Kapitel 47

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"Stop stop stop! Du meine Liebe lässt das jetzt mal schön da stehen! Du darfst nichts schweres anheben oder hat sich der Doc da unklar ausgedrückt?" Ich verdrehte meine Augen und ließ den Eimer wieder auf den Boden sinken.
"Ich mein es doch nur gut!" Manu fasste mich an der Hüfte an und drehte mich zu sich rum. Immer noch leicht genervt sah ich zu ihm hoch. Er grinste mich an und hatte mal wieder seinen fordernden Gesichtsausdruck drauf.

"Ja es kommt nicht nochmal vor!" Meinte ich nachdem ich gestöhnt hatte. Dieser Mann irgendwann bringt er mich noch um mit seiner Fürsorge!
"Geht doch!" Meinte er zufrieden und gab mir einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze was mich zum grinsen brachte. Er nahm jetzt den Farbeimer während ich ihm nur hinterher trottete. Noch drei Monate bis zur Geburt dann war ich endlich das zusätzliche Gewicht los.
"Shaq, Thomas, Javi und David kommen dann gleich und helfen mir schnell!" Meinte er jetzt während er in den nur zur Hälfte fertigen Raum ging. Das war das eigentliche Babyzimmer. Denn wir hatten beschlossen die beiden am Anfang erstmal zusammen in einem Zimmer schlafen zu lassen und dann zu sehen wie es weiter geht. Manu steckte jede freie Minute in das Zimmer und jetzt war er gerade dabei es Sonnengelb zu streichen. 

"Kann ich dir nicht doch irgendwas helfen?" Fragte ich ihn fast schon bettelnd während ich mir über den Bauch fuhr. Manchmal waren die zwei ziemlich lebendig und fingen dann an zu treten.
"Alles gut? Treten die beiden wieder?" Manu ignorierte meine Frage völlig und kam dann gleich zu mir. Wie unsere Frauenärztin übrigens herausgefunden hatte waren es zwei Jungen und Manu war vor Stolz fast ausgerastet. Er hatte es natürlich jedem doppelt und dreifach erzählt, Xherdan bestimmt 30 mal. Doch niemand nahm es ihm übel.
"Es geht. Es tut nur manchmal etwas weh" meinte ich und fuhr ihm einmal über die Wange. Sein Blick wechselte von besorgt zu weich und er legte seinen Kopf in meine Hand.
"Mmmhh... Ich liebe dich!" Sagte er mit geschlossenen Augen, was einfach nur zu süß war.
"Ach hier wird schon wieder Pause gemacht?!" Fragte ein breit grinsender Thomas der plötzlich im Türrahmen stand. Hinter ihm standen Shaq, David und Javi winkend.
"Ach wer hat denn letztens auf dem Rasen mitten im Training geschlafen Thomas?" Fragte ich ihn nun feixend. Thomas lief feuerrot an und kratzte sich verlegen am Kopf.
"Es war halt ne lange Nacht mit Lis- Argh! Du musst ihr aber auch alles erzählen oder Manu?" Wir konnte uns nicht mehr halten vor lachen und Manu zuckte nur mit den Schultern. Immer noch lachend und mit dem Kopf schüttelnd ging ich runter in die Küche und lies die Jungs mal ihr Zeug machen. Ich beschloss mich nützlich zu machen und kochte den 5 Männer was. Von oben hörte man immer mal wieder lachen oder ein rumpeln. Als ich dann das essen fertig hatte und sie runter rief kamen alle 5 im Gänsemarsch die Treppe runter gerannt was mich schon wieder zum Lachen brachte. Sie setzten sich alle gierig an den Tisch und fingen an das essen nur so runter zu schlingen. Ich wollte mich gerade setzen als es klingelte. Manu sprang sofort auf doch ich drückte ihn wieder zurück auf seinen Stuhl und lächelte ihn an. "Ich geh schon!" Sagte ich leise und lief dann schnell zur Tür.
"Oh ihr seid es! Manu hat gar nicht erzählt das ihr kommt!" Meinte ich mit einem breiten grinsen als ich Manus Eltern sah.
"Carli! Schön dich zusehen! Und gut siehst du aus und natürlich der Bauch! Wo unsere zwei kleinen Enkel drin wachsen!"
Ich umarmte Marita und Peter und ließ sie rein. Nachdem sie sich ihre Jacken und Schuhe ausgezogen hatten gingen sie auch schon in die Küche wo die Jungs am essen waren.
"Mama! Papa! Was macht ihr denn hier?" Meinte Manu mit einem breiten Grinsen und stand auch gleich auf um die beiden zu Umarmen. Auch die anderen Jungs standen alle auf und nachdem sich alle umarmt hatten setzten Marita und Peter sich ebenfalls an den Tisch.
"Wollt ihr auch was essen?" Fragte ich sie und lächelte sie an.
"Nein danke wir haben auf der Fahrt angehalten!"
Wieder zwickte etwas in meinem Bauch und ich zuckte leicht zusammen. Ich spürte Manus Blick auf mir und versuchte ein kleines Lächeln hervorzubringen doch natürlich kauft er mir das nicht ab.
"Komm her!" Meinte er und ich ging immer noch mit einer Hand auf meinem Bauch zu ihm. Er zog mich auf seinen Schoß doch ich sträubte mich dagegen. "Weißt du wie schwer ich bin? Ich kann nicht einfach-"
"Shht!" Unterbrach er mich und ich stöhnte genervt auf. Manu legte seinen Kopf auf meine Schulter und umschlang sanft meinen Bauch.
Die anderen hatten sich alle in eine Diskussion über den besten Fußballverein verstrickt während Manu mir ins Ohr flüsterte.
"Tut es wieder weh?" Fragte er mich und ich nickte nur. Die Wärme die seine Hände ausströmten linderten den Schmerz etwas, weshalb ich mich noch weiter an ihn ran kuschelte. Ich schloss leicht meine Augen und genoss einfach mal den Moment. Ich schlummerte etwas an Manu gelehnt konnte aber noch alles hören.
"Geht's ihr nicht gut?" Ich konnte Maritas Stimme erkennen.
"Naja sie hat das in letzter Zeit öfters. Ihr Bauch zwickt oder irgendwas passiert darin was ihr ziemlich weh tut. Aber ihr kennt Carli, sie lässt sich sowas nicht anmerken. Und sie sträubt sich total darüber zu reden und erst recht zum Arzt zu gehen. Ich kann mir das aber so länger nicht mehr anschauen. Ich kann sie nicht leiden oder vor Schmerzen aufstöhnen sehen auch wenn sie es gut versteckt. In der Nacht dreht sie sich die ganze Zeit hin und her und krümmt sich vor Schmerzen. Ich... Ich kann einfach nicht mehr... Und ich mach mir auch sorgen um die kleinen. Denn irgendwoher muss der Schmerz ja kommen." Manu klang echt verzweifelt und ich merkte das er unregelmäßig atmete. Mein Herz zog mich zusammen und ich wollte ihn einfach nur davon überzeugen das es mir gut geht und er sich keine Sorgen machen muss aber ich konnte mich nicht vom Fleck rühren.
"Manu dreh jetzt bloß nicht durch! Ich weiß nicht wie das ist mit Zwillingen aber mit dir, deiner Schwester oder deinem Bruder war es genauso. Also nicht so schlimm wie du es beschreibst aber manchmal habt ihr schon getreten!" Sagte wieder Marita und hatte etwas aufbauendes in der Stimme.
"Ich bring sie hoch ins Bett, wenn sie schon mal schlafen kann..." Meinte Manu und ich merkte wie er mich hoch trug.
Er legte mich sanft aufs Bett und drehte sich weg doch ich hielt seinen Arm fest. "Ich dachte du schläfst" sagte er mit trauriger Stimme.
"Bleib hier" murmelte ich leise mit noch geschlossenen Augen. Er löste meine Hand von seinem Arm und ging ums Bett rum. Er legte sich neben mich und zog mich sanft an sich ran. Ich spürte wie er mir einen Kuss auf den Scheitel gab und ich musste schwach grinsen.
"Ich liebe dich... Egal was passiert" flüsterte ich noch bevor ich dann vollkommen ins Land der Träume überging.

Verliebt in zwei meerblaue Augen (Manuel Neuer FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt