Kapitel 44

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<Carlottas Sicht>

"Hey Carli! Du solltest langsam wirklich aufstehen und dich fertig machen! Es ist schon um 12"

Maddy hockte vor der Couch und rüttelte mich an der Schulter. Verschlafen öffnete ich die Augen, schloss sie aber sofort wieder weil sie wie Hölle brannten. Ich hatte wohl gestern zu viel geweint und dazu noch zu viel Schokolade gegessen.

"Warum sollte ich mich fertig machen?" Fragte ich sie verschlafen und richtete mich auf. So langsam wurden meine Augen wieder etwas besser.

"Na wir müssen noch einkaufen gehen! Javi ist beim Training und wir gehen einkaufen!" Meinte sie mit einem Blick der keinen Widerspruch zu ließ.

"Kannst du das nicht allein machen? Ich koch auch was! Bitte! Ich muss außerdem noch duschen!" Ich flehte sie an da ich so nicht aus dem haus gehen konnte.

"Na gut! Aber nur weil du es bist!" Meinte sie und verabschiedete sich dann bei mir bevor sie mit ihrer Tasche und meinen Autoschlüsseln raus ging. Stöhnend lief ich in mein Zimmer, zog mir eine schwarze Hose raus und ein cremefarbenes Oversized Shirt. Mit den Sachen und frischer Unterwäsche ging ich ins Bad und unter die Dusche. Nach der Dusche hatte ich mich gerade angezogen und wollte mir die Haare föhnen als es klingelte. Genervt ging ich ungeschminkt, mit nassen Haaren, dicken Augenringen und roten Augen zur Tür. Ich riss sie auf und schlug sie danach wieder zu. Nein! Bitte nicht! Das geht alles viel zu schnell! Das zerstörte total meinen Plan den ich mir letzte Nacht mit mir selbst ausgemacht hatte. Ich wollte erstmal darüber nachdenken. Und ich hatte verdammt Angst davor das ich wieder total blöd handeln und er dann wieder verletzt ist und ich somit auch. Ich hatte einfach schreckliche Angst vor der Zukunft.

"Carlotta bitte! Lass uns wenigsten kurz reden! Lass es mich wenigsten erklären dann kannst du immer noch Schluss machen oder mich ignorieren oder was weiß ich! Aber ich kann so nicht leben. Ich hab wirklich alles falsch gemacht aber lass es mich dir erklären! Bitte mach die Tür wieder auf!" Bettelte er vor der Tür. Es war ja immerhin seine Tür, von seinem Haus, also konnte ich ja schlecht sagen nein bleib draußen. Ich schloss die Augen und atmete einmal tief durch bevor ich die Tür langsam öffnete.

"K-komm rein" meinte ich leise mit rauer Stimme. Er atmete erleichtert aus und fixierte dann mein Gesicht. Sehe ihm ja nicht in die Augen Carli!

Doch leider hielt ich mich nicht an meine innere Stimme und starrte direkt in das tiefe blau. Er hatte ebenso Augenringe und gerötete Augen. Wir sahen uns ziemlich lang so an bis ich mich aus seinem Bann reißen konnte und die Tür weiter öffnete um ihm klar zu machen reinzukommen.

Er ging an mir vorbei, zog seine Schuhe aus und folgte mir dann ins Wohnzimmer. Er setzte sich aufs Sofa und ich setzte mich genau auf die andere Seite am weitesten von ihm weg.

"Carlotta! Es tut mir alles so scheiße leid! Ich-ich hab einfach viel zu schnell gehandelt und nicht nachgedacht! Ich kann verstehen, dass du dich von mir trennst. Mir fällt das zwar nicht leicht, nein es ist das schwerste was ich je in meinem Leben gemacht habe, das schmerzhafteste, aber ich will nur das beste für dich. Und wenn du mich nicht mehr liebst dann akzeptiere ich das! Voll und ganz! Und... Ach shit! Jetzt sag doch endlich was! Das du mich immer noch liebst und mit mir zusammen seien willst oder sowas!" Jetzt sah er mich mit schmerzverzerrtem und wartendem Gesichtsausdruck an. Und ich...

Ich konnte vor Schock nicht antworten. Ich sah ihn ebenso an und sagte nichts. Mein inneres schrie 'Ich liebe dich genauso und ich will dich verdammt nochmal nicht verlieren!' doch mein Mund blieb geschlossen. Und Manu verstand das natürlich ganz anders.

"Okay. Also ich versteh das wirklich! Okay... A-also" er stoppte kurz, schluckte hörbar und wischte sich mit seinem Handrücken die aufkommenden Tränen weg.

Verliebt in zwei meerblaue Augen (Manuel Neuer FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt