Spiel mit dem Teufel

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„Und ist das Muster so recht?“, fragte Maxi neugierig, als Isi neben ihren Schreibtisch trat und die Dokumentenmappe darauf ablegte. Angesichts dieser eigentlich doch so banalen unverfänglichen Frage spürte sie wie ihr erneut die Röte ins Gesicht stieg. Wie ein Schleier fiel es ihr von den Augen. Oh Gott, sie hatte Sex im Büro gehabt, mit dem Teufel höchstpersönlich. Sie schluckte. Es hätte jederzeit einer ihrer Kollegen sie erwischen können, ihr Chef. Fuck! Dumm, aber irgendwie auch unfassbar aufregend. Unbewusst schlich sich ein zartes Lächeln auf ihre Lippen. Es hatte ihr gefallen und das schon fast schon zu gut. „Isi?“, hakte Maxi lachend nach. „Wo genau bist du mit deinem Kopf?“. Isi schüttelte den Kopf, holte sich in die Realität zurück, bevor sie das Wort ergriff: „Das Muster passt. Wir können loslegen“, beantworte sie lediglich die erste Frage ihrer Freundin, während sie die Frage zur ihrer geistigen Abwesenheit geflissentlich ignorierte. Tatsächlich hatte er sich das Muster ihrer Kompetenzanalyse angesehen, wenn auch nur kurz. Mit einem Schmunzeln war er das Dokument durchgegangen, bis er es mit einem knappen – Ich habe nichts Anderes erwartet- quittierte. Langsam beschlich sie der Verdacht, dass er nicht an ihren Kompetenzen gezweifelt hatte, sondern einfach nur eine Möglichkeit geschaffen hatte, sie einen Moment unter vier Augen zu sehen. Maxi hob schmunzelnd eine Augenbraue: „Ihr habt euch nicht nur unterhalten. Habe ich recht?“. „Sagen wir es war ein intensives Gespräch“, lächelte Isi, schob sich eine Locke hinter ihr Ohr und entsperrte den Computer. Den Rest würde sie Maxis Fantasie überlassen, die sie bereits mit großen Augen ansah. „Vergiss es, mehr werde ich dazu nicht sagen“, ergänzte Isi lachend ohne von ihrem PC aufzusehen.

Müde rieb sich Isi die Augen, hatte nun die ganze Zeit auf ihren Computerbildschirm gestarrt, sich noch einmal intensiv in die Verfahrensabläufe des Kompetenzmanagements eingelesen. Sie brauchte unbedingt einen Kaffee. Mit ihrer Tasse bewaffnet machte sie sich zielstrebig auf den Weg in die Kaffeeküche, taumelte, als sie ausgerechnet in Gavin hineinstolperte. Mit festem Griff umfasste er ihre Taille, fing sie ab und zog sie dicht an seinen Körper. Für einen Moment hielt sie inne, genoss diese Nähe, das Gefühl von Erregung, welches sich augenblicklich begann in ihr auszubreiten. Wieso wirkte dieser Mann so auf sie?
„Der Sex war grandios, aber dass du dich mir gleich so an den Hals wirfst, hätte ich nicht erwartet“, witzelte er amüsiert, ließ seine Hand, welche bis zu diesem Moment, ruhig in ihrem Kreuz gelegen hatte, langsam weiter nach unten gleiten. Da war sie wieder diese grenzenlose Überheblichkeit. Noch bevor seine Finger ihr Ziel erreichen konnte, drückte sie ihn bestimmt von sich: „Grandios? Sagt wer?“, erwiderte sie bemüht unbeeindruckt, hob eine Augenbraue und sah ihn herausfordernd an. Sie musste ihn in seiner Arroganz nicht noch bestätigen. „Du würdest es jederzeit wieder tun, Prinzessin“, konterte er verführerisch. Isi stellte ihre Tasse auf die Ablage, wandte sich ihm zu und erwiderte seinen Blick selbstbewusst: „Bist du dir sicher, Gavin?“, bemerkte sie, auf ihren Lippen ein verschmitztes Grinsen. Bemüht desinteressiert zuckte sie mit den Schultern: „Jeder macht mal Fehler“, stichelte sie weiter, trat zielsicher auf ihn zu, ihr Körper erneut dich an seinem. Aufmerksam musterte er jede einzelne ihrer Bewegungen, wie sie sich ihm langsam näherte. „Darf ich mal?“, flüsterte sie mit einem siegssicheren Grinsen, biss sich bewusst sanft auf die Unterlippe, beobachtete wie sich sein Blick merklich veränderte, griff an ihm vorbei und schnappte sich die hinter ihm stehende Kanne mit frisch aufgebrühtem Kaffee. Irgendjemand musste diesen Mann von seinem hohen Ross schubsen. Sie grinste. Zumindest zeitweise! Auch der Teufel musste lernen, dass nicht ständig alles nach seiner Nase ging, er den Mittelpunkt der Welt nicht allein für sich beanspruchen konnte und ihm sich nicht alle Frauen widerstandslos vor die Füße warfen, auch wenn der Reiz zugegebenermaßen mehr als nur groß war. - Und Sie scheinen unbedingt mit dem Teufel spielen zu wollen- schossen ihr spontan seine Worte in den Sinn. Wie es schien war es genau das, was sie wollte! Sie wollte mit dem Teufel spielen!

„Ist der Kaffee endlich….“, polterte Belle hektisch in die Küche, brach jedoch abrupt ab, als sie Gavin erblickte „…. Oh…Guten Morgen Gavin“, fuhr sie nun fast schon säuselnd fort, wobei sie Isi keines Blickes würdigte. War das ihr Ernst? „Guten Morgen“, erwiderte er nüchtern, offensichtlich genervt davon, dass Belle sein Gespräch mit Isi störte. „Wissen Sie, Gavin“, begann Isi mit einem betont charmanten Lächeln auf den Lippen: „Manche Menschen lernen nicht gleich beim ersten Mal, wenn sie einen Fehler begehen“, fuhr sie die dazu gestoßene Frau ignorierend fort, als würde sie einfach das bisher mit Gavin geführte Gespräch aufgreifen und beenden, wobei ihr vielsagender Unterton ihren an ihn gerichteten Hinweis noch unterstrich. Gavin schluckte merklich, hob perplex eine Augenbraue, während Isi sich selbstverständlich die letzte Tasse Kaffee einschenkte, Belle die leere Kanne reichte und ohne ein weiteres Wort die Küche verließ. Mit einem zufriedenen Lächeln stellte sie fest, dass Gavin ihr offensichtlich aufmerksam nachsah, was auch Belle keinesfalls entgangen sein konnte. Strike! Und das in doppelter Hinsicht. Jetzt war sie dran.

Kilt vs. Cargo Hose - Können Männer in Röcken sexy sein?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt