Meine Beine waren schwer. Gehen war anstrengend & viel zu ermüdend gerade. Der Wind heulte mit um die Ohren & ließ mich meine Mütze mehr ins Gesicht ziehen. Bäume bogen ihre Äste im Wind & die restlichen verwelkten Blätter flogen wild herum.
Ich seufzte & fragte mich warum ich das so spät Abends machen musste. Vielleicht weil Niall nun schlief & er es nicht mitbekommen sollte, dass ich weg war.
Mein Gesicht fühlte sich trocken an was wahrscheinlich vom weinen kam. Ich wusste nicht weiter. Seit ich vor einigen Tagen diesen Zettel gefunden habe, stand ich komplett neben mir.Ich öffnete langsam das quietschende Tor. Sofort schnürte es mir die Luft zu. Es ist vielleicht gruslig alleine, Nachts am Friedhof zu sein. Aber gerade war es mir egal.
Ich ging schnell zwischen den Gräbern um das eine zu suchen. An einigen Gräbern brannten Kerzen welche mit den Weg etwas erhellten.Als ich sein Grab sah biss ich mir fest auf die Unterlippe. Sobald ich davor angekommen war setzte ich mich auf den kalten Stein. Ein wenig Unkraut schaute mal wieder aus einigen Ecken hervor. Ich rümpfte die Nase & rupfte die kleinen Stängel aus.
„Hi Lou." flüsterte ich tonlos & holte ein Feuerzeug aus meinem Mantel. Damit zündete ich die drei Kerzen an die neben einem Blumenstrauß & zwei kleinen Engel standen. Ich seufzte als deren Licht seinen Namen erleuchteten.
Louis William Tomlinson
Egal wie oft ich es lesen würde, es würde mir jedesmal mein Herz brechen.
„I-ich..." meine Stimme brach. „Ich hab noch nichts zu Abend gegessen...ähm...vielleicht essen wir ja gemeinsam." brummte ich leise & stellte mir vor wie er lächelnd vor mir saß. Seufzend holte ich mir ein Sandwich aus meiner Manteltasche welches ich mir vorhin eingepackt hatte.
„Niall wohnt jetzt für ein paar Tage bei uns..." erzählte ich leise & biss ab. Ich hatte eigentlich keinen großen Hunger - garkeinen und ehrlich zu sein. Aber ich wusste wenn er hier wäre, würde er es nicht gut heißen wenn ich nichts essen würde.
„Niall ist da &...er hört mir zu. Aber...ich bin trotzdem so allein Lou." meine Stimme zitterte. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Der Schmerz in meiner Brust war betäubend & breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Alles schmerzte innerlich.
„Ich will das nicht mehr Louis." wimmert ich leise. Meine Hände zitterten & zwar nicht mehr vor Kälte.
„Es ist alles so schwer...ich kann nichts mehr machen. Nicht hat mehr einen Sinn & ich weiß nicht wofür ich das dann noch jeden Tag aushalten soll..."Ich drückte mir meine Handflächen gegen meine Augen & schluchzte auf. Das Sandwich hatte ich nun einfach fallen gelassen.
Manchmal fühlte sich weinen befreiend an. Man lässt alles raus & dann sieht die Welt danach schon wieder besser aus. Nur egal wie oft ich weinte, meine Welt sah immer noch scheiße & kaputt aus.Louis war meine Welt!
Er war der Grund für alles was ich tat. Schon am Anfang unserer Beziehung. Seit dem ich ihn kannte drehte sich mein Leben fast vollständig um ihn. & es war gut so, es war perfekt so!
„Ich hab keine Ziele mehr Lou." schluchzte ich & starrte auf seinen Namen am Grabstein „Was soll ich nur mit meinem Leben anfangen? I-ich schaff es ja nichtmal einen Tag ohne weinen."
Ich wünschte so sehr ich könnte seine Hand jetzt halten. Ich wünsche er würde mir sagen, dass alles gut werden würde. Doch ich hörte nur den klaren Wind er um meine Ohren flog.„Wofür soll ich noch leben Louis?" fragte ich ganz leise.
