Dominik und ich sahen uns sehr selten, manchmal nur alle paar Wochen. Er war glücklich bei den Soulmates und liebte es, dort zu tanzen. Das machte mich glücklich, doch ich vermisste ihn stark. Die Zeit verging. Dominik und ich waren nun schon über zwei Monate zusammen. Gestern war er gerade aus Hamburg nach Hause gekommen. Ich entschloss mich, ihn anzurufen
»Hi, bist du zu Hause?«, fragte ich.
»Ja. Warum? Wollen wir uns treffen?«
»Ja, bitte. Ich muss mit dir reden«, sagte ich.
»Ich müsste auch etwas mit dir besprechen und ich kann es nicht länger aufschieben.«
Wir besprachen, dass er zu mir kommen würde. Ich machte mich schnell fertig, bevor es an der Tür klingelte. Aufgeregt öffnete ich.
»Hi.« Dominik lächelte mich an. Ich zog ihn an mich und küsste ihn. Wir hatten uns so lange nicht gesehen und es tat gut, in seinen Armen zu liegen und seine Lippen zu spüren, die sich wie meine bewegten.
»Sorry für die stürmische Begrüßung«, murmelte ich.
»Hast du vielleicht Lust, ins Lustig zu gehen?«, fragte Dominik unsicher.
»Ja, gerne. Ich ziehe mir nur Schuhe und Jacke an.«
Als ich mich umdrehte, fiel die Tür hinter mir zu. Ich atmete tief durch. Die Luft zwischen uns war irgendwie angespannt, aber nicht, weil es so sehr funkte, sondern eher vor Nervosität und Angst und Frust. Ich glaubte, er hatte auch etwas, worüber er mit mir sprechen wollte. Und ich vermutete, dass er ins Lustig wollte, damit wir beide flüchten konnten, falls es unangenehm wurde. Er wollte mit mir zu einem sicheren Ort gehen, an dem wir beide uns wohlfühlten, das aber nicht bei uns zu Hause war.
Ich strich mir durch meine regenbogenfarbenen Haare und streifte mir eine Jacke über und zog mir meine Schuhe an. Dominik hatte mir Regenbogenschnürsenkel geschenkt, die ich mit Stolz an meinen schwarzen Turnschuhen trug.
Ich trat heraus und folgte Dominik zu seinem Moped. Als wir vom Parkplatz zum Lustig gingen, tauschten wir aus, wie unsere letzten Tage gewesen waren. Noch befanden wir uns auf sicherem Terrain.
Im Lustig suchten wir uns eine Sitzecke an der Fensterwand. Das Lustig war mittelmäßig befüllt, viele saßen eher in der Mitte. Ich hatte heute zum Glück frei.
Maike erschien, sobald wir uns hingesetzt hatten.»Ich wusste gar nicht, dass du auch deine arbeitsfreien Tage hier verbringst. Wohnst du hier?«, fragte Maike mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Sie stellte sich so nah zu mir, dass ich kurz einen Arm um ihre Taille schlang und sie ein wenig an mich drückte.
»Dominik hat mich hierhergeführt. Beschuldige ihn!«, empörte ich mich.
Wir grinsten alle und Maike fragte uns, was sie uns bringen konnte. Als sie verschwunden war, sah Dominik mich ernst an.
»Du magst sie wirklich, oder?«
»Natürlich mag ich sie. Wer könnte diese Sturkopf denn nicht mögen?«
»Wir müssen über etwas Ernstes reden, Levi.«
»Ja, das müssen wir.«
»Es fällt mir sehr schwer, das anzusprechen«, murmelte Dominik.
»Sprich es einfach aus und danach spreche ich meine Gedanken auch aus, okay?«
Ich schob meine Hand über den Tisch zu seiner und drückte seine.
»Es geht um uns und unsere Beziehung«, begann Dominik. Seine Hand war schweißnass, doch weder er noch ich zogen die Hand weg. »Wir sind anders als andere. Und ja, ich weiß, dass jede Beziehung einzigartig ist, aber wir sind uns körperlich manchmal nicht so nah. Ich habe das Gefühl, dass wir uns so selten zärtlich berühren, verstehst du?«
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𝔻𝔸𝕊 𝕃𝔼𝔹𝔼ℕ 𝕌ℕ𝔻 𝕀ℂℍ
RomanceSeit Levi und seine beste Freundin July sich geküsst haben, spielen seine Gefühle in ihrer Nähe verrückt. Allerdings findet er auch seinen alten Klassenkameraden und Tänzer Dominik attraktiv. Um zu vermeiden, dass sein Herz gebrochen wird, versucht...