-Meins-

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Isi schmunzelte zufrieden. Ihr gegenüber saßen Maxi und Nils, die sich inzwischen angeregt unterhielten. Nils hatte sie eine Weile aufmerksam beobachtet, bis er sie letztendlich doch tatsächlich angesprochen hatte. Schnell hatten sie über ihren Seriengeschmack in ein Gespräch gefunden und schienen sich nun köstlich zu amüsieren, was Isi unglaublich freute. Es war schön zu beobachten, wie sie sich ansahen, wie Maxis Augen dabei geradezu zu funkeln schienen.
„Eigentlich schade, dass wir nicht schon früher auf die Idee gekommen sind etwas gemeinsam zu unternehmen.“, stellte Thomas zufrieden fest, bevor er an seiner Cola nippte. Isi lächelte und betrachtete den harten Kern an Kolleginnen und Kollegen, welcher sich um den kleinen Tisch im benachbarten Bistro versammelt hatte, während sich Ingo und ein paar weitere Kolleginnen und Kollegen bereits verabschiedet hatten. Um sie herum saßen dicht an dicht Maxi, Nils, Thomas, Belle, Felix, Gavin und natürlich Carla, die es zu Isis Überraschung tatsächlich geschafft hatte den Platz dicht neben Gavin zu ergattern, was zugegebenermaßen ein ungewohntes Gefühl in ihrer Magengegend hervorrief. Es gefiel ihr nicht, wie sie ihn anschmachtete, ihn nervte. „Irgendwann muss man eben einfach den Anfang machen, wird sicher nicht das letzte Mal sein“, erwiderte Isi lächelnd, während sie nach ihrem Cocktail griff, ihre Lippen um den kühlen Metallstrohhalm schloss und genüsslich daran zog. Dieser Himbeer-Mojito war einfach göttlich! Thomas schien einen Augenblick zu zögern, bevor er erneut das Wort ergriff: „Wo wohnst du eigentlich, Isi?“, fragte er mit einem sympathischen Lächeln auf den Lippen. „Fußläufig grade 15 Minuten vom Büro entfernt, worüber ich sehr froh bin.“, schmunzelte sie, worauf auf Thomas erneut lächelte: „Wohnst du allein?“ Isi hob eine Augenbraue und zog erneut an ihrem Strohhalm. „Ich habe ein paar Hausspinnen denke ich, aber ansonsten lebe ich hoffentlich allein, ja“, zuckte sie amüsiert mit den Schultern, was Thomas auflachen ließ. „Dann hat sich die Frage nach Haustieren ja schon geklärt“, witzelte er. „Oder noch weitere Haustiere außer Hausspinnen?“, fuhr er schmunzelnd fort, worauf Isi lachend den Kopf schüttelte: „Nein tatsächlich nicht“. „Rauchst du eigentlich noch?“, fragte er plötzlich mit einem Grinsen auf den Lippen und zückte ein Zigarettenpäckchen aus seiner Jackentasche. Isi schmunzelte verschwörerisch: „Gelegentlich“. „Na dann“, bemerkte er, schob seinen Stuhl zurück und deutete auf den Ausgang. Isi erhob sich ebenfalls, sah entschuldigend in die Runde, worauf ihr Blick für einen Augenblick an Gavins funkelnden beinahe silbern wirkenden Augen hängenblieb, welche sie aufmerksam zu beobachten schienen. Sie schluckte, brauchte einen Moment, um sich von ihm loszueisen und Thomas zu folgen.

Thomas zückte sein Feuerzeug, entzündete eine Flamme, welche er behutsam mit seiner Hand vor dem Wind schützte und hob sie unter die Zigarette zwischen ihren Lippen. „Danke“, bemerkte sie und blies den Rauch in die Luft, während auch er sich eine Zigarette entzündete.  „Hausspinnen also“, nahm ihre Gegenüber schmunzelnd das Gespräch wieder auf, worauf Isi lachend nickte. „Pflegeleicht und durchaus sinnvoll. Hast du Haustiere?“, hakte Isi interessiert nach. Thomas zog an seiner Zigarette und zog den Rauch in seine Lungen: „Ich hatte einen Hund. Leider ist er mit meiner Ex-Freundin ausgezogen“, erklärte er ruhig. „Oh“ entfuhr es Isi. „Das tut mir leid“. Thomas schmunzelte zaghaft: „Achwas, alles gut. Ist schon eine Weile her. Ich hätte gerne wieder einen Hund, aber allein und mit diesem Job ist das ganze nicht wirklich vereinbar.“ „Das stimmt“, bestätigte Isi verständnisvoll und nahm ebenfalls einen Zug ihrer Zigarette. Thomas schwieg einen Moment, schien zu überlegen: „Du lebst allein, …aber bist du auch allein?“, brach er die kurzzeitige Stille, worauf Isi verdutzt eine Augenbraue hob: „Und das interessiert dich genau weswegen?“ Thomas schmunzelte, während er mit den Schultern zuckte: „Weil du eine tolle Frau bist“, erklärte er ruhig und trat einen kleinen Schritt auf sie zu „ ….und ich mich gefragt habe, ob du nicht einmal mit mir essen geh…“,  fuhr er fort bis er schlagartig abbrach und mit großen Augen an ihr vorbei sah. Noch bevor sie begreifen konnte, was los war, spürte sie eine sanfte Berührung in ihrem Nacken, vernahm eine Präsenz neben sich, die ihr den Atem raubte, ihr eine unbändige Gänsehaut bescherte. Langsam wandte sie ihren Kopf zur Seite. Gavin! Schweigend stand er da, sagte kein Wort. Er sprach ohne Worte, doch mit jeder einzelnen Faser seines Körpers. Seine Haltung, sein durchdringender Blick, seine Hand in ihrem Nacken und seine Botschaft war unmissverständlich. – Meins!-

Perplex wechselte Thomas den Blick zwischen Gavin und ihr. „Gehen Sie doch schon einmal rein, Thomas“, bemerkte Gavin ruhig, wobei er eine unglaubliche Autorität ausstrahlte, die keinen Widerspruch dulden würde, dessen war sich Isi sicher. Ein letztes Mal zog Thomas an seiner Zigarette, bevor er sie nervös in den Aschenbecher drückte und wortlos verschwand.  „Was…“, begann Isi, stoppte jedoch als Gavin sie packte und sie schwungvoll gegen die steinerne Hauswand hinter ihnen stieß. Mit bestimmtem Griff umfasste er ihren Nacken, zog sie in einen unbändigen stürmischen Kuss. Vollkommen überrumpelt keuchte sie auf, spürte seinen Körper, der ihren gegen die kühle Wand in ihrem Rücken presste, bis sie gebannt von diesem brennenden Kuss ihre Zigarette achtlos auf den Boden warf und ihre Finger ungeduldig in seinen Haaren vergrub. Holy Shit! Was für ein Kuss!

Langsam, schwer atmend löste er sich von ihren Lippen, verharrte dicht vor ihr, sein Körper noch immer spürbar an ihrem, während sein Daumen sanft über die Haut ihres Halses strich. Für einen Moment sahen sie sich einfach nur an, versuchten wieder zu Atem zu kommen, bis ein herausforderndes Grinsen auf Isis Lippen trat. „Just be quiet“, bemerkte er mit rauer Stimme, was ihr Grinsen nur noch breiter werden ließ. Er wusste was er da grade getan hatte! Er hatte ein klares Statement gesetzt. „Lass uns wieder reingehen, Prinzessin“.

„Konnten Sie klären, was zu klären war?“, fragte Felix interessiert als sie an den Tisch zurückkehrten und sah sie erwartungsvoll an. „Ich verstehe nicht ganz“, erwiderte Gavin beinahe irritiert, worauf Felix erneut erklärend das Wort ergriff: „Ähm, Thomas meinte, dass Sie noch etwas dienstliches zu besprechen hatten“. Isi hob erstaunt eine Augenbraue, sah unauffällig zu Thomas, welcher zaghaft lächelte. Er hatte tatsächlich nichts gesagt!

Kilt vs. Cargo Hose - Können Männer in Röcken sexy sein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt