Spielerei?

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„Guten Morgen, Prinzessin", vernahm Isi Maxis gutgelaunte Stimme als sie ihr Büro betrat. „Dein Ernst?", erwiderte Isi, während sie schmunzelnd den Kopf schüttelte. „Wo hast du denn deinen Loverboy gelassen?", stichelte ihre Freundin weiter, worauf Isi herzhaft auflachte. „Loverboy?". Maxi zuckte amüsiert mit den Schultern: „Na was denn sonst?...Dein Liebchen? Dein Bärchen? Dein Schnuckiputz?", witzelte sie, bevor sie innehielt: „...Dein Freund?", ergänzte sie bedeutungsschwer und sah sie erwartungsvoll an. Isi hob die Augenbrauen, konnte sich ein Schmunzeln jedoch nicht verkneifen. Bärchen? „Er wollte sich noch umziehen und ist kurz ins Hotel gefahren", erklärte sie beiläufig, ohne jedoch auch nur ansatzweise auf ihre Sticheleien und insbesondere ihre Frage einzugehen. „Er hat also bei dir übernachtet?", hakte Maxi interessiert nach, was Isi ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Maxi lachte auf: „Mehr brauchst du eigentlich gar nicht sagen. Du grinst wie ein Honigkuchenpferd". Isi ließ sich auf ihren Stuhl fallen, rollte dicht an ihren Schreibtisch und schaltete ihren Computer ein: „Es war gut...zufrieden?", bemerkte sie sich ergebend, warf ihr einen verschwörerischen Blick zu, was ihre Freundin zufrieden Lächeln ließ.
„In sexueller Hinsicht ist dieser Mann der reinste Jackpot.", fuhr sie leise fort, als würde sie mit sich selbst sprechen. Kaum hatte sie ihren Satz beendet hielt sie inne. Nur in sexueller Hinsicht? Ein zartes Lächeln trat auf ihre Lippen. Nein! Dieser Mann war in jeglicher Hinsicht ein Jackpot. Er war charmant, aufmerksam, fürsorglich, humorvoll, intelligent und dennoch irgendwie geheimnisvoll, reizvoll, was seinem Charakter eine gewisse Würze verlieh. Sie schmunzelte. Angesichts seiner Schärfe eindeutig Chili. „Was ist mit deinem Loverboy?", wechselte Isi das Thema und sah ihre Freundin erwartungsvoll an. Maxi lächelte verlegen, während ihr eine leichte Röte ins Gesicht stieg: „Du dumme Nuss". Isi lachte „Was denn? Ist dir Bärchen lieber?", zog sie ihre Freundin weiter auf und nutzte deren eigene Waffen gegen sie. „Wir essen heute zusammen zu Mittag.", erwiderte Maxi strahlend. Nun war es Isi die zufrieden lächelte: „Ehrlich, das freut mich so für dich", antwortete sie. „....auch wenn ich meine Mittagspause dann ohne dich verbringen muss", fuhr Isi witzelnd fort. „Ich glaube er mag mich", ergänzte Maxi, wobei ihre Wangen nun ein deutlicheres Rot zierte. „Da bin ich mir sicher, Maxi. Er wirkte ehrlich interessiert und er konnte den ganzen Abend den Blick nicht von dir lassen...Kaffee?", grinste Isi und deutete Richtung Kaffeeküche. „Schon das zweite Mal, dass du mich bedienst. Nicht dass das noch zu Gewohnheit wird", lachte Maxi, während Isi grinsend ein Braue hob: „Von bedienen war keine Rede. Es war eher eine Einladung, dass du mich begleiten darfst", konterte sie amüsiert, worauf Maxi nun herzlich auflachte: „Dürfen? Ist Hunters Arroganz ansteckend? ...aber du DARFST mir gerne einen Kaffee mitbringen". Lachend schüttelte Isi den Kopf, machte sich auf den Weg in die Kaffeeküche und lief prompt ausgerechnet Belle und Clara in die Arme. „Morgen", grüßte sie knapp und nahm zwei Tassen aus dem Hängeschrank oberhalb der Spülmaschine, wobei sie die durchdringenden Blicke der beiden Frauen deutlich auf sich spüren konnte: „Bringst du ihm jetzt auch noch Kaffee?", drang Belles von Neid erfüllte Stimme an ihr Ohr. Isi atmete tief durch, bis sie sich mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen herumdrehte: „Er ist noch gar nicht da, Belle. Nach der letzten Nacht musste er erst einmal zum Umziehen ins Hotel. Wir waren spät an, wenn du verstehst.", bemerkte sie selbstbewusst, was ihren Kolleginnen beinahe die Gesichtszüge entgleiten ließ. Ohne sie weiter zu beachten, wandte sie sich ab und füllte die vor ihren stehenden Tassen. „Guten Morgen", erklang eine ihr nur allzu bekannte Stimme schräg hinter ihr, worauf Isi intuitiv zur Seite sah. Da stand er in seinem perfekt sitzenden hellgrauen Anzug, seine Haare akkurat nach hinten gekämmt, sein Blick ernst, während er Belle und Clara mit Argusaugen musterte. Offenbar spürte er die Spannung, die in der Luft lag oder hatte er ihr Gespräch mitbekommen? Mit großen Augen sahen ihre Kolleginnen Gavin an, bis sie letztlich doch ihre Stimme wiederfanden: „Guten Morgen", erwiderten sie kleinlaut, eingeschüchtert allein von seinem selbstbewussten Auftreten. Mit einem Mal trat ein amüsiertes Grinsen auf seine Lippen: „Warst wohl etwas kopflos unterwegs heute Morgen, was Prinzessin?", bemerkte er an Isi gewandt, griff gezielt in seine Jackentasche und hielt ihr ihr Handy unter die Nase. Perplex sah sie ihn an: „Wie...", begann sie, wurde jedoch von Gavin mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen unterbrochen: „Lag auf meinem Beifahrersitz". „Oh danke", lächelte sie zaghaft, trat einen Schritt auf den Mann zu, welcher sich nun an ihrer Seite befand, und hauchte ihm beinahe selbstverständlich einen sanften Kuss auf die Wange. Für einen Augenblick verharrte er, schien irritiert zu sein über diese liebevolle Geste, sah ihr tief in die Augen, bevor ein zufriedenes Lächeln auf seine Lippe trat. In einer ruhigen fließenden Bewegung hob er seine Hand und ließ seine Fingerspitzen behutsam über ihre Wang gleiten. „Sehen wir uns zum Mittagessen?", flüsterte er, worauf Isi gebannt von dem Ausdruck seiner Augen nickte, es nicht schaffte ein Wort über ihre Lippen zu bringen. Er war so liebevoll, so vertraut, so einzigartig. Gavin schluckte merklich, bevor er sich räusperte, sich wie aus einer Trance riss und mit einem nun verschmitzten Grinsen auf den Lippen nach einer der vor Isi stehenden Kaffeetassen griff: „Danke Prinzessin. Wir sehen uns dann später", bemerkte er scheinbar beiläufig und verließ ohne weiteres Wort die Küche.

„Gavin weiß, wie man Frauen um den Finger wickelt. Sieht doch jeder Blinde, dass sie nur ein kleiner Zeitvertreib für ihn ist, ein Spielzeug, wenn man so will.", stellte Belle an Clara gewandt fest, ihr Ton provokant und in einer Lautstärke, bei der sie sicher sein konnte, dass auch Isi ihre Worte hören konnte. „Weißt du, Belle, das ist mir ziemlich egal, denn offensichtlich bin ich sogar sein Lieblingsspielzeug", konterte Isi locker, befüllte eine weitere Tasse mit Kaffee, bevor ein siegessicheres Grinsen auf ihre Lippen trat „...und er meins", ergänzte sie schulterzuckend und ließ die Beiden einfach stehen.


„Machen deine Kolleginnen Schwierigkeiten?", frage Gavin interessiert und schob sich eine mit Nudeln gefüllte Gabel in den Mund. Isi zuckte lächelnd mit den Schultern: „Keine, mit denen ich nicht fertig werde". „Dessen bin ich mir sicher, Prinzessin", lachte Gavin „Auf den Mund gefallen bist du schließlich nicht." Sorgfältig drehte Isi die Spagetti auf ihrem Löffeln ein, bevor ein verschmitztes Grinsen auf ihre Lippen trat: „Sorgst du bei all deinen Kunden für Chaos?", stichelte sie und schob sich den gefüllten Löffel genussvoll in den Mund. „Ich dachte das macht man als Unternehmensberater so", lachte ihr Gegenüber. Noch kauend schüttelte Isi den Kopf, bevor sie schluckte und erneut das Wort ergriff: „Ich spreche nicht von der geschäftlichen Ebene". Gavin grinste und hob die Schultern: „Man erlebt schon amüsante Dinge." Interessiert sah Isi auf: „Und was war so dein Highlight?", hakte sie neugierig nach, bevor sie sich erneut Nudeln auf ihrem Löffel platzierte. Gavin legte seine Gabel am Tellerrand ab, griff nach seinem Wasser und trank einen Schluck, schien zu überlegen. „Ich habe einen Doppelgänger", begann er lachend, worauf Isi ihn mit großen Augen ansah. „Es war eher ein Zufallsauftrag. Ein Start-Up im IT-Bereich. Bite IT, wenn dir das was sagt. Sie bieten Reparaturen an Hardware, also Notebooks, Computern, aber auch Handys und Tablets für kleines Geld, teilweise sogar kostenlos an, sodass grade sozial schwächer gestellte Menschen, die eben nicht die Möglichkeit haben sich dem Druck dieser Wegwerfgesellschaft zu beugen ihre Geräte einfach reparieren lassen können.", erklärte Gavin ruhig. „Spannend" entfuhr es Isi „Das klingt nach einem tollen Projekt". Gavin lächelte: „Das ist es. Es gehört zu meinen Herzensprojekten. Ich stehe mit Nolan, einem der Gründer und Geschäftsführer, weiterhin in Kontakt. Wir versuchen die Möglichkeit zu schaffen, die Reparaturen anderweitig zu refinanzieren, damit die Kosten für die Kunden weiter minimiert werden können oder gar komplett hinfällig werden. Eine Herausforderung, wenn man bedenkt, welche Kosten sowohl für die Reparaturen selbst als auch für den Verwaltungsapparat im Hintergrund anfallen. Entschuldige, jetzt bin ich abgedriftet", schloss er mit einem entschuldigenden Lächeln ab. „Nein, nein", winkte Isi ab „...das ist wirklich interessant." „Unsere Termine fanden oftmals nicht in der Firma statt, da hält Nolan sich extrem im Hintergrund, sondern bei ihm zu Hause. Dort habe ich dann den damals noch kleinen Gavin kennengelernt. Termin für Termin hat Nolan neue Ähnlichkeiten zwischen ihm und mir entdeckt. Sein ausgesprochen gutes Aussehen, sein souveränes anmutiges Auftreten, sein unglaublicher Charme Frauen gegenüber..." Verdutzt folgte Isi seinen Ausführungen und hob eine Augenbraue, was Gavin herzlich auflachen ließ. „...bevor du fragst, auch die Arroganz verbindet uns...warte", ergänzte er, zückte sein Handy und schob es auf dem Tisch zu ihr. „Oh Gott, das ist also Gavin?", lachte Isi los, als sie das Bild auf seinem Handy erblickte. Es zeigte Gavin in einem seiner eleganten schwarzen Anzüge, darunter ein weißes Hemd, konzentriert vor seinem Laptop, neben ihm, ebenfalls konzentriert in den Bildschirm schauend ein kleiner schwarzer Kater mit weißen Akzenten. Ein Bild für die Götter! „Mein kleiner Doppelgänger", schmunzelte Gavin und zuckte mit den Schultern, bevor er sein Handy wieder einsteckte. „Das ist schon eines meiner Highlights".


Isi hielt einen Moment inne, wischte sich zaghaft mit ihrer Serviette über die Lippen, bevor sie sie unter ihrem Besteck auf ihrem Teller verstaute: „Wie lange dauern deine Aufträge in der Regel", fragte sie, nachdem sie sich nun eine Weile über seine verschiedensten Aufträge und Erfahrungen unterhalten hatten, in der Hoffnung, dass er den Hintergrund ihrer Frage nicht sofort erkennen würde. Doch diese Hoffnung zerschlug sich bereits, als er eine Augenbraue hob und seine Mundwinkel zaghaft zu zucken begannen: „Fragst du mich grade indirekt, wie lange ich noch in der Stadt bin, Prinzessin?" „Reines dienstliches Interesse", konterte Isi keck und zuckte bemüht beiläufig mit den Schultern. „Wenn dem so ist", grinste er verführerisch, wissend, dass ihre Antwort nicht der Wahrheit entsprach, bevor er erneut das Wort ergriff. „Ich kann Ihnen Ihre Frage leider nicht beantworten, Miss Wolf. Zu vielfältig sind die Faktoren, die meine Arbeit beeinflussen.", fuhr er mit professioneller Miene fort, wobei ein schalkhaftes Funkeln in seinen Augen aufblitzte.
Weshalb war sie nicht fähig ihn einfach zu fragen, wie lange er noch da sein würde? Wann er wieder nach Schottland gehen würde? Was das für sie bedeuteten würde? Gab es überhaupt ein ‚Sie'? Oder war sie tatsächlich lediglich eine Spielerei für ihn? Eine Spielerei, wie er sie vermutlich in den meisten Firmen unterhielt? Oder hatte er tatsächlich ernste Absichten? Warum sonst hatte er ihr die Option gelassen, seine Tochter an seiner Seite zu treffen. Oder war auch das Berechnung? Schließlich wusste er, dass sie Yule aus Angst vor ihrer Reaktion unter Umständen nicht so einfach gegenübertreten wollen würde. Sie war eine langjährige Freundin und er ausgerechnet ihr Vater.
So sehr sich Isi auch darüber ärgerte, musste sie feststellen, dass es ausgerechnet Belle mit ihrer irrwitzigen dummen Bemerkung geschafft hatte sie zu verunsichern. Verdammt!



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