MAIKE
Levi und ich waren heute seit vier Monaten zusammen und ich hatte eine kleine Überraschung für ihn geplant.
»Wie fühlst du dich, Schwesterherz?«, fragte Michi neben mir und hielt sein Handy vor mein Gesicht. Er hatte versprochen, alles für July mitzufilmen, da sie selbst nicht dabei sein konnte. Außerdem wollte er eine kleine Erinnerung von diesem Tag haben und dieses Video dann auf meiner Hochzeit abspielen.
»Ich bin aufgeregt.«
»Und was waren deine Beweggründe für diese Entscheidung?«
»Ich kenne Levi und ich weiß, wie er sich fühlt. Manchmal laufen wir durch die Straßen und alle denken, dass wir ein heterosexuelles Paar sind. Ihm sieht man an, dass er queer sein könnte. Seine Haare sind regenbogenfarben. Ich liebe seine Haare übrigens. Aber uns beide hält man trotzdem für gewöhnlich. Und das will Levi nicht. Er hat jahrelang dafür gekämpft, er selbst sein zu können und er will es zeigen. Er will in die Welt schreien, dass er queer ist und er will anderen Mut machen, sich zu outen. Das wollte er schon immer. Und deshalb dachte ich, dass es zwar nur etwas Kleines ist, aber es wird vielleicht helfen.« Nervös strich ich durch meine Haare.
Michi nickte nachdenklich. »Noch eine letzte Frage. Seit wann liebst du Levi?«
»Ich glaube, seit ich ihn kenne.«
»Wir kennen uns schon ewig. Und du kennst ihn mindestens genau so lange, wie ich«, sagte Michi langsam.
»Jap.«
»Warum hast du nie etwas gesagt?«
»Weil ich noch so jung war und mich nicht getraut habe und dann haben wir ihn kaum gesehen und dann hatte er diese Sache mit Jules und danach mit Dominik.«
»Okay. Du hast ganz schön lange gewartet.«
»Glaub mir, es hat sich gelohnt. Können wir jetzt gehen oder willst du mich weiter ausfragen?« Ohne eine Antwort abzuwarten, schnappte ich mir Michis Arm und zog ihn mit mir nach draußen.
Levi wartete vor dem Eingang und riss die Augen auf, als er mich sah. Dominik und Angeko standen händchenhaltend neben ihm. Sie waren kurz nach der Hochzeit zusammengekommen und Angeko besuchte Dominik regelmäßig in Hamburg. Er überlegte sogar, mit ihm zusammenzuziehen.
Levi rannte auf mich zu und fiel mir in die Arme.
»Was hast du mit deinen Haaren angestellt?«, fragte er.
»Ich habe mir Regenbogensträhnchen machen lassen. Sieht man doch, oder?« Ich grinste meinen Freund an.
»Es sieht wunderschön aus.« Levi nahm eine Strähne in die Hand und spielte mit der Locke herum. »Mein Regenbogenlockenkopf.«
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𝔻𝔸𝕊 𝕃𝔼𝔹𝔼ℕ 𝕌ℕ𝔻 𝕀ℂℍ
RomantikSeit Levi und seine beste Freundin July sich geküsst haben, spielen seine Gefühle in ihrer Nähe verrückt. Allerdings findet er auch seinen alten Klassenkameraden und Tänzer Dominik attraktiv. Um zu vermeiden, dass sein Herz gebrochen wird, versucht...