Kapitel 10

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◀Manu's Sicht▶

"Kannst du nicht einfach die Finger von ihr lassen?! Ich hab dir erzählt das ich mich in sie irgendwie verliebt habt und dann kommst du hier her und bildest dir ein auch was von ihr zu wollen! Man das kotzt mich so an! Geh am besten wieder zurück nach Gelsenkirchen und dann hat sich das!" Ich schrie ihn an und er schaute mich nur ausdruckslos an. 

"Warum sollte sie etwas von dir wollen?! Carlotta ist nicht so eine die gern im Mittelpunkt steht! Sie wird es hassen keine freie Minute mehr in der Öffentlichkeit ungestört zu verbringen! Irgendwann wird sie dich hassen! Wenn sie mit mir zusammen kommt ist das ganz anders!" Ich war geschockt von seinen Worten. War es wirklich so? Konnte sie mich hassen weil sie wegen mir von jedem Paparazzos verfolgt werden würde? Unmöglich...oder? Ich hatte Angst, große Angst und ich musste nach Marcels Worten einen Entschluss fassen. In zwei Stunden würden wir uns im P1 treffen und Carlotta wäre natürlich auch dabei. Aber was sollte ich ihr sagen? "Geh bitte einfach" sagte ich kalt zu meinem Bruder. "Gern!" antwortete Marcel und ging. Ich ließ mich auf die Couch fallen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich dachte noch eine Stunde darüber nach bis ich mich dann fertig machte um meinen Entschluss in die Tat umzusetzen.

◀Carlotta's Sicht▶

"Hey Xherdan! Ich bin fertig wir können!" Ich umarmte ihn grinsend, schloss unsere Tür ab und zu dritt gingen wir runter. Manu hatte kurzfristig gesagt, dass er mich leider nicht holen konnte, dafür aber Xherdan kam. Ich freute mich riesig auf heute Abend... besonders auf Manu. "Halli hallo? Carlotta? Mein Auto steht da oder willst du zum P1 laufen?" fragte mich Xherdan lachend. Ich hatte gar nicht gemerkt das sie stehen geblieben waren. Maria begann laut zu lachen und sagte: "Die ist in Gedanken schon an der Bar mit ihrem Manu!" Ich streckte ihr die Zunge raus und ging zurück zu Xherdans Auto und stieg ein. Die Fahrt zur Disco war sehr lustig und laut, denn zum 'vorheizen' drehte Xherdan das Radio voll auf. Am P1 angekommen erwartete uns eine lange Schlange, doch Xherdan zog uns einfach dran vorbei. "Ich bin berühmt! Ich komm überall rein!" sagte er gespielt arrogant. "Jaja du und berühmt!" sagte ich lachend und boxte ihm gegen die Schulter. 

Der Security Mann ließ uns wortlos durch und wir wurden von den lauten Bässen zugedröhnt. "Die anderen sind hinten im anderen raum! Da sind wir immer!" schrie Xherdan und nahm Marias Hand und zog sie mit. Ich kämpfte mich durch die Masse um ihnen zu folgen doch schon nach kurzer zeit waren sie verschwunden. Ich sah mich noch etwas um und beschloss dann, mich an die Bar zusetzen. Ich bestellte mir einen Cocktail und trank ihn Gedanken verloren. Ich war schon etwas traurig das mich niemand suchte, als mich jemand von hinten antippte. "Hallo Carlotta! Können wir kurz raus ich muss mit dir reden?" fragte mich nun Manuel. Mein freudiges Grinsen ihn zu sehen verwandelte sich nun in einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. "Klar!" und schon hatte er mich zu einer Hintertür raus gezogen. Wir stellten uns etwas abseits und er begann zu reden. 

Das Funkeln in seinen Augen war gänzlich verschwunden und manchmal sah er echt traurig aus, versuchte das aber mit einem arroganten Gesichtsausdruck zu überdecken. "Carlotta, ich hab dich angelogen... es war falsch dir zu sagen das ich dich mag... ja vielleicht mag ich dich auf freundschaftlicher Ebene, aber mehr nicht! Das würde nie funktionieren! Und außerdem gibt es da schon jemanden mit dem ich mein Leben verbringen will... es tut mir leid dich enttäuschen zu müssen!" Er sah mich von oben herablassend an und ich musste seine Worte erst verarbeiten. "Du... was... also du hast... du hast schon eine andere? Und du willst Freundschaft? Was bist du denn für ein Arsch? Deine Freundschaft kannst du dir sonst wohin stecken!" 

Pah! Wusste ich es doch. Fußballer sind alle gleich. Ich musste nur leider zugeben, dass mich seine Aussage mehr verletzte als ich dachte.  Ich sah ihn geschockt an und ich merkte das mir langsam Tränen in die Augen stiegen. "Ja... und ich muss jetzt auch wirklich los! Es tut mir leid!" Für einen kurzen Moment dachte ich er hätte auch Tränen in den Augen aber das bildete ich mir wahrscheinlich nur ein. Er drehte sich um und ging und ließ mich hier allein draußen stehen. Ich stöhnte genervt auf und starrte in den Himmel. Ich blinzelte die Tränen weg und zog angepisst meine Absatzschuhe aus, die mir jetzt schon höllisch wehtaten, und warf sie zur Seite. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mir seine Abfuhr so weh tat, wo wir uns doch noch nicht mal eine Woche kannten. 

◀Thomas' Sicht▶

Ich musste mich echt beeilen um noch rein zukommen. Ich stieg aus meinem Auto aus und lief fast rennend zum Eingang. Ich lief über den Parkplatz und aus dem Schatten der Bäume kam auf einmal Manuel heraus. "Hey was machst du denn hier? Warum bist du nicht drin?" Er antwortete nicht und sah mich nur kurz an. Er hatte gerötete Augen und seine Wangen waren nass. "Was ist passiert?" fragte ich ihn geschockt. Er murmelte irgendwas von Carlotta und ging dann an mir vorbei auf die Straße und lief davon. Ich beschloss nachzusehen von wo er gekommen war, da ich mir Sorgen um Carlotta machte. Sie sah so zerbrechlich aus und ich hatte den starken Drang sie beschützen zu müssen. Ich verschwand also auch im Dickicht der Bäume und geriet auf einen großen Platz etwas abseits der Disco. Dort sah ich sie im Dunkeln barfuß stehen, den Kopf in den Nacken gelegt und in den Himmel starren. 

"Hey Carlotta! Alles gut?" fragte ich sie verwundert und hob ihre Schuhe auf die neben ihr im Gras lagen. 

"Könntest du mich vielleicht heim fahren? Ich habe absolut keine Lust mehr zu feiern." sagte sie traurig und sah mich schon fast flehend an. Oh ein Glück! Auf Party hatte ich absolut keine Lust. 

"Klar!" ich sah noch wie sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte bevor sie mir hinterher lief. Ich beschloss sie nicht nachhause zubringen, sondern sie mit zu mir und Lisa zu bringen, da ich sie so nicht allein lassen wollte. Auf dem Weg zu mir merkte ich wie Carlottas Kopf langsam zur Seite fiel und sie einschlief. An einer roten Ampel schrieb ich Xherdan was passiert war und das ich Carlotta zu mir brachte. Ich fragte mich wirklich wie Manu das jetzt schon wieder verbocken konnte. 

Verliebt in zwei meerblaue Augen (Manuel Neuer FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt