Flash stopper (1)

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-Nathalies Sicht-

Die lilane Substanz verschwand und brachte einen neuen Schurken zum Vorschein. Er trug einen roten Anzug, der mit kleinen Blitzen verziert war. Sein einziges Auge, was er nun besaß, hatte starke Ähnlichkeit mit der Linse seiner Kamera. Ich warf einen vorsichtigen Blick zu Adrien und sah, dass er das Schauspiel filmte.
"Keine verwackelten Bilder mehr, keine unpassenden Posen. Ab jetzt wird jedes meiner Fotos ein voller Erfolg werden.", zischte der Bösewicht verbittert. Hinter ihm fing Audrey Burgeois lauthals an zu kreischen.  "Aber, aber. Vor Flash stopper muss niemand sich fürchten. Darf ich ein Foto machen, Madame?"
Audrey sah einerseits verängstigt, andererseits geschmeichelt aus. "Immerhin scheinen Sie ein gutes Auge zu haben. Aber ihr Outfit-", wollte sie wieder anfangen zu meckern, da schoss auch schon ein grelles Blitzlicht aus Flash stoppers Auge und ließ sie augenblicklich erstarren. Er lachte. "Perfecto! Dreh dich zu Seite. Kinn leicht anheben. Wunderbar!" Die erstarrte war wie eine Schaufensterpuppe. Sie folgte nur seinen strikten Anweisungen.
"Maman!", kam es da schrill von Chloé Burgeois, die sich hinter einer Topfpflanze versteckt hatte.
"Lassen Sie sie auf der Stelle in Ruhe oder ich rufe Papa-"
Auch sie erstarrte. Flash stopper sah sich grinsend um. Plötzlich schoss er ein besonders grelles Licht in alle Richtungen.
Erschrocken duckte ich mich weg. Auch wenn es nicht viel bringen würde, da ich keinerlei Deckung oder Schutz hatte.

Nach ein paar Sekunden ohne Bewegung, drehte ich langsam meinen Kopf nach vorne.
Und musste mir die Hand vor den Mund halten, um keinen erschrockenen Laut von mir zu geben. "Oh nein", flüsterte ich.
"Adrien..."
Der Junge stand mit ausgebreiteten Armen vor mir. Vollkommen bewegungslos.
So wie alle anwesenden hier.

'Oje'. Schritte kamen auf mich zu. Der Übeltäter musste bemerkt haben, dass ich hinter Adrien kauerte. 'Jetzt nur nicht bewegen!'
Flash stopper machte vor mir halt.
Mit angehaltenem Atem begutachtete ich seine Schuhe.
"Steh auf!", befahl er. Ich tat wie mir befohlen. Er sah mir streng  in die Augen, doch ich rührte mich nicht. "Kopf leicht wegdrehen, einen Fuß leicht auf die Spitze stellen. Die linke Hand unters Kinn legen und die rechte an den linken Ellenbogen. Bravissimo!"
Mit Mühe versuchte ich möglichst mechanisch wirkend seinen Anforderungen gerecht zu werden und bloß keine Miene zu verziehen. Auf einmal trat er noch näher an mich heran. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast und eine seiner Hände streifte meine Wange. 'Was hat er vor?' Panik breitete sich in mir aus. Allzu lange würde ich den Sauerstoffmangel auch nicht mehr aushalten. Die Luft so lange anzuhalten war anstrengend. 'Bitte nicht! Nicht blinzeln. Nicht blinzeln!' Ruckartig riss der Schurke mir mein Haargummi aus den Haaren und trat wieder einen Schritt zurück. "Fantastico! Damit lässt sich doch arbeiten.", kommentierte meine Haltung zufrieden.
'Das war's!' Länger konnte ich die Luft nicht anhalten. Schnell schlug ich ihm in den Bauch und rannte nach Luft ringend zu den Zuschauerplätzen, um mich dort zu verstecken. Als Flash stopper zuende gekeucht hatte und verstanden hatte, was gerade passiert war, seufzte er.
"Ach kommen sie Madame! Wir haben noch kein einziges Foto gemacht."
Selbstverständlich bekam er keine Antwort.
"Kommen Sie zu mir oder muss ich zu Ihnen kommen?"

-Hawk Moth's Sicht-

Konnten die Schurken Nathalie nicht einfach mal in Ruhe lassen?
Ich meine ja, sie sieht mit offenen Haaren wirklich hübsch aus... also, nein! Es steht ihr halt einfach gut.
Und das ich ihr das Pfauenmiraculous gegeben habe, bringt ihr auch nichts! Sonst würde Flash stopper merken, dass sie Mayura ist.

Die lila leuchtende Maske bildete sich um das Gesicht meines neuen Schützlings.
"Flash stopper! Kümmer dich nicht um sie und besorg mir die Miraculous!"
"Keine Sorge Hawk Moth. Die Helden werden noch zu mir finden. Der junge Agreste hat mich aufgenommen und das Video vermutlich als Warnung ins Internet gestellt oder ähnliches."
Die Maske verschwand wieder.

Adrien wurde auch getroffen.
Auch das war meine Schuld.
Hoffentlich wird Nathalie mir auch nach dem heutigen Tag verzeihen.....

-Nathalies Sicht-

'Verflixt, ich kann mich nicht verwandeln! Ich kann ihn auch nicht einfach wieder gegen ihn kämpfen und versuchen zurückverwandeln. Das würde Gabriel mir sicher nicht verzeihen.'
"Sie haben es nicht anders gewollt, Madame.", murrte der Bösewicht gespielt beleidigt und schritt in meine Richtung auf die Zuschauerplätze zu.

Da flog ihm ein rotes Jo-Jo mit schwarzen Punkten um die Ohren.
"Tut mir leid, mein lieber. Das Fotoshooting muss leider unterbrochen werden. Allerdings würde ich mich als Model anbieten. Marienkäfer sind derzeit sehr beliebt!", wurde er von Ladybug frech begrüßt.

Weiße HoffnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt