„Jungs! Steht auf, bevor die anderen beiden euch so sehen.“
Jemand rüttelte an mir und ich öffnete die Augen. Tiana schaute mir direkt in die Augen. „Aufstehen, Tore und Kiki kommen gleich runter. Wollt ihr, dass die euch so sehen?“, flüsterte sie.
Sehen? Wie sehen? Ich drehte meinen Kopf zur Seite und schaute direkt in Logans Gesicht, was vielleicht einen Zentimeter von meinem entfernt war. Dann fiel mir die Nacht ein, als Logan und ich miteinander geredet haben und gesagt haben, dass …
Ich schreckte hoch und schaute auf Logan runter, der noch da lag und sich die Augen rieb. Wir hatten uns an den anderen gekuschelt, weil wir nicht getrennt sein wollten.
Für mich war es eine schöne Nacht.
Wir liebten uns.
Es fühlte sich gut an.
Und irgendwie, auf einmal, entgegen aller Dinge, die ich sonst dachte, fühlte es sich sogar richtig an.
Ich lächelte ihn an und bekam ein verschlafenes Lächeln zurück. Vorsichtig strich ich ihm eine Strähne von der Stirn.
Vom Gang hörte ich die anderen beiden kommen. Schnell stand ich auf und trat Logan ganz unauffällig in die Seite, um ihnen bloß nicht zu zeigen, wie wir uns anschauten und wie wir wirklich zueinander standen. Zum Glück bemerkten Tore und Kiki nichts. Sie lachten nur, als sie sahen, wie ich Logan mit meinem Zeh pikste und er daraufhin brummte und versuchte meinen Fuß festzuhalten und mich umzuwerfen.
Ich rollte Logan von meiner Decke und packte sie ein. Von den anderen unbemerkt, tauschten wir immer mal ein paar Blicke aus, hier und da stießen wir „aus Versehen“ zusammen oder wir grinsten uns heimlich an. Nachdem wir alles fertig zusammen hatten, schlichen wir uns wieder durch den Keller raus und rannten schnell vom Verwaltungsgebäude auf einen Weg, damit niemand mitbekam, dass wir die Nacht über da drin waren.
„Und was habt ihr gestern noch gemacht?“, fragte Tore mitten auf dem Weg. Ich wurde etwas nervös. Und in solchen Situationen konnte ich noch nie gut Lügen erzählen. Ich wollte grade ansetzen, als Logan lachte.
„Wir haben wild rumgemacht.“, sagte er auf einmal. Ich blieb stehen und Tore lachte. Mit einem „Sag mal spinnst du?“-Blick schaute ich Logan an. Der grinste nur und reagierte nicht darauf, dass ich ihm am liebsten ins Gesicht gesprungen wäre.
„Jaja, guter Witz. Wir haben gestern ein paar geniale Seancen abgehalten.“, prahlte Tore und damit war Logans und mein gestriger Abend nicht mehr der Rede wert. Ich atmete tief durch und konnte nur den Kopf über so viel Glück schütteln.
Nachdem wir Tore und Kiki nach Hause brachten, hielt Tiana Logan und mich fest.
„Ich verrate es niemandem, versprochen. Aber organisiert euch das nächste Mal besser.“, meinte sie angespannt und verabschiedete sich mit den Worten, dass sie den Weg nach Hause schon alleine finde. Zum Abschied gab sie mir noch einen kleinen Kuss auf den Mund und schon war sie weg. Im Weggehen warf sie noch die Arme in die Luft und rief, dass wir sie nicht noch einmal so schocken sollten.
Logan schaute mich skeptisch an. Ich zuckte nur mit den Schultern und ging weiter den Weg nach Haus. Logan folgte mir auf den Fuß. „Hast du was dagegen, wenn ich noch mit zu dir komme?“, fragte Logan und hielt mich am Ärmel fest. Ich schüttelte wortlos den Kopf und ging weiter. Innerlich tanzte ich und war gleichzeitig unheimlich nervös.
Auf dem Weg verloren wir kein Wort. Mit schnellen Schritten wollte ich sofort zu Hause sein. Ich freute mich auf mein weiches Bett. Der Boden im Verwaltungsgebäude war nicht grade mit weichem Teppich ausgelegt, sondern mit steinhartem Holz. Nur zum Glück war mir nicht kalt, was mich auch wieder daran erinnerte, dass ich mit Logan die Nacht verbrachte. Ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf schoss, sodass er ausgesehen haben musste wie eine überreife Tomate.
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Oh, boy...
RomanceDer 17-jährige Rony Kirk ist gezwungen mit seiner Familie wegzuziehen. Weg von seinen Freunden, von seiner Schule.. An der neuen Schule läuft nicht alles gleich rund. Ein ziemliches Arschloch, was sich für den größsten King hält, macht ihm das Leben...