Chapter 14

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Jeff schnappte erfolglos nach Luft und spürte den dicken Kloß in seinem Hals. Hätte er gewusst, dass sein bester Freund gestern Nacht damit zu kämpfen hatte, hätte er alles stehen und liegen lassen, nur um bei ihm zu sein.

Dennoch wollte er stark für Apo bleiben und gerade jetzt für ihn da sein. Er wusste, dass Apo ihn jetzt mehr denn je brauchte. Jeff sammelte seine Kräfte und drückte den kraftlosen Körper seines Freundes noch fester an sich. Er hatte Apo aufgefangen, als er auf dem Boden sackte und zog ihn beschützend in seine Arme. Er kniete mit ihm auf dem Boden und ließ ihn nicht mehr los, um ihm zu versichern, dass er hier war.

„Shhh", hauchte Jeff beruhigend und strich Apo mit der Hand immer wieder über den Rücken. Er kniff die Augen zusammen, um seine Tränen zu unterdrücken. Er hielt es nicht aus, Apo in dieser Lage zu sehen. Apo und er waren immer füreinander da gewesen und wenn es dem einem nicht gut geht, ging es dem anderen mindestens genau so schlecht. Beide ergänzten sich. Ihre Freundschaft war wirklich etwas besonderes und niemand konnte jemals dazwischen gehen. Das würde sich nie ändern.

„Ich bin hier", flüsterte Jeff und stützte seinen Kinn auf Apo's Kopf ab.

Apo beruhigte sich tatsächlich. Sein Atmen wurde regelmäßiger und deutlich entspannter, doch sein Griff festigte sich und er klammerte sich noch fester an seinen Freund. Jeff legte die eine Hand auf Apo's Rücken und die andere auf seinen Hinterkopf. Er wollte das Apo sich sicher fühlte und wusste, dass er jetzt da war und nicht gehen würde. Er würde ihn nicht im Stich lassen, niemals.

Apo konnte nicht einmal verstehen und darüber nachdenken, weshalb Jeff hier aufgetaucht war und jetzt bei ihm war. Diese Gedanken konnte er sich nicht einmal ausmalen, da der Schmerz in ihm an allem hinderte, vor allem klar zu denken. Um ehrlich zu sein, war es ihm egal, wieso Jeff hier aufgetaucht war. Er war froh darüber, dass er jetzt bei ihm war.

Jeff's Augen wanderten hoch und musterten die zwei Männer vor sich. Sein Blick haftete sich auf Bible, der besorgt in die Augen von Jeff blickte. Bible wusste nicht was passiert war, doch er hatte deutlich verstanden, dass es sich um Apo's Mutter handelte und sie im Koma lag. Er wollte sich nicht vorstellen, wie Apo sich fühlen musste. Alles was er sah, wie Jeff seinen besten Freund umarmte und ihm die Sicherheit gab, die er brauchte. Bible spürte die Schwäche in seinem Körper aufkommen. Es gefiel ihm zu sehen, wie Jeff so für seinen besten Freund da war. Dies bewies ihm noch einmal, dass Jeff ein guter Mensch war und die Menschen die er liebte, nie im Stich lässt. Seine Gefühle für diesen Mann wuchsen deutlich, dass wusste er.

Jeff's Augen wanderten weiter und blieben bei Mile hängen. Beim Boss seines besten Freundes. Während er den zerbrechlichen und traurigen Apo immer noch in seinen Armen festhielt, bemerkte er, dass der Blick des CEO's Panik ausstrahlte. Er wusste nicht, wie er die Haltung und die Gefühle des Mannes zu ordnen sollte. Doch er hatte irgendwie das Gefühl, dass diese Augen Reue ausstrahlten. Er wusste natürlich nicht wieso. Er wusste nämlich nicht, was zwischen Apo und Mile vorgefallen war.

Mile fühlte sich schrecklich. Er wusste, dass er Mist gebaut hatte. Zuerst ignorierte er Apo nachdem beide miteinander intim geworden waren, dann zeigte er ihm die kalte Schulter und jetzt war er der schlimmste Boss, den Mann sich vorstellen konnte. Er hatte bemerkt, dass es Apo nicht gut geht. Er konnte es in seinen Augen erkennen, doch stattdessen hatte er sich dafür entschieden, so herzlos und gemein zu ihm zu sein. Hätte er mit ihm geredet. Hätte er ihm doch bloß zugehört. Er hätte schlimmeres verhindern können.

Was habe ich bloß getan?

Mile tat es furchtbar leid. All die Reue, die er gerade empfand, verschlimmerte den Schmerz, der sich bereits in ihm verbreitet hatte. Er konnte nichts tun. Er stand einfach dort und musste mitansehen, wie schrecklich Apo sich fühlte. Er konnte nur mit ansehen, wie Apo litt. Es war seine Schuld. Das war es!

Secret Office Love ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt