Secret Office Love ✔

Chapter 10

Während Bible von seiner Vergangenheit erzählte und Apo endlich verstehen konnte wieso er sich gegenüber Jeff so verhalten hatte, konnte der Ältere nicht anders und umarmte den Jüngeren.

Er stellte sich jedes einzelne Detail vor und konnte nachempfinden, wie schrecklich es für Bible gewesen sein musste. Auch jetzt wollte Apo sich nicht vorstellen, wie schlimm es nach dem Rückfall für ihn sein muss. Es tat ihm furchtbar leid, dass Bible so viel in seiner Kindheit gelitten hatte.

Seine Eltern hatten ihn aus dem Haus geworfen. Er hat die Liebe und Wertschätzung seiner Eltern nie erleben können. Er hatte falsche Freunde. Er hatte niemanden mit dem er über seine Probleme reden konnte. Er geriet in die falsche Bahn, wodurch die Drogen ins Spiel kamen.

Apo verstand alles. Bible hatte keinen anderen Ausweg gefunden, bis er dann auf der Party zusammengeklappt ist.

Apo war Mile dankbar für seine Großherzigkeit. Er wusste dass er ein guter Mensch war und diese Tat bestätigte es ihm wieder einmal. Er hatte sich für einen sechzehnjährigen Jungen eingesetzt, er allein hat Bible da rausgeholfen. Mile hat alles für den Jüngeren getan. Er hat ihm geholfen wieder clean zu werden. Er war wie ein älterer Bruder für ihn, der immer für ihn da war.

Es machte Apo unfassbar traurig, dass er durch einen falschen Freund wieder rückfällig wurde. Dass er auf ihn reingefallen ist und wieder die Sucht und den Schmerz fühlen musste. Alles was Apo wollte, Bible in dem Arm zu nehmen und ihn ganz doll zu drücken. So war Apo, gutherzig und ebenfalls sehr sensibel. Er würde lügen, wenn es ihn nicht zu Tränen gerührt hätte.

Es tat ihm mindestens genau so sehr weh, dass zu hören. Deswegen konnte Apo sich nicht zurückhalten, er musste Bible das Gefühl geben, dass alles gut war und er ihm nicht böse ist. Dass er jetzt versteht, warum er sich gegenüber Jeff so verhalten hatte.

„Es tut mir leid Bible", hauchte Apo und drückte den Jüngeren noch fester an sich.

„Danke fürs zuhören P'Apo!", bedankte sich Bible und erwiderte die kleine Umarmung.

Beide drückten sich noch fester.

„Ich verstehe dich und ich bin dir nicht böse. Jetzt ergibt dein Verhalten natürlich auch einen Sinn, es ist selbstverständlich, ich hätte nämlich auch so eine Angst."

Beide lösten sich voneinander.

„Aber", fing Apo wieder an und lächelte.

„Du brauchst dir deswegen kein schlechtes Gewissen machen. Jeff ist mein bester Freund und er ist der beste und verständnisvollste Mensch den ich kenne. Ich kann dir sagen, dass er immer für mich da war, wenn es mir nicht gut ging. Auch heute ist er die erste Person an die ich mich wenden kann, da ich weiß, dass er nie von meiner Seite weichen wird. Er hört mir zu und steht mir bei. Er hilft mir dabei meine Sorgen zu vergessen. Er ist wirklich ein guter Mann und ich glaube, dass du dich ihm öffnen kannst. Nicht sofort, aber vielleicht kannst du dir selbst so viel vertrauen schenken, dass du dich ihm öffnest und ihn doch kennenlernst. Vertraue mir Bible, er wird es verstehen und er wird bei dir sein. Es ist ihm egal, was du erlebt hast. Das wichtigste ist, wie du heute bist und dass du damals alles dafür getan hast, um aus diesem Leben zu entkommen."

Bible spürte ein Funken Hoffnung in sich aufkommen.

„Meinst du das ernst? Glaubst du, dass er mir wirklich eine Chance gibt? Denkst du, dass er mir verzeihen wird, wenn ich ihm die Wahrheit sage?"

Apo lächelte erneut und nickte kräftig mit dem Kopf.

„Vertraue mir, er ist zwar ziemlich verletzt, aber nicht böse oder sauer auf dich. Du musst ihm nicht sofort die ganze Wahrheit erzählen, du hast all die Zeit der Welt dich ihm zu öffnen. Aber ich bitte dich um eins. Wenn er dir etwas bedeutet und du ihn kennenlernen möchtest, dann sag es ihm sofort. Er wird heute Abend ein Auftritt haben, du weißt wahrscheinlich bereits davon. Geh zu ihm und überrasche ihn. Er wird sich sehr freuen."