Kapitel 3

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"Jetzt kannst du mal sehen ob ich wirklich so bin wie dein Fußballer den du kennst!" Wir standen vor einem großen Haus. Eher einer Villa. Das bestätigte mir: er ist abgehoben. Absolut. Aber würdest du dir nicht auch so ein Haus kaufen wenn du das Geld hättest? fragte mich eine kleine Stimme im Hinterkopf. Doch, vielleicht irgendwie schon... "Zuerst, dass Haus hab ich mir nicht gekauft das ist von meinen Großeltern. Und sie hatten es sich immer gewünscht dass ich oder einer meiner Geschwister hier einzieht. Nun wohn ich da mit meiner Schwester Lisa drin. Und Marcel kommt oft zu Besuch." Er schloss die Tür auf und ich staunte nicht schlecht. 

Alles war total modern, aber doch irgendwie gemütlich. Er hatte einen Kamin und eine riesige Couch. "Wow" sagte ich immer noch staunend. "Zur Info meine Schwester ist Architektin" lachte er nun. "Es ist immer noch total warm. Wollen wir uns raus auf die Terrasse setzen? Ich hol dir auch was zu trinken!" Wieder grinste er mich an und war schon in der Küche verschwunden. Ich öffnete die Tür nach draußen und staunte schon wieder. Helles Licht durchflutete den Garten, das vom Pool aus ging. Ich setzte mich auf die Hollywoodschaukel und zog meine Beine an meinen Körper. Hoffentlich klärt sich das mit Maria, ich will nicht jetzt schon einen streit mit ihr! dachte ich immer wieder und wieder. "Hey alles gut?" Manu's Stimme ließ mich hoch schrecken. "Äh jaja alles gut! Ich war nur in Gedanken..." Ich sah das er zwei Gläser in der Hand hielt und er reichte mir eins. "Meine Schwester hatte noch etwas Hugo kalt gestellt!" sagte er bevor er sich mit auf die Hollywoodschaukel setzte. "Danke!" Wir saßen erstmal eine Weile so da und schwiegen. Aber es war keine unangenehme Stille. "Und wer war deine negative Fußball Erfahrung?" fragte er mich nun. 

"Andre, Andre Schürrle..." Er sah mich erstaunt an. "Schü? Also ich meinte Schürrle? Woher kennt ihr euch?" Ich überlegte kurz ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte oder eine Lüge, aber da ich ja bekanntlich nicht so gut im Lügen war entschied ich mich für die Wahrheit. "Ich komme doch aus England. Und ich hab in London studiert. Meine ganze Familie war total in Chelsea vernarrt und hatten da so ihre Kontakte und auch immer VIP Karten... und ja so haben wir uns halt kennen gelernt..." Wieder sah er mich geschockt an. "Hat er dich zufällig immer Carla genannt?" Jetzt war ich es die ihn verblüfft ansah. "J-ja, wieso?" Woher wusste er das? "Ich kenn Schü von der Nationalmannschaft und zur EM, ja da hat er oft von seiner Freundin Carla geredet... du hattest einen Hund der wie Phillip hieß? " jetzt lachte er. "Nein nicht wie Phillip! Er hieß Phips!" Jetzt lachte er wieder laut. "Ja und das ist Phillips Spitzname! Und er war ein Pudel?" Jetzt musste ich auch lachen. Phips war ein reinrassiger Pudel und am Anfang hatte ich gedacht er wäre weiblich und deshalb hat er immer Anziehsachen und rosa Schleifchen und so was bekommen. "Ja ein Pudel mit rosa Schleife auf dem Kopf!" 

"Schü hat viel über dich erzählt... Doch nach der EM ist ihm irgendwas zu Kopf gestiegen... er hatte nur noch mega teure Klamotten an und hat immer rum geprahlt wie gut er Fußball spielt... und er hatte jeden Tag eine andere..." Wir hatte aufgehört zu lachen und wurden wieder ernst. "Das war die Zeit nach mir... ich hab ihn mit meiner besten Freundin im Bett erwischt... ich hab ihm verziehen... eine Woche später lag wieder eine in seinem Bett. Ich hab dann mein Studium fertig gemacht und bin hier her zu Maria..." Ich winkelte wieder meine Beine an und Manu legte seinen Arm um meine Schulter. "Pschht alles gut! Manchen steigt der ganze Ruhm und die dauerhaft auflauernden Paparazzos zu Kopf! Man hat nie seine Privatsphäre und man kann auch nicht einfach mal mit Jogginghose und Gammel Shirt raus auf die Straße... das ist der Nachteil..." Jetzt sah ich ihn mitleidig an. "Aber du kannst dir alles kaufen, kannst überall hin, du hast dein Hobby zum Beruf gemacht und du hast eine Familie..." Beim Gedanken an meine Familie kamen mir wie immer die Tränen.

 "Ja das stimmt alles, ich bin auch wirklich mit meinem Leben zufrieden... " Er sah kurz zu mir rüber und als er meinen traurigen Blick sah runzelte er die Stirn. "Hey! Was ist denn los? Geht es um deine Familie?" fragte er. Jetzt hatte er wieder einen wunden Punkt getroffen.

Verliebt in zwei meerblaue Augen (Manuel Neuer FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt