Teufel Backstage - Wechselbad der Gefühle

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Nach dem letzten Kapitel hat mich der Wunsch erreicht das "Wechselbad der Gefühle" auch aus Gavins Sicht zu schreiben. Dem Wunsch komme ich gerne nach! Es ist das gleiche Kapitel nur aus Sicht des Teufels;-). Ein Einblick in seine Welt! :)

Ich hoffe es gefällt euch!!

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Gavin atmete tief durch, beobachtete wie Isi sich auf dem Stuhl neben ihm niederließ. Die Konstellation, welche hier aufeinandertraf war alles andere als Ideal. Eine skeptische Tochter, ein überforderter Schwiegersohn, ein eifersüchtiger Exfreund und eine unscheinbare Frau, die unverschuldet in diese Situation geraten war. Er schmunzelte. Und Isi, seine Prinzessin. Aufmerksam betrachtete er sein Umfeld, versuchte sich seine Anspannung nicht anmerken zu lassen. Er wusste nicht was der Abend noch bringen würde und genau das verunsicherte ihn seltsamerweise. Er scheute keine Auseinandersetzungen und dennoch war es das Letzte was er an diesem Abend wollte.

Ein junger, eher unerfahrener, unsicherer Kellner in schwarzer Jeans und weißem Hemd trat auf ihren Tisch zu, auf seiner Nase eine große runde schwarze Brille, seine kurzen blonden lockigen Haare wild abstehend von seinem Kopf. „Guten ...Guten Abend", grüßte er zögerlich. „Darf es schon was zu trinken sein?", fuhr er hastig fort, wirkte als wollte er den Tisch schnellstmöglich wieder verlassen.

Ein Schmunzeln trat auf Gavins Lippen, als der junge Mann einen Block zückte und mit zittrigen Fingern ihre Getränkebestellung aufnahm. Eine Bestellung, die er sich mit Leichtigkeit hätte merken können.

„Gerne, bringe ich Ihnen", lächelte er schüchtern und verließ den Tisch Richtung Theke.

„Es war eine gute Idee herzukommen, Yule", ergriff er das Wort und brach die eisige Stille am Tisch. Sie konnten sich nicht den ganzen Abend anschweigen. Von erwachsenen Menschen sollte man doch erwarten können, dass sie über gewissen Dingen standen, fähig waren sich zu beherrschen. „Wir waren lange nicht mehr hier", ergänzte er locker. Yule sah auf, in ihrem Blick erkannte er Erleichterung. Er sah und spürte, dass seine Tochter sich keineswegs wohlfühlte. Sie war ein zu harmoniebedürftiger Mensch, als dass sie eine solche Spannung kaltlassen würde. „Das letzte Mal mit Mum und Gordon...und das ist bestimmt auch schon drei bis vier Jahre her", stellte sie fest, bevor ein Grinsen auf ihre Lippen trat. „Gordon macht jetzt den Motorradführerschein", warf sie amüsiert ein, was Gavin erstaunt aufsehen ließ: „Das hat deine Mutter zugelassen?", hakte er nach. Er konnte sich noch gut an die Diskussionen erinnern, die er mit Vika immer wieder aufs Neue geführt hatte. Mehrfach hatte sie seine Schlüssel versteckt, sogar einmal weggeworfen, nur damit er sich nicht auf sein Motorrad setzte. –Du kannst nicht mehr nur an dich denken, du hast jetzt Familie...Verantwortung- hallten ihre Worte in seinem Kopf wieder, die sie ihm in jungen Jahren mehr als nur einmal an den Kopf geworfen hatte. „...Du bist doch auch gefahren", konterte Yule schulterzuckend, worauf Gavin lachte: „Weil ich es einfach getan habe, nicht, weil Vika es erlaubt hat", witzelte er, stützte sich lässig mit den Ellbogen auf dem Tisch ab und beobachtete Isi aus den Augenwinkeln. Verträumt saß sie da, den Blick ins Leere gerichtet, bis sie mit ihrer Zungenspitze beinahe sinnlich über ihre Lippen fuhr, sie mit einem zarten Glanz überzog. Allein der Anblick sorgte dafür, dass die Hose in seinem Schritt schlagartig enger wurde und die Vorstellung sie auf seiner Maschine mitzunehmen, zu spüren wie sie sich an seinen Rücken schmiegte, ihre Hände um seinen Bauch schlang, machte es nicht unbedingt besser.

Ein lautes Klirren, gefolgt von einem lauten Fluchen holte ihn in die Realität zurück.

„Oh Gott, oh Gott das tut mir so leid", erklang die panische Stimme des Kellnerns, welcher am Boden kniete und mit zittrigen Fingern die Scherben der zerbrochenen Wassergläser aufsammelte. Schnurstracks schob Isi ihren Stuhl zurück, kniete sich zu ihm und half ihm mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit die Glasscherben zusammenzulesen. „Es tut mir so leid...", entschuldigte sich der junge Mann immer wieder aufs Neue, sein Blick gesenkt und dennoch glaubte er ein leichtes Glitzern in seinen Augen wahrzunehmen. Er hatte Angst. „Keine Sorge, das passiert jedem Mal.", beruhigte Isi ihn mit zarter Stimme. „Ich habe einer Dame in einem weißen Hosenanzug mal eine ganze Flasche Rotwein übergeschüttet", erzählte sie amüsiert, worauf der Kellner innehielt und sie mit großen Augen ansah. „Glauben Sie mir, das ist Schlimmer", fuhr sie einfühlsam fort. "Dennis", erfüllte eine forsche Stimme den Raum. Ein älterer Kellner mit schwarzem lichten Haar kam auf sie zugeeilt. „Was hast du angestellt?", fragte er, sein Ton vorwurfsvoll. „Er ist über die Bändel meiner Tasche gestolpert", erklärte Isi ruhig und deutete auf die Tasche neben ihrem Stuhl. Gavin hob eine Augenbraue. Das entsprach nicht der Wahrheit, dessen war er sich sicher. Sie nahm ihn in Schutz. „Das war mein Fehler.", ergänzte sie mit einem unglaublich charmanten Lächeln auf den Lippen. Diese Frau war unglaublich! „Dennis hol doch bitte den Besen", wies er den jungen Kellner an, bevor er sich an den Tisch wandte. „Ich bitte dennoch um Entschuldigung. Vielleicht sollten wir die Tasche aus der Einflugschneise nehmen", fuhr er schmunzelnd fort, griff nach Isis Handtasche und hing sie an deren Stuhl.

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