Schnell weg!

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-Adriens Sicht-

Heute war ich mal wieder bei einem Fotoshooting. Vincent, mein Fotograf war wie immer ganz in seinem Element. Immer wieder staunte er begeistert:"Bravo! Fantastico, dieses Lächeln! Und jetzt von der Seite. Komm schon, jetzt will ich dich hungrig sehen!" Währenddessen macht er immer selbst die komischsten Posen.
Da musste ich einfach lachen. Es war ein sehr herzliches Lachen, so eins bei dem mich die umstehenden Mädchen immer so seltsam anschauen. Als währen sie in Trance oder so. Ich check's echt nicht.
"Perfecto, das war's für heute.", stellte mein Fotograf da auch schon zufrieden fest.
Gut gelaunt verabschiedete ich mich also."Danke Vincent, bis bald."
Wie immer kamen Nathalie und mein Bodyguard mich abhohlen. Die beiden warteten schon am Eingang des Parks auf mich. "Guten Tag Adrien", begrüßte Nathalie mich kühl, doch ich lächelte sie trotzdem fröhlich an. "Hat es dir gefallen?"
Denn ich weiß, dass sie mich sehr gern hat. Nathalie war schon immer da und ich könnte meinen Altag mir ohne sie einfach nicht mehr vorstellen. Und das muss ich ja auch gar nicht! Sie gehört praktisch schon längst zur Familie. Mein Vater wird das auch noch einsehen. Tief in seinem Inneren weiß er es auch schon längst, da bin ich mir sicher. Was mir eher Angst macht ist, dass ich mir nicht so sicher bin, ob Nathalie das auch weiß.....
"Ja, es hat wirklich Spaß gemacht", antwortete ich. Mein Bodyguard nickte mir nur zu. Er spricht sowieso nie. Nicht mal ein Wort. Jedenfalls habe ich ihn noch nie reden gehört.....

Der blonde Junge hohlte seine Tasche und die drei stiegen ins Auto. Der Bodyguard saß forne auf dem Fahrersitz und Adrien und Nathalie saßen zusammen hinten.
Die Fahrt verlief wie immer schweigend, bis schließlich Monsieur Agreste anrief. Man konnte ihn auf dem Bildschirm, der an dem Sitz vor Adrien befestigt war sehen. Er stellte die selben mürrischen Fragen wie immer: "Wie war das Fotoshooting, Adrien?"
"Gut, Vater."
"Denkst du daran, später Klavier zu üben?"
"Ja, Vater."
"Und vergiss dein Fecht-Training nicht."
"Mach ich nicht, Vater."
Adrien war es leid, immer nur über das selbe mit seinem Vater zu sprechen: Pflichten.
Seine Zeit als Cat Noir war wie ein kleines Schlupfloch aus der eintönigen Realität für ihn. Er genoss natürlich auch die Zeit mit seinen Freunden, die sein Vater ihm (mit ein wenig Nachhilfe von Nathalie) ihm letztendlich gönnte.
"Danach hast du noch Chinesisch-Unterricht."
"Ich weiß, Vater."
"Denke noch daran, deine Hausa-"
*AKUMA-ALARM*
*AKUMA-ALARM*
Plötzlich verschwand Monsieur Agreste vom Bildschirm und Nadja Chamack strahlte ihn, auch schon übermotiviert, an.
"Seien sie gespannt, es wird brilliant! Hier ist Nadja Chamack und wir berichten life vom Arc de Triomphe, wo Mister Pidgeon erneut akumatisiert wurde. Ladybug ist bereits vor Ort und kämpft so gut sie kann, um Paris zu beschützen.-"
"Merde, wie soll ich da so schnell hinkommen?!", fluchte Adrien leise. Plagg hatte ihn gehört: "Da forne ist eine rote Ampel!"
Adrien war überrascht: "Aber ich kann doch nicht einfach-"
"Warum?", fragte Plagg aufdringlich.
"N- na, weil....-", der Junge geriet ins stottern.
"Du hast vollkommen Recht!", bemerkte Plagg jedoch auf einmal zufrieden, "Wir haben uns eine Pause wohlverdient. Ladybug wird ein Mal auch ohne uns auskommen. Sie rettet wie immer alle und wir lehnen uns zurück und genießen köstlichen Camembert!"
"WAS, NEIN?!", rief Adrien empört.
"A- alles in Ordnung, Adrien?", fragte auf einmal Nathalie verwundert.
"Ähm.... klar, mir geht's gut", meinte er schnell. *flüstert* "Ach, was soll's......"

Als sie an der roten Ampel hielten, meinte er hastig: "Ich... ich habe meine Tasche im Park vergessen. Ich geh sie hohlen!", öffnete die Tür und wollte weglaufen, doch die Assistentin packte ihn blitzschnell am Handgelenk. "Keine Sorge, deine Tasche ist doch hier im Auto.", sagte sie ruhig und schenkte ihm ein leichtes, verwirrtes Lächeln.

-Adriens Sicht-

"I-ich sollte das überprüfen gehen!" Wie konnte sie bitteschön so schnell reagieren?! Mit einem kräftigen Ruck riss ich mich los und huschte schnell um die nächste Ecke. "Das wäre fast schiefgelaufen", meinte ich mit einem vielsagenden Blick zu Plagg und rieb mir das schmerzende Handgelenk.

Im Auto:
"A-aber..... WAS? ADRIEN!"
Ohne zu zögern stieg Nathalie aus. Der Bodyguard sah sie vollkommen verständnislos an. "Ich regel das schon", versicherte sie ihm entschlossen und rannte Adrien hinterher.

Weiße HoffnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt