechen. Aber ich kann nicht anders. Du musst davon erfahren.«

Und dann begann ich mit der Geschichte. Ich las alle Reaktionen in Michis Gesicht ab. Als ich endete, stieß Michi Luft aus.

»Das ist nicht dein Ernst, oder?«

»Doch, leider. Ich wünschte, es wäre anders.«

Sofort griff Michi nach seinem Handy, das auf seinem Tisch lag und kurz darauf rief er seine Oma an.

»Oma? Ja, hier ist der Michael, dein Enkel. Geht es dir gut? Okay. Kann ich morgen vorbeikommen? Ich habe großartige Neuigkeiten. Okay, dann bis morgen, Omi.« Michi wandte sich mir zu. »Ihr geht es gut. Danke, dass du es mir erzählt hast.«

»Ich glaube, wenn du ihr von den Neuigkeiten erzählst, dass du und Toni heiraten wollt und wenn sie Jacey trifft, dann will sie gar nicht mehr sterben.«

»Ja, das denke ich auch. Das hoffe ich. Wenn nicht, werde ich sie an einem Stuhl festbinden und sie bewachen. Da fällt mir ein, dass ich den Antrag für morgen geplant habe. Hilfst du mir beim Vorbereiten?«

»Natürlich. Wir können gerne gleich sofort anfangen.«

»Super. Wir müssen mit dem Moped fahren. In den Ferien kommt kaum noch ein Bus.«

Michi kletterte zuerst die Leitern hinunter, ich folgte ihm. Im Flur begegneten wir Maike.

»May, mein liebstes Schwesterherz.«

»Was soll ich für dich tun?«, fragte Maike genervt.

»Ich habe doch gar nichts gesagt.«

»Also?« Maike tippte mit dem Fuß auf den Boden.

»Wir bräuchten dein Moped. Ich wollte heute alles für den Antrag vorbereiten.«

»Und das ohne mich? Das kannst du vergessen. Ich bin dabei.«

»Wir müssen July noch aufgabeln.«

»Ich rufe sie an«, bot ich an.

»Nimm mal.« Michi reichte seiner Schwester eine schwere Tasche. »Da ist die ganze Deko drin.«

»Nimmst du Levi oder July mit?«, fragte Maike.

»Levi fährt bei mir mit. Dann kannst du July mitnehmen.«

»Okay.«

Wir machten uns fertig und stiegen kurze Zeit später auf die Mopeds.

»Ich schreibe nur kurz Toni, dass wir spontan einen kleinen Ausflug machen, um zu reden und dass wir Maike nicht abhängen konnten.«

𝔻𝔸𝕊 𝕃𝔼𝔹𝔼ℕ 𝕌ℕ𝔻 𝕀ℂℍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt