Just a Friend?

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,,Was ist passiert?"

Jisung Pov:

Es dauerte eine Weile, bis ich es schaffte, eine halbwegs verständliche Antwort zu formulieren, doch Minho blieb geduldig und wartete.

,,S- Sie haben sie einfach mitgenommen." 

Meine Stimme hörte sich fassungslos an, da ich es selbst immernoch nicht so recht realisiert hatte.

,,Wen?"

,,Meine Mutter... da waren Leute von einer Enzugsklinik, die haben sie einfach mitgenommen. I- Ich weiß nicht, w- was ich jetzt machen soll, es ist so still und beängstigend hier, Ich-"

Ich musste meinen Satz unterbrechen, da ich erneut von meinen Gefühlen gepackt wurde. Neue Tränen rannen über mein erhitztes Gesicht, auf dem ohnehin noch halbtrockene Tränenspuren glänzten. Ein Zittern ging durch meinen Körper und schluchzte auf.

,,Jisung, jetzt atme erstmal tief durch. Es wird alles wieder gut, ok?"

Die Stimme des Älteren war etwas außer Atem, doch darüber machte ich mir keine Gedanken. Ich nickte und erinnerte mich dann daran, dass er das ja schlecht sehen konnte. Ich holte einmal tief Luft und versuchte, mich zu beruhigen, was in der Theorie leider besser klappte, als in der Praxis.

,,O- Ok, du hast recht."

,,Haben, sie dir wenigstens gesagt, wie lange deine Mutter weg sein wird?"

,,Nein."

,,Ihr wird dort geholfen. Sie wird zurückkommen, ok?"

,, Ich hoffe nur, sie lässt sich helfen. Sie kann manchmal ziemlich stur sein."

,,Oh, wirklich? Inwiefern?"

Ich musste ein wenig lächeln, als ich mich an ein paar Momente zurück erinnerte, wo ihre Sturheit über uns gesiegt hatte.

,,Als ich ungefähr 10 Jahre alt war, wollten mein großer Bruder, mein Vater, meine Mutter und ich einmal einen Ausflug in den Zoo machen, doch als meine Mutter erfuhr, dass wir in den Zoo wollten, hat sie sich stur geweigert, da sie die Käfighaltung von Tieren, die eigentlich in die wilde Natur gehören unter keinen Umständen unterstützen wollte. Sie hat solange protestiert, bis wie stattdessen in den Freizeitpark gefahren sind. Am ende war es dort sogar viel schöner, als im Zoo."

Das kleine Lächeln auf meinem Gesicht hielt, während ich an diesen Tag zurück dachte. Die Sonne hatte geschien und alles war so lustig gewesen. Wir sind so viele Fahrgeschäfte gefahren, dass wir am ende sogar etwas getaumelt sind und dann hatte unser Vater uns noch Cheesecake auf dem nach Hause Weg geholt, der so gut geschmeckt hatte. An dem Tag waren Jihyun und ich so glücklich gewesen.

Ich merkte erst viel später, als ich an dieses Telefonat zurück dachte, dass Minho mich an jenem Tag ohne das ich es gemerkt hatte, von meiner Angst abgelenkt hatte, indem er mich an was schönes hatte denken lassen.

,,Das hört sich wirklich schön an."

,,Rennst du etwa? Du hörst dich so außer Atem an."

,,Vielleicht."

,,Ok und wohin?"

,,Das wirst du gleich sehen."

Verwirrt starrte ich auf mein Handy und überlegte, was er damit meinte, als es schon zum zweiten mal an diesem Tag klingelte. Hoffnung keimte in mir auf. War Minho etwa den ganzen Weg bis zu mir gerannt? Oder waren es vielleicht doch nur Herr Kim und Frau Eun, die etwas vergessen hatten?

Ich kam mit Mühe zum stehen und stützte mich an der Wand ab, da meine Beine noch etwas wackelig waren. Ich atmete tief ein und aus, wie der Ältere es mir geraten hatte und tapste, einen Fuß vor den Anderen setzend in Richtung Tür. Vorsichtig öffnete ich diese und blickte direkt in die Augen, die mich schon, seit ich sie zum ersten mal gesehen hatte so fasziniert hatten. Jetzt schauten sie besorgt in meine und musterten mich anschließend genaustens von oben bis unten.

