Kapitel 5

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Nach der Uni fuhr ich wie gewohnt zurück zu unserem Anwesen und war für einen Moment dankbar, dass ich durch das Fahren so abgelenkt war, dass ich nicht auf mein Handy sehen konnte.

Aber dieser kleiner ruhige Moment sollte nicht lange anhalten.

Ich fuhr mit meinem weißen Audi unsere breite Einfahrt hoch, nur um Polizeiwagen begrüßt zu werden.

Vor der sandfarbenen Villa befand sich ein großer und ziemlich alter Springbrunnen, um welchen rundherum Streifenwagen standen.

Die Polizisten versammelten sich vor unserem Anwesen und anscheinend auch darin, da die weiße Flügeltür weit offen stand, wie Ameisen. Lästige Ameisen.

Ich bediente mit einer kleinen Fernbedienung das Garagentor, um mein Auto in die Tiefgarage zu manövrieren.

Schließlich brauchte ich nun wirklich keinen Polizisten, der auch noch mein Auto begutachten wollte.

Ich parkte neben dem schwarzen Sportwagen von Landon und stieg aus.

Ein tiefen Atemzug erlaubte ich mir.

Würden sie uns auch irgendwann in Ruhe lassen?

Würde dieser innere Sturm in mir irgendwann verstummen?

Oder war das jetzt mein verdammtes Leben?

Umringt von Polizisten und Reportern, während ich in den Scherben saß?

Ich knallte die Tür meines Autos zu und sah mich kurz um. Wo war der blaue Jaguar von Dad?

Nur er fuhr ihn für gewöhnlich. Niemand sonst, unter keinen Umständen.

Da konnte Ethan noch sehr betteln und Versprechungen machen, dass er nur einmal um die Anlage fuhr.

Dad blieb konsequent. Nur jetzt fehlte der Wagen. Was hatte das zu bedeuten?

Meine Schritte führten mich durch den Keller hoch in das Anwesen, wo ich förmlich von Menschen und deren hektischen Stimmen überrannt wurde. Was war hier denn los?

Während ich den kleinen Flur zu Eingangshalle entlang lief, kamen mir drei Polizisten eilig entgegen, um irgendetwas auf einem Klemmbrett zu vermerken oder etwas in Plastiktüten zu stopfen, so als wäre in dem ganzen Anwesen Sale und man konnte das behalten, was man als erstes angefasst hatte.

Im Eingangsbereich sah es nur noch schlimmer aus. Die weiße große Mamortreppe, die zu den Zimmern von mir, meinen Brüdern und Dad führte, war voll mit Utensilien, welche sicherlich auch dafür verwendet wurde Leute zu foltern, sollte man vorhaben keine Spuren zu hinterlassen.

,,Phia", hörte ich meinen Namen und ich drehte mich immer noch total perplex zu Landon, welcher oben auf dem Treppenansatz erschien. Er war leger in einer hellbraunen Stoffhose gekleidet, in welcher er seine Hände gesteckt hatte.

,,Was ist hier los?", sprach ich die Frage aus, die mir schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte und lief langsam die Treppenstufen hoch.

,,Detektiv Price ist vor einer Stunde mit einem Durchsuchungsbefehl hier aufgetaucht", erklärte Landon und schluckte. Verflucht.

,,Lass mich raten, breit lächelnd?", kommentierte ich das nur und trat neben meinen Bruder. Von der Treppe aus konnte man das Chaos gut überblicken.

Von der Eingangshalle gingen rechts und Links zwei Fluren ab, der eine führte zu den Gästezimmern und zum Keller, während der Andere in die Küche und den Speiseraum führte. Hinter der Treppe, also genau unter uns, befand sich ein großes Wohnzimmer mit angrenzender Terrasse um hinaus in den Garten zu gelangen.

Royal - Das Vermächtnis Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt