Die Abendsonne schien mir warm ins Gesicht, während ich durch die Straßen lief mir einem völlig unbekannten Viertel. Hier reihten sich kleine Geschäfte und Restaurant an einander, welche alle sich in unterschiedlichen Farben präsentierten und zu einer Reizüberflutung führten.
So chaotisch diese Straße auch wirken mochte, so hatte sie doch ihren ganz eigenen Charme. Etwas erinnerte sie mich an die Winkelgasse von Harry Potter nur mit deutlich weniger Magie und Menschen. Die meisten Ladenbesitzer waren schon dabei aufzuräumen und ihre Läden zuschließen, aber deswegen war ich sowieso nicht hier.
Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich mein Ziel gleich erreicht hatte. Ich musste nur die Straße überqueren.
,,Das nennst du also leger?", fragte mich eine mir viel zu bekannte Stimme, als ich vor dem Ladeneingang stand und durch das große Fenster einen Blick in den Innenraum warf. Innen war alles in dunkelgrün und braun gehalten, sodass man sich fühlte als würde man in einen Wald sehen.
Ich drehte mich zu Fynn um und zog meine Augenbrauen hoch, bevor ich kurz an mir herab sah. Ich trug eine helle enge Jeans und darüber ein weißes Hemd, was ich nur zu einer Hälfte in meine Hose gesteckt hatte. ,,Ja", meinte ich schlicht und zuckte mit meinen Schultern.
Fynn lächelte und strich sich durch seine dunklen Haare. Er trug eine dunkelblaue Jeans und darüber ein schwarzen Pulli, welcher ein Bandlogo zeigte, die ich jedoch selbst nicht kannte. ,,Das nächste Mal, sollte ich definieren, was ich unter leger verstehen", sprach er, bevor er das Restaurant betrat und ich ihm folgte.
Fynn steuerte einen Tisch im hinteren Bereich des Ladens an, während ich aus dem Staunen nicht herauskam. Die Tische hatten alle ihre eigene Nische. Hier und da waren schmale Baumstämme angedeutet, die sich in der Decke in einem Astwerk verloren. In diesen vielen verschlungen Ästen an der Decke waren Glühbirnen befestigt, die in unterschiedlichster Höhe in den Raum hinein hingen.
,,Wow", dachte ich laut, während ich die Decke begutachtete, wodurch sich Fynn zu mir umdrehte. ,,So etwas haben die Luxusrestaurants, die du normalerweise kennst, nicht oder?", hinterfragte er und zog meine Aufmerksamkeit auf ihn. Meine blauen Augen sahen ihn etwas genervt an.
,,Nein haben sie nicht. Aber das sagt ja nicht, dass ich nur in solchen Kreisen verkehre", entgegnete ich und deutete ihm an, dass er weiter laufen soll.
,,Hey", begrüßte Fynn einen jungen Mann, der an einem Tisch saß, an welchem es keine Stühle gab, sondern die zwei Bänke waren so aufgebaut wie Schaukel aus Holz, die mit einfachen dunklen Metallketten an der Decke befestigt waren.
Der Mann sah auf und auf seinem Gesicht erschien ein breites Lächeln. Seine Haare waren etwas länger, wobei er vereinzelt Strähnen von seinem dichten schwarzen Haar geflochten hatte.
,,Wie schön, dass ihr Zeit für ein persönliches Kennenlernen habt", begrüßte uns der Mann, bevor er von der Bank aufstand und mir die Hand hinhielt.
,,Ich bin Theo und heute, neben diesem reizenden jungen Mann, dein Abendprogramm", erklärte er freundlich, weshalb ich selbst lächeln musste.
Theo trug eine weite helle Jeans, die an einigen Stellen gerissen und mit kleineren bunten Patches genäht war. Darüber trug er ein schlichtes weißes Oberteil.
,,Freut mich dich endlich kennenzulernen. Ich bin Phia", erwiderte ich lächelnd und ergriff seine Hand. Theo war derjenige, der mir seine Galerie zur Verfügung stellte, um meine Ausstellung in zwei Wochen dort durchzuführen.
Danach sah Theo zu Fynn, wobei sein Lächeln noch eine Spur breiter wurde, bevor sich die Beiden in die Arme schlossen und sich gegenseitig auf den Rücken klopften. ,,Es ist viel zu lang her", kommentierte Fynn dies, was mich etwas irritierte.
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Royal - Das Vermächtnis
RomansEin perfektes Leben? Gibt es nicht. Eine perfekte Familie? Fehlanzeige. Eine perfekte Beziehung? Wird es nie geben. Der Name Royal steht für eine luxeriöse und starke Firma und für eine noch mächtigere Familie. Jedoch ist beides auf Lug und Trug erb...