Kapitel 55

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„Wie läuft die Reise, bist du gut angekommen?", fragte Bible neugierig, während er draußen auf einem der Balkone des Krankenhauses saß.

Er brauchte dringend etwas frische Luft und da er noch nicht allein in der Lage war das Krankenhaus zu verlassen und die Ärzte es ihm ausdrücklich für die ersten Tage verboten hatten, sich viel zu bewegen, hatte er sich für diese Option entschieden. Sonst würde er sicherlich noch verrückt werden zwischen den vier Wänden eingesperrt zu sein. Auch wenn er Jeff hatte, musste er damit rechnen, dass dieser nicht 24/7 bei ihm sein konnte. Er musste arbeiten und sein neues Album würde sich nicht von selbst aufnehmen.

„Es gab nur eine Verspätung von zwei Stunden mit dem Flug, aber das ist jetzt nicht so wichtig. Wie geht es dir? Wie fühlst du dich heute? Wie geht es Jeff? Ich mache mir Gedanken und habe ein schlechtes Gewissen wegen Apo. Er hat gestern Abend noch gefragt, wie es euch beiden geht. Ich musste ihn anlügen, zum Teil. Er wird so sauer werden, wenn er erfährt, was Ta getan hat. Er wird durchdrehen", erwiderte Mile.

Mile bewegte sich im Nebenraum, während Apo immer noch tief und fest im Hauptraum der Suite schlief. Es wurde eine sehr lange Nacht, also wunderte es Mile keineswegs, warum sein Partner noch so müde war. Beim Telefonieren hatte er seine Stimme deutlich gesenkt, er wollte nicht, dass Apo das Gespräch mitbekam.

„Mir geht es gut Phi. Es schmerzt zwischendurch, sobald die Schmerzmittel nachlassen, aber es wird von Tag zu Tag besser. Ehrlich gesagt kann ich dir nicht wirklich sagen, wie Jeff sich fühlt. Er hat mit mir darüber geredet, aber ich weiß, dass er erst einmal kein Wort mehr darüber wechseln möchte. Er braucht Zeit und die gebe ich ihm. P'Apo wird das nicht gefallen, wenn er das hört. Gerade deswegen wollte Jeff nicht, dass er es weiß. Er wird es ihm erst sagen, wenn er zurück ist. Er wollte nicht, dass er die Reise dafür aufgibt. Inzwischen weiß er nämlich, wie wichtig ihm dieser Job geworden ist. Wie wichtig das für euch beide ist. Ich verstehe dein schlechtes Gewissen, aber versuche diese Gedanken zu verdrängen. Tue es für dich und für uns."

Der CEO schluckte schwer und setzte sich auf das Sofa. Er lehnte sich zurück und betrachtete den wunderschönen Ausblick vor seinen Augen.

„Ich weiß Bib's und das versuche ich auch wirklich. Aber wie schaffe ich das? Alles, was ich geplant habe, scheint plötzlich ein Hindernis zu sein. Wie soll ich mich auf diese Reise fokussieren und mich freuen, wenn ich nur an dich oder an Jeff denke? Mir wird schon schlecht, wenn ich darüber nachdenke."

„Phi! Jetzt hör mir gut zu, okay? Diese Reise ist verdammt wichtig für dich und ein großer Schritt für euch beide. Du hast dich die letzten Tage so darauf fokussiert, dass du diesen Augenblick kaum noch abwarten kannst. Ich bitte dich, schiebe diese Gedanken erst einmal beiseite und dann, wenn du zurück bist, können wir immer noch über alles reden. Hörst du mich? Dein Glück ist das wichtigste für mich. Vermassele es dir nicht und tue das, worauf du schon die ganze Zeit gewartet hast. Schnapp dir dein Glück und mach es unvergesslich. Geh diesen nächsten Schritt und schalte alles andere für einen klitzekleinen Augenblick aus. Bitte Phi, versprich es mir."

Mile unterdrückte seine Tränen und wischte sich mit der Hand über die Wange.

„Habe ich dir schon gesagt, wie sehr ich dich liebe?"

„Hmm, lass mich überlegen", erwiderte Bible lachend und lächelte zufrieden.

„Hast du und ich werde dir immer sagen, wie sehr ich dich auch liebe Bruderherz. Du hast so viel für mich getan. So viel für mich geopfert. Deine Zukunft für mich aufgegeben. Ich konnte dir bis jetzt nie viel zurückgeben, aber ich möchte, dass du jetzt auf mich hörst und keinen Rückzieher machst. Ich verbiete es dir, hörst du mich? Sonst erwartet dich Prügel zuhause", rief Bible lachend in den Hörer und wischte sich selbst die Tränen von der Wange.

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