Allen wunderbaren und verrückten Leuten gewidmet, die mir so wunderbare Kommentare dalassen! Ich liebe euch!
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Es ging mir verdammt dreckig. Ich wollte zu Hause bleiben und nie wieder zur Schule kommen. Nie wieder unter Menschen gehen. Mich verkriechen, unter der Decke verstecken und nie wieder rauskommen.
Ich konnte es nicht ertragen, ihn zu sehen.
Vor allem, weil wir ja nur „Freunde“ waren oder eher dazu gezwungen waren nur welche zu sein. Das war eine absolute Scheißidee von mir, die beschissenste, die ich je gehabt hatte. Ich hätte mich dafür ordentlich ohrfeigen sollen. Mein kleines, verrücktes innerliches Ich streckte mir unentwegt die Zunge raus und sagte „Selbst schuld!“.
Ich schlenderte zur Schule, langsam und schleppend. Auf dem Weg dorthin kam ich wie immer an den Kreuzungen entlang, an der Ampel, an noch einer Ampel und schließlich auf dem Parkplatz unserer Schule. Ich schaute mich um und sah einige Autos auf den Platz fahren. Ich seufzte und betrat das Gebäude. Genervt von der Gesamtsituation ging ich in das Klassenzimmer und setzte mich auf meinen Platz. Ich zog meine Kapuze über meinen Kopf und schloss die Augen.
„Rony? Alles okay bei dir?“, fragte mich Casey, die sich wohl neben mich gesetzt hatte. Ich nickte.
„Mehr oder weniger.“, meinte ich und schaute sie an.
„Wie war’s denn im Verwaltungsgebäude?“ Ihre Augen glänzten ganz hell vor Aufregung auf meine Geschichte.
„Geht so, hab nicht bei den Seancen mitgemacht. Bin mit Logan woanders geblieben, damit die anderen Drei ihre Ruhe haben konnten. Da musst du die Drei fragen, wenn du was drüber wissen willst.“ Ich gähnte und wischte mir die Tränen aus den Augenwinkeln.
Der Unterricht begann schnell und ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, was unser Lehrer vor sich her quatschte. Und obwohl ich eigentlich meinen Kopf voll von anderen Dingen hatte, bekam ich es einigermaßen hin mich vernünftig zu konzentrieren und normal zu wirken. Ich konnte es absolut nicht gebrauchen blöde Fragen gestellt zu bekommen.
In der Mittagspause ging ich mit Casey und Tiana, mit der ich meine nächsten Kurse hatte, zur Cafeteria. Dort warteten schon Logan, Kiki, Tore und Myung auf uns. Wir setzten uns zu ihnen und schon gleich fingen Tiana und Kiki von der Seance im Verwaltungsgebäude zu sprechen. Tore erklärte Myung und Casey genau, wie welcher Geist sich wann und wie bemerkbar machte. Ich verdrehte bloß die Augen und konzentrierte mich darauf meinen Blick bloß nicht von meiner Wasserflasche zu lassen.
Tiana schielte ab und zu zwischen Logan und mir hin und her. Sie schien etwas bemerkt zu haben. Sie verzog mehrmals ihr Gesicht, als sie gesehen haben musste, dass Logan und ich nicht miteinander sprachen, sondern uns nur gelegentlich verschämt zulächelten und total trottelig etwas vom Essen des jeweils anderen anboten. Warum zum Teufel bot ich ihm an, von meinem Apfel abzubeißen? Und warum zum verdammten Teufel bot er mir seine Banane an? Also… Das Obst - Banane.
„Ach ja, ich wurde zu einer hammergeilen Party eingeladen. Viele nette Leute, viel zu trinken und viel Spaß garantiert. Sie ist in knapp drei Wochen. Hat einer Lust zu kommen?“, fragte Tiana in die Runde. Wir stimmten mehr oder weniger alle zu und machten ab, dass wir alle zusammen hingehen würden, anstatt uns wieder bei Kiki zu einem Saufgelage zu treffen.
Nach der Pause trennten sich wieder unsere Wege. Meine weiteren Stunden verbrachte ich wie die Erste desinteressiert, trotzdem konzentriert und mit den Gedanken ganz woanders.
Es war schrecklich.
Allgemein waren die ganzen Wochen schrecklich für mich. Logan und ich redeten natürlich nicht miteinander. Nur die üblichen Phrasen, wie „Hey, wie geht’s?“ „Gut und dir?“ „Ja, auch.“ Dann folgte peinliche Stille, bis jemand von den anderen uns in ein Gespräch einband, wobei wir auch nur in Abstimmungen reingezogen wurden von irgendwelchem Geisterquatsch, den wir nicht verstanden. Das waren dann so die seltenen Momente, bei denen er und ich uns anschauten und die Augen verdrehten und dann lachten.
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Oh, boy...
RomanceDer 17-jährige Rony Kirk ist gezwungen mit seiner Familie wegzuziehen. Weg von seinen Freunden, von seiner Schule.. An der neuen Schule läuft nicht alles gleich rund. Ein ziemliches Arschloch, was sich für den größsten King hält, macht ihm das Leben...