& da war es. Zum ersten mal stellte ich mir die Frage wie es wäre alles zu beenden. Wäre ich dann bei ihm? Wäre dieser betäubende Schmerz dann endlich vorbei?
Ich ging nur noch mehr an zu schluchzen. Wie kam ich nur auf solche Gedanken?! Ich war von mir selbst geschockt.Der Wind heulte so stark dass die Kerzen ausgingen. Ich seufzte auf. Zitternd holte ich das Feuerzeug erneut heraus & zündete die Kerzen wieder an.
Meine Schluchzer wurde leiser.„Ich wünschte du wärst noch hier." flüsterte ich & sah das Bild an was dort in einem goldenen Rahmen stand. Oh er ist so wunderschön. Ich nahm es & strich sanft über das Glas. „Du hast das alles nicht verdient Boo..." ich schluchzte wieder. Sein Gesicht strahlte mich glücklich an. Er war immer meine Sonne gewesen. & jetzt war es so, als wäre ich eine kleine Pflanze die in einer dunklen Ecke stand anstatt im Sonnenlicht. Ich fühlte mich als würde ich langsam wie eine Pflanze vertrocknen.
Ich schluchzte wieder auf & sah in den Himmel. Es war eine schöne, wolkenfreie Nacht. Die Sterne glitzerten hell auf mich hinab & er Mond schien in seiner vollen Größe.
Ob er wohl gerade auf mich hinunter schaut? Diese Vorstellung ließ mich wenn auch nur ein klitzekleines bisschen besser fühlen.
„Ich fühle mich als würde ich verrückt werden." murmelte ich & legte meinen Blick wieder aufs Bild. „Du bist überall & es macht mich wahnsinnig. Ich weiß nicht was dieser Traum war, oder der Zettel den ich gefunden hab...ich bin so verwirrt."
Eine Träne fiel auf das Bild. Sofort wischte ich sie mit meinem Ärmel weg - als hätte ich Angst die Träne würde das Bild ruinieren.„Ich liebe dich Boo...& ich vermisse dich." flüsterte ich & schluchzte danach gleich schon auf. Ich kniff meine Augen zusammen & weinte mir all den Schmerz raus. Zumindest versuchte ich es. Denn als ich nach - ich würde schätzen - 10 Minuten, mich beruhigen konnte, war der Schmerz immer noch genauso stark wie davor.
Ich stand zittrig auf & stellte das Bild wieder an seinen Platz. Das Sandwich hob ich aus dem Gras auf, um es dann später zu entsorgen.
„Tschüss Lou..." flüsterte ich. Ich drückte einen Kuss auf meine Fingerspitzen welche ich dann gleich auf das Bild von ihm drückte. „Ich liebe dich."
Mit diesen Worten lief ich schleppend davon & verließ den Friedhof. Mir war unglaublich kalt, was ich garnicht so mitbekommen hatte als ich am Grab saß. Also beeilte ich mich umso mehr nach hause zu kommen.
Als ich die Tür aufschloss kam mir Clifford schon entgegen. Ich lächelte mild. „Hi Kumpel." flüsterte ich. Gleich darauf hörte ich Schritte & sah Niall im Türrahmen. Er sah mich besorgt an bevor er zu mir kam & mich fest drückte.
„Ich hatte Angst du tust dir was an..." flüsterte er leise. Ich fühlte mich schuldig für die Gedanken die ich am Grab hatte. „Niemals okay?" Niall sah mich ernst an & seine Augen glitzerten „Niemals tust du dir was an okay? Du würdest mein Leben ruinieren."Ich brach erneut in Tränen aus & umarmte ihn fest. „Versprochen." schluchzte ich. Nein...niemals! Ich konnte Niall, Zayn, Liam, Mum, Gemma & den Tomlinsons das nicht antuen. Sie waren mir viel zu wichtig, dass ich sie einfach alleine lasse.
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Vergiss mein nicht - LS
Fiksi PenggemarVergiss-Mein-Nicht stehen für die Treue & Liebe zwischen zwei Menschen. Sie symbolisieren Zusammengehörigkeit. Die Blumen stehen aber im ersten Sinne für den Wunsch nicht vergessen werden zu wollen. Sie wollen dass man sich erinnert - auch nach eine...