Annabelle
Die Sonne schien durch das Fenster, als der Wecker losging. Müde blinzelte ich und nahm eine Bewegung neben mir wahr. George war ebenso gerade erst wach geworden und drehte sich gähnend auf den Rücken. Zum Glück war das Bett recht groß und es gab keine Gefahr, dass wir uns zu nahe kommen würden. Ich drehte mich auf die rechte Seite und sah den Mercedes Fahrer verschlafen an. Dieser bemerkte meinen Blick und drehte ebenfalls seinen Kopf, sodass seine Augen meine trafen.
"Good morning, did you sleep well?"
Auch wenn er versuchte, normal zu sprechen, seine Morgenstimme war definitiv um einige Oktaven tiefer und rauer und auch sein britischer Akzent war viel stärker ausgeprägt. Beeindruckend starrte ich ihn einige Momente an, ehe mir einfiel, dass er mir eine Frage gestellt hatte. Rasch setzte ich mich auf, um mich besser konzentrieren zu können und strich meine zerzausten Haare zurück.
"Yes, but definitely too short.", meinte ich lachend und zupfte nervös an meinem Shirt herum.
"I'm sorry, but our flight leaves in about two hours."
Ja richtig, mein Wochenende war ja jetzt vorbei und diesen charmanten, definitiv morgens gutaussehenden Mann würde ich nie wieder sehen, zumindest so, morgens im Bett. Ich schüttelte meinen Kopf und George sah ich fragend an. Rasch winkte ich ab und stand auf, um mich zu strecken. George schlug ebenfalls die Bettdecke zurück und erhob sich aus dem Bett. Ach du meine Güte, sein Outfit gestern Abend war ja schon ein Hingucker und auch seine Rennanzüge standen ihm ausgezeichnet, aber das lockere Shirt mit der kurzen Hose und den verwuschelten Haaren dazu war einfach perfekt. George bemerkte mein Starren und meine scheinbaren Schwärmereien und lachte.
"Take a picture."
Mit diesen Worten verschwand er in Richtung Bad, jedoch nicht, ohne mir davor einmal zuzuzwinkern. Zurück blieb ich mit offenem Mund und zu vielen Gedanken. Unsicher biss ich mir auf die Unterlippe. Vielleicht war es keine gute Idee, gestern Abend hier her zu kommen. Ich hatte das Gefühl, dass jede Minute, die ich mit ihm verbrachte, den Abschied und die Konsequenz für mich noch schlimmer machte. Für ihn war es wahrscheinlich ein Kinderspiel, jedes Wochenende an einem anderen Ort, da gehörten Verabschiedungen zur Tagesordnung. Aus diesem Grund wollte ich das Prozedere so rasch wie möglich abschließen und suchte meine Sachen zusammen. Auf dem kleinen Tisch gegenüber vom Bett sah ich einen schwarzen Edding und da kam mir noch etwas in den Sinn. Ich schnappte mir den Stift und mein Handy und riss die Badezimmertür auf.
"I don't want a picture, but I'd like to"
Mir verschlug es die Sprache als ich George oberkörperfrei vor dem Spiegel stehen sah. Natürlich kannte ich den Anblick von seinen ganzen Instagram Posts, doch in Echt war es einfach etwas anderes. Überrascht von meinem plötzlichen Erscheinen war auch sein Gesichtsausdruck für einen Moment eingefroren, ehe er grinsen musste.
"Yes?", fragte er und sah dabei kurz auf den Stift in meiner Hand.
Mein Gesicht war bestimmt knallrot und es war mir extrem unangenehm und peinlich, aber was hatte ich erwartet, wenn ich einfach ohne zu klopfen die Badezimmertür aufriss. George schien es gelassen zu nehmen und griff nach dem Stift und meinem Handy. Als er die beiden Sachen nahm, berührte er für einen Augenblick meine Hände und es war, als würde ein Stromschlag durch mich hindurch rasen.
"Äh ja, there.", war das Einzige, was ich herausbrachte und auf die durchsichtige Hülle meines Handys zeigte.
Rasch unterschrieb George diese und gab mir dann beides zurück. Anschließend meinte er, er wäre sowieso fertig und ich könnte nun ins Bad. Ich ging lediglich auf die Toilette und wusch mein Gesicht ehe ich wieder ins Zimmer zurück trat. Ein kurzer Blick auf mein Handy, verriet mir, dass mein Vater bereits gepackt hatte und fragte, wo er mich abholen solle. Ich schrieb ihm daraufhin die Adresse und er meinte er wäre in einer viertel Stunde da. Natürlich fragte ich mich , was er sich dabei dachte, dass ich bei George übernachtet hatte. War er nun im Glauben dass ich etwas mit einem Formel 1 Fahrer hatte, denn dem war definitiv nicht so. Wir hatten bloß ein humorvolles und interessantes Wochenende, aber er war immer noch ein Star und ich ein Niemand, daran würde dieses Wochenende auch nichts ändern. George packte gerade seine letzten Sachen zusammen, als es an der Tür klopfte. Da ich näher stand, ging ich automatisch hin um sie zu öffnen. Zu meiner Überraschung stand Lando vor seiner Tür und auch er schien von seinem Gegenüber überrascht. Gerade wollte ich mich umdrehen und zu George ins Zimmer rufen, dass sein Freund hier wäre, doch plötzlich spürte ich einen großen Körper an meinem Rücken. Erschrocken sah ich nach hinten und entdeckte George, welcher ebenfalls an die Tür gekommen war, um zu sehen wer geklopft hatte. Jedoch stand er definitiv zu nahe, es gab genau Platz, dass er sich nicht direkt hier hinstellen hätte müssen. Lando bemerkte die Nähe ebenfalls und grinste seinen Freund an.
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Lucky Charm | George Russell
FanfictionLove at first sight - is that possible? Annabelle trifft auf George Russell, Formel 1 Fahrer für Mercedes. Während er um den zweiten Platz in der WM kämpft, versucht sie sich über ihre Gefühle klar zu werden, wobei ihr Herz und Kopf meist geteilter...