,,Wie gehts dir?" Minho kam noch einen Schritt näher, bis er genau vor mir stand und ich meinen Kopf ein wenig heben musste, um ihm weiterhin ansehen zu können. Für einen kurzen Moment schaffte ich es, seinem Blick stand zu halten, bis ich meinen Kopf wieder senkte. ,,E- Es geht wieder." Er betrachtete mich schweigend ,,Du hast so aufgelöst geklungen vorhin. Ich hab mir Sorgen gemacht." ,,Du hast dir Sorgen gemacht?" ,,Natürlich mach' ich mir Sorgen, wenn du mich auf einmal völlig am Ende anrufst. Du bist mein Freund Jisung und du bist mir wichtig."

Ich war sein Freund. Natürlich war ich das, doch warum stieg in mir, nachdem er das gesagt hatte, der Wunsch nach mehr als nur Freundschaft? Es verwirrte mich. War ich einfach nur neugierig oder waren da tatsächlich doch mehr, als nur Freundschaftliche Gefühle für den Jungen vor mir?

Dieser seufzte und stehmte seine Hände in die Hüfte, bevor er mich entschlossen ansah. ,,So, ich bin den ganzen Weg zu dir bestimmt nicht gerannt, damit wir jetzt stundenlang hier rum stehen und nichts tun, also, gibt es etwas, dass du gern machen würdest?

Während ich überlegte, gab mein Magen plötzlich einige grummelnde Laute von sich, was Minho zu schmunzeln brachte. ,,Ich glaube, dein Magen hat dir gerade die Entscheidung abgenommen." meine Mundwinkel zogen sich ebenfalls ein wenig nach oben. ,,Wir könnten was backen." schlug ich vor. Mein Gegenüber nickte zustimmend. ,,Klingt gut. An was hast du gedacht?" ,,Ich hab lust auf was süßes. Wie wäre es mit Brownies?" Erneutes nicken bestätigte meine Idee.

Ich führte Minho in die Küche, die im Gegensatz zum rest der Wohnung noch einen normalen ordentlichen Zustand hatte, was wohl daran lag, das ich gerne Zeit in der Küche mit Kochen oder Backen verbrachte und sie dadurch auch fast täglich benutzte. Gemeinsam suchten wir im Internet nach einem Rezept, das uns zusagte und wurden auch schnell fündig. Zum glück war ich vor kurzem erst einkaufen gewesen, sonst hätten wir vermutlich gar nicht alles, was wir zum backen  brauchten auch da gehabt.

Ich kramte aus den Schubladen und Schränken alle Zutaten, Schüsseln und Besteck heraus, während der Ältere sich daran machte, das Backblech einzufetten und den Ofen vorzuheizen. Als wir damit fertig waren, schmolzen wir Schokolade und Butter und vermengten nebenbei die anderen Zutaten. Als letzten Schritt mussten wir nur noch die geschmolzene Schokolade und Butter mit den rest verrühren. Ich nahm einen großen Löffel in die Hand, als Minhos Stimme plötzlich ganz nah an meinem Ohr erklang: ,,Lass mich dir helfen." er stand dicht hinter mir. Seine Arme tauchten links und rechts von mir auf. Seine linke Hand hielt die Schüssel fest, während die andere meine Hand, welche bereits den Stiel des Löffels umfasste, umschloss. So begann er langsam damit, den Teig zu einer cremigen, schokoladigen Masse zu verarbeiten. 

Zuerst überforderte mich die Situation und ich spürte wie so oft mein rasendes Herz, das drohte, gleich zu zerspringen,  doch da merkte ich,  wie erschöpft ich eigentlich war. Die letzten Tage und Stunden hatten mir körperlich und geistig viel abverlangt. Dankbar ließ ich mich gegen Minhos Oberkörper sinken und ließ zu, das wir eine ganze Weile in dieser Position blieben. ,,Danke, Minho wirklich."  Durch seinen Hoodie hindurch konnte ich hören, wie sein Herz mindestens genauso schnell schlug, wie meines.

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Heyy hoo ihr süßen :D

Frohe Ostern! Ich hoffe, ihr habt alle ein schönes Wochenende :))

Stay healthy<3

NOEASY (Minsung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt