Josiah :
Als ich am Montag ins Büro komme, wartet Zane schon auf mich. Er ist heute Morgen erst nach Hause gegangen um sich für die Arbeit fertig zu machen und ich muss sagen, dass ich mich schlecht deswegen fühle. Ich meine... er hat das ganze Wochenende bei mir verbracht und musste heute morgen um vier Uhr nach Hause, nur um sich fertig zu machen. Mir tut es Leid, dass er seine Zeit für mich opfern muss.
„Hey, was guckst du denn so?" fragt er als wir zusammen im Aufzug stehen und nach oben fahren.
„Es tut mir Leid, dass du dein Wochenende bei mir verbringen musstest. Ich wünschte ich könnte einfach... alleine sein. Mal alleine in meinem Bett schlafen." antworte ich seufzend und lege meinen Kopf auf seine Schulter.
„Jos, du bist mein bester Freund, schon vergessen? Ich verbringe am liebsten Zeit mit dir. Wieso entschuldigst du dich immer dafür?" fragt er belustigt.
Naja... ich weiss auch nicht.
„Tust du das alles, weil ich dir Leid tu?" frage ich leise und sehe zu ihm auf.
Natürlich ist er mein bester Freund, aber manchmal habe ich wirklich das Gefühl er tut das alles, weil ich... ich ihm Leid tu. Er weiss, dass ich noch nicht über Johnny hinweg bin. Vielleicht macht er das alles nur, damit ich nicht an ihn denken muss.
„Natürlich nicht, du bist mein bester Freund verdammt. Ich tu das alles, weil... weil ich dich liebe und möchte, dass du glücklich bist. Wie schon gesagt, ich verbringe am liebsten meine Zeit mit dir."
Mhmm...
„Du bist der beste Freund den man sich vorstellen kann, weisst du das eigentlich?" frage ich lächelnd und höre wie der Aufzug sich öffnet.
„Ich weiss." gibt er nur kurz von sich und läuft grinsend in Richtung Büro, während ich ihm schmunzelnd folge.
Was für ein Idiot.
„Nein, jetzt gib schon her, du dummes Arschloch. Ich habe dir gesagt, dass ich das Projekt übernehme." höre ich Beck wütend rufen.
Was ist denn jetzt schon wieder?
„Leute, kann ich einmal ins Büro kommen ohne, dass ihr beide euch streitet?" ruft Zane laut und sieht Beck und Jackson an.
Die beiden verhalten sich wie zwei Kinder. Irgendwann reicht es doch mal.
„Der Boss hat mir das Projekt zugeteilt und nicht dir!" erwidert Jackson.
„Du weisst ganz genau, dass ich dieses Projekt haben wollte, du hättest ablehnen müssen."
Das stimmt nicht.
„Jackson wurde darum gebeten das Projekt zu übernehmen. Du kannst ihn nicht dazu zwingen abzulehnen nur damit der Boss dir das Projekt zuteilt. Es wird seine Gründe geben, wieso er das Projekt übernehmen soll." erwidere ich ruhig und setze mich auf meinen Platz.
Habe ich gerade ernsthaft Jackson verteidigt?
„Seit wann bist du denn auf Jacksons Seite? Ihr könnt euch doch kein bisschen leiden."
„Das mag ja sein, aber trotzdem hat der Boss ihn gebeten das Projekt zu übernehmen und du weisst wie der Boss ist. Er mag es nicht, wenn man ihm nicht gehorcht." erwidere ich und sehe kurz zu Jackson rüber, der mich ansieht.
Ich sehe sofort weg und widme mich meinem Computer. Er soll sich bloß nichts einbilden. Nur, weil er so nett zu mir war, bedeutet das noch lange nicht, dass ich ihn mag. Er ist trotzdem ein arroganter Arsch.
Nach fast dreißig Minuten Diskussion ist auch dieses Thema beendet und jetzt arbeitet an seiner Sache.
Ich erwische mich immer wieder dabei wie ich rüber zu Jackson gucke und tatsächlich liegt sein Blick schon jedes mal auf mir, wenn ich einen Blick zu ihm rüber wage.
Er sieht mich doch nicht die ganze Zeit an oder? Schließlich sind wir bei der Arbeit. Er muss seine Projekte fertigstellen.
„Hey Josiah, willst du auch was essen gehen?" fragt Zane als wir Pause haben und legt seinen Arm um Beck.
Essen? Ich esse nicht oft zu Mittag.
„Mhmm, nein danke. Du weisst, dass ich nicht wirklich was esse am Nachmittag. Ich mache mir noch einen Kaffee." erwidere ich lächelnd winke ihm zu, als er mit Beck das Büro verlässt.
Seufzend betrete ich den Sozialraum und entdecke Jackson vor der Kaffeemaschine.
Oh nein, ich dachte er würde mit den anderen essen gehen.
„Was machst du denn hier?" frage ich verwirrt und laufe zu ihm. Ich stelle meine Tasse ab und sehe dann auf die Kaffeemaschine.
„Ich muss mein Projekt noch fertigmachen, deshalb fällt meine Pause heute mal aus. Weisst du was mit der blöden Maschine ist? Sie will mir keinen Kaffee machen."
Ist er blind ? Die Maschine braucht neues Wasser.
„Sieht wohl so aus als ob dich die Kaffeemaschine nicht leiden kann." scherze ich und drücke ihn zur Seite um neues Wasser aufzufüllen.
„Ha ha ha. Sehr lustig. Hattest du ein schönes Wochenende?" fragt er ruhig.
Hatte ich ein schönes Wochenende?
„Ich habe viel geschlafen. Ich war wohl sehr müde von der Woche. Ich habe das im Bett liegen aber sehr genossen. Was ist mit dir?" erwidere ich und blicke kurz zu ihn rüber.
„Bis auf den Freitag war mein Wochenende relativ ruhig. Ich hoffe du hast dich etwas beruhigt. Wie geht es dir jetzt? Hat er dich nochmal..."
„Das hat dich nicht zu interessieren Jackson. Danke, dass du mir geholfen hast, aber du solltest dich in Zukunft aus meinem Leben raushalten... wir sind nur Kollegen." unterbreche ich ihn und drücke auf den Knopf um ihn seinen Kaffee zu machen.
„Ich wollte mich nicht einmischen. Es tut mir Leid. Ich dachte nur wir könnten Freunde werden und..."
„Ich habe einen Freund. Zane reicht mir, mehr brauche ich nicht. Man kann so oder so keinem vertrauen... Zane ist der einzige Mensch der für dem Rest meines Lebens mein Vertrauen haben wird... dein Kaffee." gebe ich kalt von mir und reiche ihm seine Tasse.
Er hat doch bestimmt keine Zeit zu plaudern, schließlich muss er noch sein Projekt fertigkriegen.
„Manchmal kannst du echt ein Arschloch sein Wolff..." murmelt er wütend und greift nach seiner Tasse.
„Ich hätte dich auch zurücklassen können, aber ich habe es nicht getan. Etwas mehr Dankbarkeit wäre echt nett. Und ich dachte wirklich wir könnten Freunde werden. Du bist so ein eingebildeter Wicht, aber das warst du auch schon damals ich der Schule. Schönen Tag noch."
Du bist so ein eingebildeter Wicht, aber das warst du auch schon damals ich der Schule.
In der Schule? Woher weiss er denn wie ich in der Schule war?
Verwirrt sehe ich ihm hinterher und bemerke tatsächlich wie ich mich schlecht fühle, weil ich so gemein zu ihm war. Vielleicht war ich doch etwas zu direkt. Habe ich ihm mit meinen Worten weh getan?
Das Problem habe ich sonst nie. Sonst ist Zane der einzige für den ich mich interessiere. Wieso interessiert es mich plötzlich wie sich Jackson fühlt?
„Was stimmt denn nicht mit mir?" flüstere ich leise und sehe auf meine Tasse runter.
Wieso kann ich nicht einfach über Johnny hinwegkommen und wieder neue Freunde finden? Ich wünschte einfach ich würde jemanden finden, der für mich da ist und damit meine ich nicht freundschaftlich. Ich will jemanden an meiner Seite dem ich vertrauen kann, der mich gut behandelt, der mich verwöhnt und der weiss was er in verschiedenen Situationen zu tun hat.
Im Prinzip brauche ich einen Menschen wie Zane für meinem Liebesleben. Wobei Zane auf keinen Fall mein Lebensgefährte sein kann. Ich liebe ihn, aber nicht so. Er ist mehr wie ein großer Bruder, mehr nicht.
Ach, ich wünschte das alles wäre einfacher. Ich vermisse Johnny. Ich vermisse ihm wirklich so sehr und ich hasse mich dafür.
- Was sagt ihr dazu, dass Josiah so gemein zu Jackson war?
- Wieso denkt ihr kommt er nicht über Johnny hinweg?
- Wie denkt ihr könnte er über Johnny hinweg kommen?
- Was denkt ihr wie es weitergehen könnte?
DU LIEST GERADE
DANCING WITH THE DEVIL | 18+
Short StoryJosiah und Jackson arbeiten schon seit ein paar Jahren zusammen in einer Firma. Trotzdem scheinen sich die beiden einfach nicht leiden zu können. Sie hassen sich und zeigen sich das auch so oft sie können. Aber was wenn Jackson doch mehr für Josiah...