Neubeginn

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Ein paar Worte vorab:
Der erste Abschnitt der Geschichte stand ganz im Zeichen meiner Stichworte, die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Folgende Worte / Situationen galt es in die Geschichte zu integrieren:
-     Vergeben
-     Zwanghaft
-     Tattoos
-     Jungfrau
-     Hochzeit
-     Schottenrock
-     Dreadlocks
-     Blumenmeer
-     Baby
-     Isabella

Isis Neubeginn ist nun mein eigenes Werk ohne Vorgaben, da ich die Geschichte an diesem Punkt noch nicht enden lassen wollte:-).... Wüsche euch viel Spaß!
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„Verdammt Isi, wie viele Klamotten hast du eigentlich?“, fluchte Maxi, ihre Kollegin und inzwischen mehr als nur gute Freundin, als sie den letzten Karton mit ihrem Fuß in Isis Schlafzimmer schob. Isi hob schmunzelnd die Schultern: „Man sollte für jeden Anlass ausgestattet sein.“ „Anlässe gibt es bei dir wohl auch genug, was?“, witzelte Maxi und schüttelte den Kopf.

Geschafft sah Isi sich um, betrachtete das vor ihr liegende Kistenchaos und lächelte zufrieden. Nach nun fast fünf Monaten bei ihren Eltern, bezog sie endlich ihre eigenen vier Wände, allein. Sie war glücklich mit ihrer Entscheidung, lebte ihr leben.
„Was ist jetzt eigentlich mit Daniel?“, wollte ihre Freundin neugierig wissen, als sie das Zigarettenpäckchen aus ihrer über dem Küchenstuhl hängenden Jacke zog und auf den kleinen Balkon deutete. Isi zückte ebenfalls eine Zigarette aus ihrer Schachtel, folgte Maxi auf den Balkon und schüttelte den Kopf: „Wir haben uns jetzt zwei Mal getroffen und ich muss sagen der Sex ist phänomenal, aber er scheint mehr zu wollen und für eine Beziehung bin ich momentan einfach nicht zu haben, dazu genieße ich es zu sehr ungebunden zu sein, das erste Mal in meinem Leben, wenn man so will.“ „Das mit dem dich ausprobieren scheinst du ja voll auszukosten“, lachte Maxi während sie an ihrer Zigarette zog. Isi zuckte mit den Schultern: „Ich amüsiere mich nur, aber ich spiele mit offenen Karten.“, erklärte sie, zog den Qualm in ihre Lungen während sie nachdachte: „Weshalb ist das bei Frauen eigentlich gleich so verwerflich, so negativ behaftet? Wieso dürfen wir uns nicht vorurteilsfrei ausleben, Männer aber schon? Sie sind tolle Hechte, coole Aufreißer, aber wir Frauen, wir sind gleich Flittchen. Irgendwie ist das nicht fair.“, plauderte sie einfach drauf los, sie verstand es einfach nicht. Maxi zuckte ahnungslos mit den Schultern: „Frauen müssen einfach brav, zurückhaltend und anständig sein, Isi. Also alles das was du grade definitiv nicht bist“, stellte sie lachend fest, worauf auf Isi ebenfalls herzlich lachte: „Damit komme ich klar und zu Schaden kommt auch niemand“, bemerkte sie, während sie erneut an ihrer Zigarette zog. „Hast du Hunger? Was hältst du davon, wenn wir uns eine Pizza kommen lassen? Ich lade natürlich ein“, fuhr sie lächelnd fort. Maxis Augen begannen zu stahlen: „Die beste Idee des Tages“, entfuhr es ihr begeistert.

Isi wickelte sich grade das kleine limettengrüne Frotteehandtuch um ihre nassen Haare, als das Geräusch der Klingel an ihr Ohr drang. Der Pizzabote war schneller als erwartet. „Maxi, mein Geldbeutel liegt auf dem Schreibtisch.“, rief sie bevor sie in ihre Jogginghose sprang, sich ein buntes Shirt überzog und aus dem Bad ins Wohnzimmer trat. Auf dem Schreibtisch standen zwei Pizzakartons, daneben Maxi mit ihrem Geldbeutel und einem großen Fragezeichen über ihrem Kopf: „Wer ist Gavin Hunter?“, hakte sie neugierig nach, während sie mit seiner Visitenkarte wedelte. „Ist mir grade auf die Füße gefallen“, grinste sie schelmisch. „Niemand“, antwortete Isi mit einem zaghaften Lächeln. „Steck sie einfach wieder rein“. „Niemand?“, stichelte Maxi amüsiert. „Und warum hast du die Visitenkarte von diesem Niemand dann ausgerechnet in deinem Geldbeutel.?“ Isi hob eine Augenbraue, schnappte sich die Pizzakartons und ließ sich auf der Couch nieder. „Vergessen herauszunehmen“, antwortete sie bemüht beiläufig. Maxi lachte: „Und warum soll ich sie dann wieder hineinstecken?“, bohrte sie weiter, bevor sie sich ebenfalls auf der Couch niederließ und nach einem der Kartons griff. „Erzähl!“, forderte Maxi unnachgiebig, sah sie erwartungsvoll an. Isi atmete tief durch: „Ein Mann“, erwiderte sie knapp, worauf ihre Freundin sie mit einem bösen Blick bedachte. Ein Mann, bei dem sie sich nie gemeldet hatte, nie den Mut aufgebacht hatte ihn anzurufen oder ihm zu schreiben. Sie hatte Zeit gebraucht mit Greg alles sauber zu klären, sich selbst zu sortieren. Und nach einer gewissen Zeit hatte sich der Gedanke einfach seltsam angefühlt ihn zu kontaktieren. Was hätte sie denn sagen sollen. – Hey, ich bin jetzt Single, wollen wir uns nicht mal sehen? - Ganz sicher nicht! Sie hatte etwas, was man Würde nannte und das beinhalte, dass sie sicherlich keinem Mann wegen Sex, wenn auch vermutlich unfassbar grandiosem Sex, hinterherlaufen würde, schon gar nicht einem arroganten Teufel im Schottenrock, der vermutlich sowieso nichts brachte, außer Ärger und Chaos. Ein nachtrückliches Räuspern riss sie aus ihren Gedanken: „Wow, jetzt kenne ich ja die ganze Geschichte“, bemerkte Maxi sarkastisch. Ertappt sah sie von ihrer Pizza auf, die sie offensichtlich gedankenverloren angestarrt hatte, atmete erneut tief durch: „Er ist der Mann, der das ganze angestoßen hat. Nicht der Grund für das Alles, aber er hat mir irgendwie gezeigt, was mir gefehlt hat und das sehr anschaulich.“ Fragend hob Maxi eine Augenbraue: „Anschaulich?“, hakte sie nach, worauf Isi hastig den Kopf schüttelte. „Wir hatten keinen Sex, aber er hat mir sehr deutlich gezeigt, wie es ist begehrt zu werden. Und von einem Mann wie ihm begehrt zu werden ist schon …reizvoll. Ich habe noch nie zuvor eine solche sexuelle Spannung erlebt. Ein ungewöhnlicher, nein, außergewöhnlicher Mann“. Maxi lächelte: „Warum habe ich das Gefühl, dass du ihn nicht angerufen hast?“ Isi zuckte mit den Schultern, hob ein Stück Pizza aus dem Karton und biss genüsslich hinein: „Weil es so ist“, nuschelte sie mit vollem Mund. „Und warum?“, fragte Maxi unbeirrt weiter. „Kein Interesse“, erwiderte sie knapp bevor sie erneut herzhaft in das Stück Pizza in ihrer Hand biss. „Klar“, lachte Maxi, schüttelte den Kopf und biss ebenfalls in ihr Pizzastück. „Dich soll mal einer verstehen,Isi.“, fuhr sie kauend fort.

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