Unerwartet...

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Mit großen Augen betrachtete Isi das vor ihnen liegende Haus im Jugendstil, welches angesichts einer Größe und Optik eher einer Villa glich. Sie befanden sich im Herzen von Hannover und dennoch war das Haus umhüllt von Bäumen und Pflanzen. „Da wohnst du?", staunte Isi beeindruckt, worauf Gavin schmunzelnd den Schlüssel im Schloss herumdrehte. „Ich wohne im Obergeschoss. Die Erdgeschosswohnung bewohnt ein älteres Rentnerpaar." Isi sah ihn mit großen Augen an. „Das kann sich doch kein Rentner leisten", entfuhr es ihr als sie den imposanten Hausflur betrat. „Um ehrlich zu sein können sie sich eher keine andere Wohnung leisten. Ich bin auf dieses Geld nicht angewiesen.", bemerkte er beiläufig und zuckte mit den Schultern. „Moment", hakte Isi perplex nach, als sie ihm die alte hölzerne Treppe hinauf folgte „Das ist dein Haus?". Gavin lachte: „Was hast du gedacht? Dass ich hier zur Miete lebe?" „Wie konnte ich nur denken, dass der Teufel bescheiden ist", rollte Isi mit den Augen und schüttelte fassungslos den Kopf. „Ines ist meine ehemalige Haushälterin, sie ist jetzt 84. Leider ist sie gesundheitlich inzwischen so eingeschränkt, dass sie nicht mehr arbeiten kann, obwohl sie es finanziell müsste. Bert ist 85 und trägt jeden Morgen um 5 Uhr noch Zeitungen aus. Sie haben in ganz Hannover keine bezahlbare Wohnung gefunden, außerhalb leben können sie nicht, da sie beide keinen Führerschein besitzen.", erklärte er, ohne auf ihre Bemerkung einzugehen und steckte den Schlüssel in die Wohnungstür vor ihnen. „Und bevor ich die Wohnung an irgendwelche versnobten Studenten vermiete, deren Eltern die Miete zahlen, überlasse ich sie lieber den Zweien für einen moderaten Preis.", schloss er ab, öffnete die Tür und betrat die Wohnung. Sprachlos stand sie da, sprachlos auf allen Ebenen. Er stellte einem sozialschwachen Rentnerpaar eine Wohnung zur Verfügung und verzichtete damit auf eine exorbitante Miete, die er dafür allemal hätte verlangen können. Zudem fand sie sich in einer atemberaubenden großen hellen Maisonettewohnung wieder, klassisch, modern und in freundlichen hellen Farben eingerichtet. „Kommst du?", riss sie Gavins amüsierte Stimme aus ihrer Trance. Wo war sie hier gelandet? Das war purer Luxus. „Ich zeige dir das Gästezimmer", fuhr er beiläufig fort. Abrupt hielt Isi inne, sah ihn perplex an. War das sein Ernst? „Was?", hakte Gavin ernst nach, sah sie erwartungsvoll an, bevor er herzhaft auflachte. „Dein Blick...einfach himmlisch Prinzessin", lachte er, worauf Isi ihn böse anfunkelte: „Du...du", begann sie drohend, stellte jedoch fest, dass ihr die passenden Worte einfach nicht über die Lippen kommen wollten, was Gavin nur weiter amüsierte. Noch immer sah er sie erwartungsvoll an: „Ja bitte?", stichelte er, als sie am oberen Treppenabsatz angelangten, stellte seine Tasche neben der Brüstung ab und zog auch Isi ihre Tasche aus der Hand. „Du wolltest etwas sagen", raunte er, trat dicht an sie heran, sodass sie seinen Atem auf ihren Lippen spüren konnte. „Oder habe ich dir die Sprache verschlagen, Prinzessin", fuhr er provokant fort, seine Stimme rau, ein Hauch, der sie fest schlucken ließ, innerhalb weniger Augenblicke Gänsehaut auf ihrem gesamten Körper verursachte. „...die Wohnung", flüsterte sie atemlos. „...nicht du". Ein unfassbar verführerisches, beinahe teuflisches Grinsen trat auf seine Lippen „Dann sollte ich das lieber ändern", flüsterte er, umfasste ihre Taille mit festem Griff, zog sie dicht an sich heran und überwand den Abstand zwischen ihren Lippen, küsste sie fordernd, was ihr einen überraschten Seufzer entlockte. Ungeduldig zog er die hellblaue Bluse aus ihrer grauen Stoffhose, begann sie mit einer Hand Knopf für Knopf zu öffnen, bis sie seine Fingerspitzen auf ihrer Haut spürte. Gezielt griff sie nach seiner Krawatte, lockerte sie, zog sie schwungvoll aus seinem Kragen, bevor auch sie begann die Knöpfe seines Hemdes nach und nach zu öffnen, um anschließend ihre Hände über seine nackte Brust wandern zu lassen. „Ich will dich, Isi", hauchte Gavin an ihren Lippen, was Isis Mundwinkel zufrieden zucken ließ. Ohne zu zögern, schob sie ihre Hände weiter nach unten, öffnete seinen Gürtel, seine Hose, was Gavins Atmung merklich beschleunigte. „Dad?", hallte eine weibliche Stimme durch die Wohnung. YULE! Erschrocken fuhr Isi zusammen, riss sich von Gavin los und schloss eilig die bereits geöffneten Knöpfe ihrer Bluse. „Was?!", entfuhr es ihr überrascht, sah zu Gavin, welcher tief durchatmete. „Entschuldige", flüsterte er. „Ich habe ihr extra gesagt, dass ich vorbeikomme, wenn es passt. Bringe doch einfach die Sachen ins Schlafzimmer. Ich komme gleich wieder", fuhr er fort, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und eilte die Treppe hinab. Isi atmete tief durch, ihr Herz pochte, als würde es jeden Augenblick aus ihrer Brust springen. Zögernd sah sie sich um, schnappte sich ihre Tasche und machte sich auf die Suche nach dem Schlafzimmer, welches sie beim zweiten Anlauf tatsächlich entdeckte. Ein großes, helles geräumiges Zimmer mit großer ins Grün ausgerichtete Fensterfront, mittig im Raum ein großes Bett mit einem edlen hölzernen Gestell und lindgrüner perfekt zusammengelegter glatter Bettwäsche, als wäre sie zu Gast in einem Möbelhaus, einem überteuerten Designer-Möbelhaus. Behutsam stellte sie ihre Tasche neben der zu dem Bett passenden Kommode ab und ließ den Blick aus dem Fenster in die Ferne schweifen. Für einen Moment versank sie in ihren Gedanken, dachte an Gavins Worte, während sie nervös auf ihrer Lippe herumkaute. -Ich möchte kein Versteckspiel. Ich stehe zu dem was ich tue-. Das waren seine Worte gewesen und er hatte Recht. Sie wollte ebenfalls kein Versteckspiel, wollte sich nicht im Schlafzimmer verstecken, während eine eigentlich enge Freundin zu Besuch war, die sie bereits seit Monaten nicht mehr gesehen hatte. Fest entschlossen richtete Isi ihr Outfit und verließ das Schlafzimmer.


„...zufällig gesehen, dass dein Auto steht", drang Yules Stimme an Isis Ohr, als sie sich dem Wohnbereich näherte. „Wir dachten uns, dass du vermutlich noch nichts gegessen hast und uns vielleicht gerne zum Essen beglei....", brach Yule mitten im Satz ab, als sie Isi erblickte. „Hey", grüßte Isi, hielt jedoch ebenfalls schlagartig inne, als sie neben Leon eine weitere männliche Gestalt im Wohnzimmer entdeckte, welche sie ebenfalls mit großen Augen ansah. Greg!? Neben ihm eine schlanke sportliche kurzhaarige Frau in lockerer Freizeithose und T-Shirt. Was zur Hölle ging hier vor? „Dad", ergriff Yule eine Antwort erwartend das Wort. Gavin hob die Augenbraue, atmete tief durch, bevor ein selbstsicheres Lächeln auf seine Lippen trat: „Bekanntmachen muss ich wohl lediglich euch beide", erklärte er und deutete auf die junge kurzhaarige Frau. „Isi, das ist Marie, Gregs Freundin, wenn ich richtig verstanden habe. Marie, das ist Isi." „Meine Ex-Freundin", warf Greg erklärend ein und wechselte immer wieder den Blick zwischen Isi und Gavin, während Marie ihren Freund offenbar überfordert von der Situation ansah. „Der Rest kennt sich", fuhr Gavin fort und hob die Schultern. Oh Shit! Was eine Konstellation. „Isi? Seriously Dad?" „We're not going to settle that now, Yule", erwiderte Gavin ruhig, wobei ein leichter mahnender Unterton mitschwang. „Es gibt jetzt zwei Optionen. Option 1: Ich bekomme zwei Minuten, um mich richtig anzuziehen", schmunzelte Gavin und deutete auf sein noch immer geöffnetes Hemd. Zumindest hatte er es geschafft seine Hose wieder zu schließen „...und wir gehen allesamt friedlich und zivilisiert essen oder aber Option 2: Jeder packt seine Vorwürfe aus und wirft sie blindlings um sich, was ich zugegebenermaßen der armen Marie gegenüber nicht besonders angebracht fände", fuhr er fort und warf Marie ein charmantes Lächeln zu. „Hier ist gleich nichts mehr friedlich, wenn Sie meine Freundin angraben.", drohte Greg und trat einen Schritt auf Gavin zu, der beschwichtigend die Hände hob. „Relax yourself". „Okay", ergriff Yule das Wort. „Greg, Marie, vielleicht könntet ihr kurz draußen warten? Ich gehe mit einem Dad kurz nach oben. Leon und Isi, ihr bleibt einfach hier.", forderte sie, packte Gavin an den Schultern und schob ihn Richtung Treppe.

„Oh man", seufzte Isi und ließ sich auf das Sofa fallen. Leon trat schweigend auf sie zu und ließ sich neben ihr auf dem Sofa nieder. Für einem Moment herrsche Stille, bis er das Wort ergriff: „Ich wusste es", stellte er mit einem zarten Lächeln auf seinen Lippen fest, den Blick auf seine Knie gerichtet. „Was?", entfuhr es Isi vollkommen perplex. „Seit wann seid ihr zusammen?", hakte er ihre Nachfrage ignorierend weiter nach. Isi zuckte mit den Schultern: „Wir sind nicht zusammen", erklärte sie bemüht ruhig, worauf Leon den Kopf hob, und sie verwirrt ansah. „Ich hatte bis vor knapp zwei Wochen keinen Kontakt zu ihm. Er war nicht der Grund für die Trennung, Leon", fuhr sie erklärend fort und beantwortete damit die Frage, die er nicht gestellt hatte und dennoch aus seinem Blick klar herauszulesen war. Ein leises Poltern ließ Isi aufmerksam werden. Yule kam dicht gefolgt von Gavin, die Stufen hinab, trat am Sofa vorbei, würdigte Isi keines Blickes und verließ die Wohnung. „Bis gleich", sagte Leon ruhig, strich ermutigend über ihre Schulter, stand auf und folgte seiner Frau.

„Ist eine Spielerei dieses Chaos wert, Gavin?", flüsterte Isi, erhob sich und sah ihn erwartungsvoll an. „Ich verstehe nicht", erwiderte er, musterte sie eingehend, bis er zu verstehen schien. Er trat auf sie zu und legte seine Hand zaghaft an ihre Wange: „Isi, ich hätte dich nicht hergebracht, wenn es mir nicht ernst wäre, verstehst du das?", flüsterte er sanft und ließ seinen Daumen zaghaft über ihre Wange gleiten. „Ich kenne meine Tochter, gib ihr Zeit". Ohne darüber nachzudenken schlang Isi ihre Arme fest um seinen Oberkörper, schob sich dicht an ihn, während sie ihren Kopf an seine Brust lehnte. Sie atmete tief durch und versank förmlich in dem angenehmen Duft, der sie umhüllte. Für einen Augenblick schien er verwirrt zu sein, zögerte, bevor er seine Arme fest um sie schloss und sie näher an sich heranzog. „Du bist es wert, Prinzessin", flüsterte er kaum hörbar und hauchte einen Kuss auf ihren Haaransatz.


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