Part 26 - Anger

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„We live on front porches and swing life away; we get by just fine here on minimum wage. If love is a labor I'll slave till the end, I won't cross these streets until you hold my hand.”

Ethan sang leise vor sich hin, während er mich im Arm hielt und ich auf seiner nackten Brust lag. Damit beruhigte er mich ein kleines bisschen. Brachte mich dazu, mich auf ihn zu konzentrieren. Er sang weiter und kraulte meinen Kopf. Seine Gesangsstimme war schön. So tief, klar und dabei so beruhigend.

Er küsste meine Stirn und summte noch ein kleines bisschen mit seinem Mund auf meiner Haut. Das Vibrieren in seiner Brust war angenehm und brachte nur dazu bei, dass ich noch ruhiger wurde und Zweifel, die ich noch beim Sex und danach hatte fast komplett zur Seite schieben konnte. Aber eben auch nur fast.

Ich hatte immernoch das Gefühl, dass wir es aus den falschen Gründen getan hatten, aber letztendlich konnte ich es nun auch nicht ändern und gab mich meinem Schicksal hin.

„Rony?“ Seine Lippen bewegten sich ganz nah an meiner Augenbraue. Sein warmer Atem streifte meine Haut.

„Hm?“, murmelte ich und ließ meinen Zeigefinger über seinen Hals hinunter zur Brust wandern, um da meine ganze Hand aufzulegen, um seinen Herzschlag nicht nur zu hören, sondern auch zu spüren.

„Geht’s dir gut?“, fragte er.

Ich lehnte mich über ihn. „Sehr gut.“, antwortete ich und lächelte ihn an. Und das war sogar ehrlich gemeint. Auch, wenn ich Zweifel hatte, fühlte ich mich nun gut. Er machte mich eben einfach ruhig. Seine Augen verschmälerten sich ein wenig bei seinem großen Lächeln. Er streichelte meine Wange und ich ließ mich wieder auf seiner Brust nieder. Langsam und ganz tief atmete ich durch. Sein Duft berauschte mich, war angenehm in der Nase. Er kraulte mich hinter dem Ohr, wie einen Hund.

Er zeigte sich verständnisvoll noch vor wenigen Minuten. Sagte, es würde ihm nichts ausmachen, dass ich immer noch an Logan dachte. Aber es schien ihn dennoch etwas traurig gemacht zu haben, nicht dieselbe Liebe zu bekommen. Er zeigte sich stark. Zu seinem eigenen Schutz und für mich gleich mit, weil ich im Moment wenig Stärke zeigen konnte. Ich war total von ihm abhängig, wollte von ihm abhängig bleiben. Ihm das geben, was er wollte und brauchte. Aber es machte mich fertig, nie von Logan loszukommen und ihm dabei auch wehzutun.

„Hey, was ist los?“, fragte Ethan auf einmal. Und setzte sich halb auf. Ich schaute ihn irritiert an.

„Warum weinst du?“, fragte er dann besorgt. Ich fuhr mit meiner Hand über mein Gesicht. Oh… Ich hatte unbewusst angefangen zu weinen. 1.000 Gimmupunkte, wer erraten konnte, warum wohl?

„Alles okay.“, sagte ich, aber meine Stimme zitterte. Tief und langsam atmete ich durch und setzte mich auf. Ich stemmte meinen Kopf in die Hände.

In meinem Kopf entwickelte sich auf einmal ein leichtes Stechen, das sich anfühlte, als würde man mir einen Schraubenzieher von der einen zur anderen Schläfe durchziehen. Und das nicht grade sanft. Dennoch versuchte ich ruhiger zu werden und den Kloß, der sich in meinem Hals bildete herunterzuschlucken.

Ethan klopfte mir auf die Schulter und stand dann auf. Er zog seine Boxershorts, sowie seine Jeans an und legte sich dann wieder hin. Ich stand ebenfalls auf und zog mich an.

„Also, was machen wir heute?“, fragte ich und lächelte. Ethan legte die Arme hinter den Kopf und schaute aus dem Fenster. „Weiß ich nicht. Wollen wir in die Stadt oder willst du heute Abend weggehen?“, fragte er zurück. Ich zuckte mit den Schultern.

„Mach dich fertig, dann können wir ja in die Stadt gehen.“, meinte ich schlussendlich, grinste und ging selbst ins Bad. Ich warf etwas Wasser in mein Gesicht, trocknete es und bürstete meine Haare. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich mich wieder einigermaßen entspannt hatte. Gut.

Oh, boy...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt