-Nathalies Sicht-
Das konnte doch jetzt nicht wirklich wahr sein! Warum rennt Adrien in letzter Zeit einfach weg? Wehe es gibt keine gute Erklärung! Auf die bin ich wirklich gespannt. Ich kann es mir nicht erklären. Heute war alles wie sonst auch. Termine. Ein Schurke. Ein Sieg der Helden, bzw. Ladybug. Er wirkte, als er in sein Zimmer verschwand, schon so seltsam.... Hatte er Streit?
Nein, Adrien war heute Mittag doch so gut gelaunt. War ich zu abweisend? Nein. Nein..... so bin ich doch immer.....
Vielleicht... argh! Wenn ich den wiederfinde.... dann!
'Was dann, Nathalie? Wirst du ihn vor lauter Sorge und Erleichterung halb tot quetschen, wenn du ihn umarmst? Dabei könntest du ihm vielleicht ein paar Rippen brechen, aber sonst? Was willst du machen? Du hast noch nie mit ihm geschimpft, noch nie!'
*seufz*-Gabriels Sicht-
Ich feilte gerade noch ein wenig an dem Kleid, welches die Hauptattraktion der Modenshow darstellen sollte, (wie immer mit Emilie als Model) als die Tür plötzlich mit so einem Schwung aufgestoßen wurde, dass ich schon fast befürchtete, Simon Says würde mir einen zweiten Besuch abstatten, um entgültig Rache zu nehmen.
Dabei zuckte ich so heftig zusammen, dass meine zeichnende Hand ruckartig nach unten schnellte. "PARDON MONSIEUR, ABER ADRIEN IST WEG!!!! *räusper* Verzeihung. Ich werde ihn unverzüglich suchen gehen.", gab Nathalie mir da auch schon hektisch eine Auskunft. "Ähm, ja.... gut."
Völlig überrumpelt wollte ich mich wieder meiner Arbeit zuwenden.
Nathalie schaute mich missbilligend an. 'Warte, was hatte sie da gesagt?!'
"ADRIEN IST WEG?!"
Mein Gegenüber musste sich zusammenreißen, um sich nicht die Hand gegen die Stirn zu schlagen. Durch das Miraculous spürte ich, dass ich ihr gehörig auf die Nerven ging. Es war schon fast beleidigend. Da war auch nicht mehr dieses warme, kribbelnde Gefühl, was Nathalie sonst so oft umgab. Da war einfach nur Stress, Hektik und... Enttäuschung? ....
Die Enttäuschung gilt nicht Adrien, sondern m-mir?!
Nach ein paar Minuten erdrückendem Schweigen meinte ich schließlich trocken: "Ich kontaktiere seine Lehrer und Madame Tsurugi. Womöglich wissen sie etwas mehr als wir."
Nathalies Enttäuschung schwappte nun in großen Wellen zu mir über.
"Jawohl, Monsieur."
Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer. Nachdenklich widmete ich mich auf ein Neues meiner Zeichnung. Bei dem Abrutscher, hatte ich Emilies rechten Zeigefinger versehentlich um einiges verlängert, der ihr mitlerweile brutal ins Auge stach.-Nathalies Sicht-
Mit einem dicken Kloß im Hals, schnappte ich mir meinen Mantel und verließ das Haus. Anstatt die Haustür schön leise zu schließen, ließ ich sie mit einem lauten Krachen ins Schloss fallen, was im Anwesen vermutlich von allen Wänden wiederhallte. Auch hier draußen auf der Straße war es lauter als gedacht. Da mussten die Nachbarn halt jetzt durch! Quitschend passierte ich ebenfalls das Tor und war kurz davor loszumarschieren, da kam mir auf einmal eine wichtige Erkenntnis:
'Du hast keinen Schimmer, wo der Junge ist, Nathalie. Wo. Willst. Du. Denn. Bitteschön. Hingehen?'
Gute Frage.
Die Lust ins Anwesen zurückzukehren war nicht gerade groß, bzw. gar nicht vorhanden. Dementsprechend ging ich einfach los. Irgendwo werde ich dann wohl ankommen.-Cat noirs Sicht-
Die Patroullie mit Ladybug war heute sogar ziemlich ereignisreich! Da es noch hell war, als wir mit der Arbeit begannen, war in der Stadt noch eine Menge los. André ist mit seinem Eiswagen zu nah am Flussufer entlanggefahren, abgerutscht und zusammen mit der köstlichen Eiscreme baden gegangen. Die Packungen schwammen allesamt den Fluss hinunter. Zum Glück waren alle verschlossen! Obwohl: Das Wasser hätte bestimmt fantastisch geschmeckt. Milady zog André mit einer geschickten Bewegung ihres Jo-Jos zurück an Land. Und sah währenddessen so cool aus! Sie tat es mit einer Leichtigkeit, als ob Andrè weniger als ein Amok wiegen würde. Inzwischen spielte ich eine Runde Eisfischen. Haha! Und ich benötigte nicht mal einen zugefrorenen See. Nachdem der klatschnasse Eisverkäufer jedoch jammernd festgestellt hatte, dass Erdnuss-Karamell fehlte, mussten Ladybug und ich Ewigkeiten danach suchen. Zum Schluss sind wir sogar getaucht.
Die Nacht kam schneller als erwartet und ehe ich's mich versah, saßen wir auf einem Dach mit Blick auf den Eifelturm. Befor ich einen neuen Flirtversuch starten konnte, wurde sie ernst.
"Gab es einen speziellen Grund, warum du die letzten Tage nicht aufgetaucht bist?" Ihre Augenbrauen bildeten so eine gerade Linie, dass ich schon fast darauf spekulierte, sie würden sich zu einer einzeilnen Braue vereinigen. Mein Verstand teilte mir glücklicherweise rechtzeitig mit, dass sich Ladybug definitiv nicht in mich verlieben würde, weil ich Witze über Monobrauen reiße.
Ich antwortete schnell: "Die Schurken hatten mich frühzeitig außer Gefecht gesetzt. Ich konnte mich nicht verwandeln."
Ihre Augenbrauen kehrten an ihre Stammplätze zurück und ihre blauen Augen schmückte nun ein sanfter, mitfühlender Blick. "Ohje. Denkst, du Hawk Moth schöpft verdacht?"
Scherzend winkte ich ab.
"Ach was. Unser lieber Großvater würde mich nicht erkennen, wenn ich nackt auf Mister Pidgeons Tauben durch die Luft surfen und ein riesiges Banner mit der Aufschrift 'Seht her! Ich bin Cat noir!' hinter mir herziehen würde!"
Die Vorstellung entlockte dem Mädchen meiner Träume ein so wunderschönes herzliches Lachen, dass ich ihr einfach nur gelähmt dabei zusah und dem glockenhellen Klang des Lachens lauschte.Ein wenig später jagten wir mit rasender Geschwindigkeit über die Dächer, um womöglich ein letztes Problem ausfindig zu machen. Auch wenn ich liebendgerne noch länger mit Milady durch die sternenklare Nacht gehetzt wäre, hielt sie mir die Faust für das 'Gut gemacht!' schon entgegen. Ich erhob bereits ebenfalls die Faust, da hörte ich in der Straße unter uns das vertraute Klackern von Absätzen auf dem Asphalt. Gebannt bäugte ich mich über die Dachkannte und erhaschte einen Blick einer feuerroten Haarsträhne, befor sie um die nächste Ecke bog. Nathalie?!
-Nathalies Sicht-
Wütend stapfte ich die dunklen Straßen entlang. Nur noch das bleiche Licht der Laternen erhellte die Umgebung. Ein paar Motten irrten unwissend um die Glühbirnen herum. Völlig orientierungslos. Wie ich.
"Alles gut, Madame Nathalie?", flüsterte eine leise Stimme aus meiner Manteltasche.
Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen. Den kleinen Quami hatte ich den gesamten Tag über völlig vergessen. Was bei Duusu schon an ein Weltwunder grenzt...
"Tut mir leid, dass ich heute nicht mit dir gesprochen hab, Duusu. Du musst sicher hungrig sein.", übersprang ich das Thema möglichst unschuldig. "Also nicht alles gut?"
'Ihre Intuition ist mir 'ne Spur zu gut', dachte ich ertappt. Es nützte ja nichts. "Gabriel ist so unfassbar ignorant! Interessiert es ihn wirklich so wenig, dass sein Sohn abgehauen ist?!"
Duusu wollte aus der Tasche fliegen, scheinbar um mich zu trösten, doch ich schob sie vorsichtig zurück und wieß sie zurecht: "Dich sollte niemand sehen, dass weißt du. Sei lieber vorsichtig."
Mitleidig schielte sie zu mir hoch.
"Gabriel ist im Moment einfach sehr auf die Modenshow fokussiert."
Ich schnaubte verächtlich.
"Als ob das irgendwas mit der Modenshow zu tun hätte! Er denkt nur an die Miraculous! Alles andere kümmert ihn kein Stück!"
Duusu blieb still. Offenbar war selbst sie ratlos, wie sie mir die Welt schön reden könnte.
Nach einer Weile schien ihr der passende Gedanke gekommen zu sein: "Ich könnte losfliegen und nach Adrien Ausschau halten! Das würde viel schneller gehen, als wenn du hier planlos durch die Gassen irrst."
Überzeugend war die Idee ja nicht gerade. Hhhmmm... Recht hatte sie schon.
"Ich sagte eben, du sollst aufpassen! Sonderlich schnell bin ich trotzdem nicht. Und du.... Wir! Mayura könnte Adrien im Handumdrehen ausfindig machen!"
Meine kleine blaue Gefährtin war sichtlich bestürzt. "Neeiiin! Das dürfen Sie nicht Madame Nathalie! Was wenn Adrien Sie sieht? Sie würden ihm Angst machen."
"Ich will ihn nur finden, Duusu."
"Sie schaden nur sich se-"
*sipp*
Aus Protest zog ich den Reißverschluss meiner Manteltasche zu und die piepsige Stimme verstummte augenblicklich. Ich würde mich verwandeln. Das war die effezienteste Lösung.-Cat noirs Sicht-
Neugierig rannte ich auf die andere Seite des Dachs. Da! Es war tatsächlich Nathalie.
Ladybug hockte sich neben mich an die Dachkannte. Gemeinsam beobachteten wir, wie sie mit der linken Hand wild gestikulierte.
Seltsam... sie flüsterte. Und irgendwas schien ihr ganz und gar nicht zu gefallen.Sie blieb stehen! War sie zu einem Entschluss gekommen? Was sie jetzt wohl tun würde...?
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Weiße Hoffnung
FanfictionNathalie ist auf Gabriel wütender denn je. Ihm ist alles egal! Er denkt nur an die Miraculous und Emilie. Ihm ist nicht bewusst, was er da für einen Schaden anrichtet. Auch nicht als eine Person verletzt wird. Ladybug bemerkt ebenfalls, dass die La...