Verliebt in zwei meerblaue Augen (Manuel Neuer FF)

Kapitel 52

"Hey! Endlich bist du hier! Ich hab dich vermisst und es war total langweilig!" Meinte Carlotta grinsend als ich in ihr Zimmer rein kam. Ich fing nun auch an zu grinsen wie immer eigentlich wenn sie lachte und gab ihr einen kurzen Kuss.
"Und was hat der Arzt gesagt? Wann kannst du raus?" Fragte ich sie aufgeregt weil ich nicht mehr allein in dem Bett schlafen wollte.
"Morgen so Mittags rum, denn heute müssen sie noch die Wunde überprüfen oder so!"
Ich sackte kurz wieder zusammen weil ich gehofft hatte sie könnte heute schon wieder raus, aber dann grinste ich wieder denn sie kam ja dann morgen schon wieder und war wieder bei mir.
"Und dann kann ich endlich wieder zu meinen Babies! Wie geht es ihnen?" Ihre Augen begannen zu leuchten als sie von Erik und Elias sprach.
"Also wo ich grade bei ihnen war super! Erik hatte grad wieder volle Windeln aber Lisa hat sich schon drum gekümmert. Sie wäre eine perfekte Mutter wenn sie das endlich mal mit Badstu hinkriegen würde!" Ich schüttelte nur meinen Kopf als ich an die Situation von vorhin dachte.
Holger war natürlich gleich zu mir nachhause gefahren als er erfuhr dass Lisa wieder in München war. Als ich nachhause kam saß Lisa bleich auf der Couch und weinte.
Sie erzählte mir dann zum ersten Mal was überhaupt alles passiert sei. Lisa war schwanger im zweiten Monat als sie eine Fehlgeburt hatte, was sie natürlich total runter gebracht hat. Holger hatte sie von alldem gar nichts erzählt, nicht mal das sie schwanger war denn sie war ja schon bevor sie es wusste zu unseren "Eltern" geflüchtet. Sie hat sich einsam gefühlt und dann wie sie meinte den schlimmsten Fehler in ihrem Leben gemacht. Sie hat Alkohol getrunken um von dem Schmerz abzulenken und dann sei ihre Einsamkeit zu groß geworden und sie hat Holger mit einem anderen Typen betrogen.
Aber nicht mal davon weiß Holger bescheid, sie hat ihn einfach nur angerufen und ihm gesagt das sie keine Gefühle mehr für ihn hat und es einfach nicht mehr geht, sie ihr Leben neu starten will. Die größte Lüge überhaupt!
Ja und dann kam sie wieder nach München und natürlich wollte Badstu nochmal mit ihr reden, aber sie hat sich selbst und ihn mal wieder nur verletzt.
"Das klingt ja gar nicht gut!" meinte Carli nachdem ich ihr alles geschildert hatte.
Und genau in dem Moment klopfte es und ein großer Kinderwagen wurde reingeschoben.
"Na ihr zwei! Hier wollte euch mal jemand besuchen!" Sagte Lisa und unsere Kinder sahen uns fröhlich an.
"Hey ihr zwei! Mama hat euch ja so vermisst!" Meinte Carli und stand vorsichtig auf und nahm Erik aus dem Kinderwagen und in ihre Arme. Ich nahm daraufhin Elias der gleich rum gluckerte vor Freude.
"Manu ich machs!" Sagte auf einmal Lisa und sah mich ängstlich an.
"Gut! Geh und erzähl ihm alles!" Meinte ich mit strengem aber auch zuversichtlichem Blick.
"Er wird es verstehen, aber gib ihm auch Zeit drüber hinweg zukommen, war ja dann doch ganz schön viel auf einmal!" Meinte Carlotta noch und umarmte sie bevor Lisa mit entschlossenem Schritt das Zimmer verließ.
"Wollen wir noch raus in den Park?" Fragte ich Carlotta und sie nickte und wir zogen uns an.

~Lisa's Sicht~
So aufgeregt wie gerade war ich noch nie in meinem Leben gewesen. Ich tippte nervös mit meinen Füßen auf seiner Fußmatte drauf rum und wartete das er die Tür öffnete.
"Lisa!" Ich hatte gar nicht gemerkt das die Tür sich öffnete, zu sehr hing ich meinen Gedanken nach.
"H-holger" stotterte ich rum. Jetzt reiß dich zusammen und mach keinen Rückzieher!
"Kann ich rein kommen? Ich muss dir was wirklich wichtiges sagen!"
"Okay?!" Meinte er verwirrt und ließ mich rein. Meine Knie wurden weich und mein Herz fing an zu rasen als ich an ihm vorbei ging und seinen Geruch ein atmete. Aber ich musste jetzt bei der Sache bleiben und ihm alles, wirklich alles sagen!
"Wir können ins Wohnzimmer gehen und dort reden?" Fragte er mich zaghaft und war wieder so süß und wieder mal wurde mir bewusst was mir dieser Mann bedeutete, doch ich musste ihn los lassen, denn nach dieser Beichte wurde er nie wieder was mit mir zu tun haben wollen.
"Willst du was trinken?" Fragte er nachdem ich mich gesetzt hatte. Ich schüttelte nur zaghaft den Kopf und er ließ sich auch auf die Couch plumpsen und sah mich erwartend an.
"A-also... Hör dir bitte erst alles an bevor du mich verurteilst oder irgendwas machst, okay?" Ich sah ihn bittend an und ich sah wie er immer nervöser wurde aber doch nickte.
Und dann fing ich an. Jedes kleinste Detail das passiert war erzählte ich ihm und ich sah ihn die ganze Zeit über in die Augen. Als ich fertig war saß er wie erstarrt da und blickte ins Leere.
"Wir... Wir hatten ein Kind? Du warst schwanger? U-und du hast es nicht für nötig gehalten mich zu informieren?" Jetzt sah er mich wieder starr an und ich schreckte vor seinem Blick zurück. Er war angsteinflößend und die Wut darin unermesslich. Als er dann noch anfing zu lachen rutschte ich weiter zurück, weg von ihm.
"Und ich dachte du bist wegen mir wieder nach München gekommen! Warum bist du eigentlich noch hier?!" Ich wollte gerade etwas sagen als er aufsprang und anfing mich anzuschreien.
"VERSCHWINDE! UND BILD DIR JA NICHT EIN DAS ICH AUCH NUR NOCHMAL IRGENDWAS MIT DIR ZU TUN HABEN WILL! DU BIST EINE HINTERHÄLTIGE KLEINE SCHL***E! GEH EINFACH"
Und ich konnte ihn verstehen. Zwar war jedes Wort das er mir an den Kopf warf wie eine Kugel direkt durch mein Herz, aber ich würde genauso reagieren.
"Es tut mir leid..." Flüsterte ich bevor ich so schnell wie noch nie dieses Haus verließ. In meinem Auto angekommen begann ich bitterlich zu weinen. Was hatte ich mir erhofft? Das er mich mit offenen Armen wieder lieben würde? Das alles so ist wie früher?
Ich versuchte mich zu beruhigen aber es dauerte noch eine Weile bis ich dann den Motor startete und zu meinem Bruder fuhr.
Dort angekommen fing ich wieder an zu weinen und betrat auch so das Haus. Ich zog schnell Schuhe und Jacke aus und stürmte dann schon in mein Gästezimmer. Maria, die gerade in der Küche war sah mich merkwürdig und überrumpelt an, aber ich ignorierte sie. In meinem Zimmer angekommen verkroch ich mich unter meiner Bettdecke und beschloss auch erstmal hier zu bleiben.
"Lisa!" Klopfte jemand an die Tür und weckte mich, da ich anscheinend eingeschlafen war. Ohne eine Antwort zu erwarten trat Manu ein und setzte sich auf mein Bett.
"Er ist ausgerastet" stellte er eher fest, als mich das zu fragen.
Ich nickte nur und schon wieder kam alles hoch.
"Was machst du auch nur für ein Mist..." Meinte er fürsorglich und nahm mich in den Arm, wo ich wieder anfing zu heulen.
"A-Am Anfang war er ziemlich ruhig doch dann ist er aufgesprungen und hat rum geschrien das er nichts mehr mit mir zutun haben will und ich eine Schl***e wäre" flüsterte ich als ich in seinen Armen lag. Ich merkte wie er erstarrte und mich dann von sich weg drückte.
"Okay du hast Scheiße gebaut aber er kann noch lange nicht so mit meiner Schwester reden!" Er stand auf und verließ mit schnellen Schritten mein Zimmer. Ich ließ mich ins Kissen zurück fallen und wusste das es jetzt nur noch mehr Ärger geben würde.