Nett?!

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-Wir sehen uns, Prinzessin- hallten Gavins Worte des vorherigen Tages in Isis Kopf wieder. Noch immer spürte sie die Wärme seiner Finger an ihrem Kinn, welches er sanft umschlossen hatte, wie auch das Gefühl, das er zu ihrer Überraschung genau damit in ihr ausgelöst hatte, als er sie zu Hause abgesetzt hatte. Dieser Mann war einfach unglaublich faszinierend, wie er es schaffte von hartem hemmungslosen Sex zu einer Sanftheit überzugehen, die sie kaum fähig war zu begreifen.
„Na? Wie war dein Date mit Mr. Hunter?“, riss Maxi sie neugierig aus ihren Gedanken, „Wir waren wandern, mit Freunden", erwiderte Isi mit einem zarten Lächeln auf ihren Lippen, worauf Maxi erstaunt eine Braue hob. „Das klingt ja fast schon ernst, was ihr da tut". Isi zuckte lediglich mit den Schultern. „Er ist irgendwie nett", stellte sie beinahe irritiert fest, was ihre Freundin herzhaft auflachen ließ „Nett?! Ernsthaft?" Erneut hob Isi ihre Schultern. „Warst nicht du es nicht, die mir grade noch erklärt hat, dass sie nichts Ernstes möchte?", fuhr Maxi amüsiert fort.  Isi spürte, wie ihre Wangen zu glühen begannen bis sie sich verlegen eine Locke aus dem Gesicht schob: „Um ehrlich zu sein, kann ich mir nicht vorstellen, dass er daran Interesse hat". „Halt mal", grinste ihre Freundin triumphierend. "Es ist für dich also gar nicht so abwegig?" Isi schüttelte den Kopf, doch bevor sie etwas erwidern konnte, vernahm sie die bemüht beiläufig wirkende säuselnde Stimme einer Kollegin auf dem Flur: „Ach guten Morgen, Gavin." Intuitiv hielt Isi inne, spürte wie ihr Herz einen zarten Satz machte, ein irritierendes Gefühl welches sie schnurstracks in den Hintergrund drängte. "Guten Morgen", erwiderte Gavin mit ruhiger Stimme. "Sagen Sie, begleiten Sie uns am Mittwochabend?", fuhr Clara mit lieblicher Stimme fort. Für einen Moment herrschte Stille, bis sie erneut das Wort ergriff: "Ein Bowlingabend mit dem gesamten Team“, erkläre sie, worauf Isi stockte. Natürlich! Das hatte sie ja vollkommen vergessen. "...und für den Moment gehören Sie ja zu unserem Team. Wir würden uns sehr freuen, insbesondere ich, wenn ich ehrlich bin". Isi schmunzelte angesichts der Tatsache, dass ausgerechnet Clara nach dem Scheitern ihrer eigentlichen Freundin Belle, nun ihr Glück bei ihrem gutaussehenden Berater zu versuchen schien. Erneut herrschte kurze Stille, bevor Gavin das Wort ergriff: „Nun, wenn ich mit meiner Anwesenheit die ein oder andere junge Dame erfreuen kann, werde ich wohl kaum nein sagen.“, erwiderte er charmant, wobei sein Ton einen Hauch Schalk erahnen ließ. „Ähm...das ist ja …das freut mich“, stammelte Clara. „Entschuldigen Sie mich…“, begann Gavin, unterbrach jedoch, weil er ihren Namen nicht einmal zu kennen schien. „.Clara“, erklärte sie verlegen. „Wir sehen uns ja dann Mittwoch, Clara.“, fuhr Gavin mit seiner charmanten Art fort, wobei Isi sein Schmunzeln förmlich hören konnte. Er machte sich einen Spaß daraus. Dieser arrogante Teufel! „Dann bis Mittwoch“, verabschiedete sich Clara schüchtern, bevor Gavin kopfschüttelnd mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen ihr Büro betrat, in seiner Hand eine Dokumentenmappe. „Guten Morgen, die Damen“, grüßte er höflich und trat auf Isi zu, die ihn mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. „Fertig geflirtet?“, stichelte sie mit zuckenden Mundwinkeln. „Bitte?“, hakte Gavin scheinbar ahnungslos nach und warf einen unauffälligen Blick zu Maxi, welche wissend lächelte, ihre Tasse griff und sich von ihrem Stuhl erhob: „Ich hole mir mal eine Tasse Kaffee“, warf sie ein und verschwand zügig aus dem Zimmer. „Sie ist meine beste Freundin, Gavin. Sie weiß längst, dass wir uns kennen“, erklärte Isi schmunzelnd, während Gavin sich lässig an ihren Schreibtisch lehnte. „Achso?“, hakte er überrascht nach, was Isi herzhaft auflachen ließ. War es ihm etwa unangenehm? „Details, die deinem Ansehen schaden könnten habe ich natürlich weggelassen“, witzelte sie, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah ihn herausfordernd an, was seine Augen schlagartig dunkler wirken ließ. „Hast du gestern nichts gelernt, Prinzessin?“, mahnte er, wobei Isi glaubte ein gewisses Funkeln in seinem Blick wahrzunehmen, welches augenblicklich eine wohlige Wärme in ihr entfachte und ihre Haut mit einer zarten Gänsehaut überzog. Ein siegessicheres Grinsen trat auf ihre Lippen, als sie sich von ihrem Stuhl erhob, dicht an ihn herantrat und ihre Finger über den Stoff seines Hemdes gleiten ließ. „Ich habe gelernt, Gavin. Gelernt, dass mir das Spiel mit dem Teufel überraschend gut gefällt“, hauchte sie dicht an seinen Lippen, was ihn merklich schlucken ließ. Für einen Augenblick sah sie ihn einfach nur an, genoss die aufkeimende Spannung zwischen ihnen, bis sie seine Lippen mit ihren streifte, sie kaum spürbar berührte. Eine minimale Berührung, die diese immense Spannung zwischen ihnen urplötzlich zu entladen schien, einen elektrischen Impuls durch sie jagte, der beide merklich zusammenzucken ließ. Perplex hielt Isi inne, atmete wie auch Gavin tief durch, bevor sie sich von ihm löste, sich auf ihren Stuhl sinken ließ und das Wort ergriff: „Du machst Clara also eine Freude und begleitest uns am Mittwoch?“, stichelte sie bemüht beiläufig. Für einen kurzen Moment sah Gavin sie sprachlos an, musterte sie regelrecht, bevor auch er seine Fassung widererlangte und seine Sprache wiederfand: „Ich bin mir sicher, dass ich nicht nur Clara damit eine Freude mache.“, konterte er mit einem verschmitzten Grinsen, zwinkerte gewohnt selbstsicher, bevor sich sein Gesichtsausdruck schlagartig veränderte: „Ich habe mich mit der Ermittlung des personellen Soll-Zustands auseinandergesetzt und notwendige Stellenprofile erstellt, die es nun gilt mit den tatsächlich vorliegenden Kompetenzen der Mitarbeiter abzugleichen, damit die Stellen zur Erreichung der inzwischen festgesetzten Unternehmensziele sinnvoll und möglichst effizient besetzt werden können.“, fuhr er überraschend sachlich fort. Lächelnd deutete er auf die Mappe neben sich: „Your business, Miss Wolf“, bemerkte er ruhig und stieß sich von ihrem Schreibtisch ab. Am Türrahmen ihres Büros angekommen hielt er inne: „Diese Clara hat etwas Niedliches an sich, findest du nicht auch?“ warf er ein, während sich auf seinen Lippen ein provokantes Lächeln abzeichnete. Erneut hielt er inne, taxierte sie regelrecht: „Wie sagt man im Deutschen so schön? Stille Wasser sind tief und schmutzig, oder? Ob das bei dieser Clara wohl zutrifft“, fuhr er überraschend beiläufig fort, seine Augen dunkel, sein Blick herausfordernd. Was?! Mit großen Augen sah sie ihn an. War das sein Ernst? Gavin ließ sie nicht aus den Augen, schien sie aufmerksam zu mustern, bis er schmunzelnd den Kopf schüttelte und entgegen ihrer Erwartungen erneut auf sie zutrat. Ohne zu zögern schob er seine Hand in einer fließenden Bewegung in ihren Nacken, beugte sich zu ihr und zog sie dicht an seine Lippen: „Du bist unglaublich süß, wenn du eifersüchtig bist, weißt du das, Prinzessin?“, raunte er verführerisch, verstärkte den Griff und legte seine Lippen fordernd auf ihre, was sie überrascht aufkeuchen ließ. Dieses Arschloch! Er hatte sie bewusst provoziert, sie absichtlich aus der Reserve gelockt.
„Ulala“, brach Maxis überraschter Ausruf die Stille im Raum und ließ Isi ertappt zurückschrecken. Gavin dagegen sah vollkommen unbeeindruckt auf, ließ seine Zunge fast schon sinnlich über seine glänzenden, feuchten Lippen gleiten. Oh Shit! Erneut deutete er auf die Mappe neben ihr, sein Blick sachlich, als wäre nichts gewesen: „Personalbedarfsplanung, Miss Wolf“, erinnerte er sie schmunzelnd, zwinkerte spitzbübisch und verließ das Büro. Sprachlos sah Isi ihm nach. Er hatte Recht, sie hatte nichts gelernt. Wieder einmal hatte sie ihn provoziert und prompt die Quittung dafür erhalten. „Nett? Ernsthaft?!“, entfuhr es Maxi perplex, während sie Isi mit großen Augen ansah.

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