All the leaves are brown

205 10 3
                                    

,,Möchtest du darüber reden?"

Jisungs Pov:

Für einen kurzen Moment zögerte ich. Unsicher sah ich auf die heiße Schokolade vor mir. ,,Ich... bin mir nicht sicher..." gab ich ehrlich zu, bevor ich aufsah und so etwas wie Verständnis in Solars Blick lesen konnte. ,,Ich glaube... ich muss erstmal ein paar Dinge verarbeiten.'' fügte ich noch hinzu. ,,Klar, kein Ding." meinte Sie mit einem warmen Lächeln. ,,Was auch immer es ist, ich hoffe du kommst damit zurecht. Ich bin mir sicher du schaffst das. Du wirkst auf mich ziemlich stark, Jisung."

Ich spürte Dankbarkeit in mir und lächelte die Frau vor mir dankbar an ,,Danke." Sie lächelte zurück und trank einen großen Schluck ihrer heißen Schokolade. ,,Immer wieder gern, Jisung. Du und Minho ihr seid meine besten Mitarbeiter. Ich kann es mir nicht leisten, dass es einem von euch nicht gut geht. Es ist quasi meine Pflicht, dich mit heißer Schokolade zu überschütten, bis es dir wieder gut geht." Das brachte mich etwas zum Lachen und auch Solar schmunzelte leicht über ihren eigenen Witz.

Für etwa 20 Minuten führte ich noch etwas Smalltalk mit der netten Cafebesitzerin. Nachdem diese ihre heiße Schokolade leer geschlürft hatte, stand Sie auf und drückte mir kurzerhand den Ladenschlüssel in die Hand. ,,Ich gehe jetzt nach Hause, Jisung. Es war ein langer Tag und ich bin ziemlich müde. Mach dir so viel heiße Schokolade wie du willst, aber vergiss nicht, dann abzuschließen und das Licht auszumachen, wenn du gehst, ja?" Sie lächelte mir müde entgegen. Überrascht griff ich nach dem Schlüssel, bevor ich Sie dankbar ansah ,,Danke für dein Vertrauen, Solar.". Sie zwinkerte mir zu und griff nach ihrer Tasche bevor Sie sich verabschiedete und das Cafe verließ.

Stille. Da war sie wieder.

Ich wusste nicht so recht, ob ich sie genießen sollte oder mich unwohl fühlen sollte. Nachdenklich starrte ich auf die inzwischen über die Hälfte geleerte Tasse vor mir. Vor meinem geistigen Auge ließ ich die vergangenen Stunden und das Geschehene noch einmal Revue passieren. Es viel mir schwer meine Gedanken zu ordnen und alles in allem kam mir das ganze auch irgendwie ziemlich unwirklich vor. Es war ein bisschen so, wie als würde mein Gehirn sich weigern, das Erlebte zu verarbeiten. Vielleicht brauchte ich aber auch einfach ein wenig Zeit, um einen Weg zu finden, damit umzugehen.

Mein Blick schweifte durch das dämmrig beleuchtete Cafe und dann nach Draußen. Wind war aufgekommen und im schwachen Schein der Straßenlaternen konnte man braune, verwelkte Blätter umherwirbeln sehen. Der Wind katapultierte sich hoch, schleuderte sie dann umher oder drückte sie gewaltsam auf den nassen Straßenasphalt. Irgendwie fasziniert von dem sich mir bietenden Schauspiel sah ich dem rauen treiben eine Weile zu. Es wirkte so ungestüm und unkontrollierbar, aber gleichzeitig auch so wild und Frei.

Ob sich so das leben anfühlte, wenn man es einfach lebte ohne darüber nachzudenken?

Warum auch immer beschäftigte mich diese Frage noch für eine ganze Weile....

Eine gute halbe Stunde später trank ich schließlich den letzten Schluck des warmen Kakaogetränks, das Solar mir - herzens gut, wie sie war - zubereitet hatte. Inzwischen hatte ich die Stille um mich herum akzeptiert und genoss sie sogar ein wenig. In Momenten wie diesen, war es Tatsächlich immer die Stille gewesen, die mir Komfort bot. Auch, wenn ich manchmal etwas länger brauchte, um das zu begreifen.

Ich Seufzte einmal tief, um die Anspannung, welche immernoch in mir saß loszuwerden und erhob mich. Ich streckte meine müden Gliedmaßen und griff anschließend nach der leeren Tasse. Ich ging in die Küche und wusch diese schnell ab. Nachdem ich dies getan hatte, stellte ich die Tasse noch zum trocknen hin und verließ die Küche wieder.

Ich schaltete das Licht aus und trat durch die Tür nach draussen, wo mir binnen Sekunden der eisige Wind unbarmherzig entgegenschlug. Ich zog den Kopf ein und kniff die Augen zusammen. So gemütlich dieses Wetter auch war, wenn man es von einem warmen Ort beobachten konnte, so grausam konnte es sein, wenn man direkt drinnen stand. Ich schloß die Ladentür eilig ab und machte mich anschließend mit zügigen Schritten auf den Heimweg.

Nach nur wenigen Minuten fing ich bereits an zu zittern. Wie konnte die Temperatur innerhalb weniger Stunden nur so schnell fallen? Vielleicht war es aber auch nur der Wind, der es so wirken ließ. So oder so hatte es dieses Wetter echt in sich. Mit Händen in den Taschen beschleunigte ich mein Tempo noch etwas, um möglichst schnell Zuhause anzukommen.

Weitere zehn Minuten später kam ich endlich Zuhause an. Ich zitterte zwar am ganzen Leib und fühlte mich, als würde meine Körpertemperatur -50°c betragen, aber ich musste es positiv sehen. Immerhin hatte es nicht geregnet.

Mit eiskalten, halb tauben Fingern kramte ich meinen Schlüssel hervor und öffnete die Haustür. Schnell trat ich ein und genoss die Wärme, die mich im inneren umgab. Den Alkoholgeruch versuchte ich, so gut es ging zu ignorieren.

Plötzlich zwenkte sich ein Gedanke in meinem Kopf wieder in den Vordergrund und ließ mich versteift innehalten. Da war immernoch die Sache mit meinem Vater. Augenblicklich fühlte ich mich ziemlich unwohl und auch der leichte Appetit, den ich verspürt hatte, war auf einmal wie weggeblasen. Äußert leise zog ich mir Schuhe und Jacke aus und tapste anschließend, ohne einen Mucks zu machen in Richtung Küche. Ganz vorsichtig sah ich in den Raum und stellte erleichtert fest, dass dieser leer war. Die Flasche Wodka stand immernoch da, wo mein Vater sie auf dem Tisch abgestellt hatte, als wir uns begegnet waren. Ich nahm all meinen Mut zusammen und hob zögerlich die Stimme.

,,Dad?..." Ich verharrte mit schnell schlagendem Herzen und wartete nervös auf eine Antwort oder wenigstens irgendein Zeichen von Leben in diesem Haus. Ich hatte Angst davor, meinem Vater erneut zu begegnen. Schon krank eigentlich.

Aber ich wusste auch, dass ich ihn nicht bis in die Unendlichkeit meiden konnte und das ich früher oder später mit ihm über alles reden musste. Ich verurteilte ihn zwar immernoch für sein verantwortungsloses Verhalten, aber er war schließlich mein Vater und ich war es ihm schuldig. Außerdem würde es auch mir gut tun, all das anzusprechen, was ich die letzten Wochen- naja Monate versucht hatte zu verdrängen.

,,Dad?" Rief ich ein zweites Mal. Diesmal etwas lauter. Erneut bekam ich keine Antwort. Er schien nicht da zu sein...

____________________

Heyyyyooo guys n gays (just kidding lmao)

Anygays was gayyyht? (Sry ich habs heute irgendwie mit meinen gay jokes I'm sorry :"D)

Nee aber spaß bei seite wie geht's euch? Ich hoffe die Winterdepris kicken bei euch nicht so hart wie bei mir und ihr habt alles nh super zeit :) Da die FF jetzt wieder in die Jahreszeit passt, habe ich mir fest vorgenommen, sie regelmäßig weiterzuschreiben hehe. Btw ich finde, dass das Lied, was ich oben eingefügt hab, ziemlich gut zu diesem Kapitel hier passt und empfehle es euch sehr, es während dem Lesen zu hören :))

Anygayss bleibt alle schön Gesund :)

Stay healthy<3

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 15, 2023 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

NOEASY (Minsung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt