Kapitel 47

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„Nein. Nein Po, das kannst du nicht wirklich ernst meinen", hauchte Mile fassungslos und schockiert. Sein Körper begann zu zittern und er hatte kaum noch Halt auf seinen Beinen. Er näherte sich dem Bett und stützte sich mit den Händen am Rand ab. Apo hatte den Blick gesenkt und starrte auf seine Finger.

„Ich brauche eine Pause. M-Mile ich liebe dich, aber ich kann das momentan nicht mehr. I-Ich bin erschöpft und müde. Ich brauche wieder Zeit für mich und Zeit über das alles nachzudenken. Ich habe keine Kraft mehr. Ich bin am Ende und trotzdem sind meine Gedanken immer bei dir gewesen. Selbst wenn es mir schlecht ging, habe ich es mir nie anmerken lassen, weil ich für dich da sein wollte. Ich wollte dich stärken. Ich wollte, dass du dich wieder gut und wohl fühlst."

Apo atmete tief durch und blickte aus dem Fenster. Er lehnte sein Kopf auf das Kissen und spürte Mile's Hand, die sich auf seine legte. Er rührte sich nicht und vermied den Blickkontakt mit ihm. Wenn er Mile auch nur einen Blick würdigen würde, würde er pausenlos weinen. Er wollte das nicht. Er wollte nicht schwach wirken. Er wollte nicht mehr weinen.

„E-Es tut mir furchtbar leid. I-Ich weiß, dass diese Entschuldigung nicht reichen wird, aber es tut mir so unfassbar leid. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie schwer das für dich sein muss. Ich bin ein Idiot und das gebe ich zu. Ich bin so dumm und hasse mich dafür, dass ich nur an mich und meine Gefühle gedacht habe. Dass ich dich angelogen habe. Dass ich die Tabletten abgesetzt habe und dir vorgemacht habe, dass ich sie nehme. Es tut mir so leid, dass ich so selbstsüchtig war und dir nie das Gefühl gegeben habe, dass ich für dich da bin. Es ist meine Schuld, dass du dich so fühlen musst. Es ist meine Schuld, dass es dir jetzt so schlecht geht und du im Krankenhaus bist. Ich war zu blind und habe nicht erkannt, dass es dir so schlecht geht. Dazu habe ich dir noch dreist ins Gesicht gelogen. Ich habe die Therapiestunden abgesagt, weil ich dachte, dass ich es ohne schaffe. Dass ich es ohne die Tabletten schaffe. Ich bin so sauer auf mich, dass ich all diese Hilfe abschlage. Dass ich alles meide, was mir in den Weg gesetzt wird. Du hast dafür gekämpft, dass ich diese Möglichkeiten für eine bessere Zukunft bekomme. Dass ich all das Schreckliche vergesse und nach vorne schaue und dennoch habe ich mich dagegen gestellt, nur um dich zu enttäuschen. Ich habe dich enttäuscht und dir körperlich und auch seelisch sowie psychisch weh getan. Du hast Recht. Ich habe nicht an dich gedacht, weil ich das negative an mir gesehen habe. Ich habe deine Gefühle missachtet und nie bemerkt, wie beschissen es dir geht. Ich bereue es so sehr und werde mir nie verzeihen, dass du wegen mir in so einem Zustand bist. E-Es tut mir so, aber so unfassbar leid Po. Ich wünschte ich hätte es noch viel früher bemerkt. Dafür ist es jetzt leider viel zu spät..."

Apo schluchzte bei diesen Worten und hatte wimmernd die Lippen aufeinander gepresst. Er kniff die Augen zusammen und verschränkte bedacht seine Finger mit Mile's. Er versuchte sich zu beruhigen und atmete immer wieder tief ein und aus. Dann öffnete er die Augen und blickte in die von Mile. Mile hatte ebenfalls Tränen in den Augen und kämpfte bereits einige Minuten gegen diese an.

„Danke, dass es dir bewusst wurde und du mich verstehst", begann Apo. Mile nickte und übte etwas mehr Druck an seiner Hand aus. „Und ich hoffe, dass du meine Entscheidung akzeptierst", fügte er noch anschließend hinzu. Mile's Herz wurde schwer und er hatte das Bedürfnis sich auf den Boden zu schmeißen und Rotz und Wasser zu weinen.

„B-Bitte Po, bitte. Bitte trenn dich nicht von mir. Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr. Ich brauche dich. Du brauchst mich. Wir brauchen uns. Wir ergänzen uns. Ich brauche deine Nähe. Apo ich brauche dich nicht für mich und mein Problem. Ich verspreche es dir. Ich versichere dir, dass ich dich brauche, weil ich dich liebe und wertschätze. Ich bin verrückt nach dir und kann mir ein Leben nicht ohne dich vorstellen. Ich liebe dich Po, bitte! Bitte, ich flehe dich an. Bitte verlass mich nicht. Ich bessere mich. Ich schwöre dir, dass ich mich bessern werde. Ich schwöre dir bei meinem Leben, dass"-

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